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Kolumne «Dorfgeflüster»
Den Süchtigen ihre Zahlen!

Darüber spricht das Dorf.
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Wädenswils Stadtpräsident Philipp Kutter (Die Mitte) weist zu Recht darauf hin, dass uns das Jahr 2020 viel unerwartetes Wissen beschert hat: Wir kennen jetzt die Abkürzungen BAG oder FFP2, und es ist uns bewusst, dass sich WC-Papier und Teigwaren über Nacht zur Kapitalanlage mausern können.

Was der Präsident im Vorwort zum Geschäftsbericht des Stadtrats aber vergisst: Viele Schweizerinnen und Schweizer sind im letzten Jahr zu wahren Zahlenjunkies geworden. Den morgens noch verschlafenen Blick als Erstes auf die aktuellen Infektionszahlen zu werfen, wurde bei vielen zur Routine. Gerade deshalb dürfte der Geschäftsbericht – ein prächtiger Blumenstrauss an Zahlen – heuer regelrecht verschlungen werden.

Ein paar Kostproben gefällig? Gern. Wädenswil zählte Ende Jahr genau 25’232 Einwohnerinnen und Einwohner. 20 davon waren Asylsuchende, 331 Wochenaufenthalter. 2 Personen feierten ihren 101. Geburtstag. Nur zwei Jährchen älter, und sie hätten damals schon die Spanische Grippe mitmachen müssen, die Armen. 193 Geburtsurkunden stellte Wädenswil im letzten Jahr aus – für das andere Ende des Lebenswegs fielen 186 Urkunden an.

263 Bauprojekte bewilligte die Stadt im Corona-Jahr, 4-mal verweigerte sie den Bau. 158 Tonnen Elektroschrott wurden rezykliert – so viel wiegen 100 VW Golf. Apropos Auto: Die Stadt sprach 5011 Geschwindigkeitsbussen aus und verdiente zusammen mit den übrigen Ordnungsbussen 374’000 Franken daran.

Für die Bevölkerung erfreulicher: Von 123 im Fundbüro abgegebenen Gegenständen konnten immerhin 64 wieder an ihre Eigentümer vermittelt werden. Und nicht zu unterschlagen: 393 Jugendliche kamen in den Genuss einer Gratis-Zahnuntersuchung im Rahmen der Jugendlichen-Zahnpflege der Stadt. Vielleicht haben deren Eltern mit dem eingesparten Geld ihre Parkbussen bezahlt.