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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Der Fuchs geht um in Langnau

Egal ob auf dem Gartensitzplatz oder im Hühnerstall: Der Fuchs holt sich seine Beute.
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Die Sonne scheint, die Kinder spielen im Wohnzimmer eines Hauses im Langnauer Oberdorf. Ein stimmiger Morgen, und zur Freude aller klopft noch eines der Hühner des Nachbars mit dem Schnabel an das Fenster der Balkontür, die in den Garten führt. Die Kinder gucken. Und auch die Eltern schauen interessiert – so nahe kommen die Hühner normalweise nicht.

Plötzlich klopft ein Huhn mit dem Schnabel an die Türscheibe.

Doch dann kommt von rechts plötzlich ein rotes Fell angeflogen, packt das Huhn am Hals. Es entsteht ein zuckender Knäuel aus Huhn und Fuchs, Federn fliegen durch die Luft. Nach wenigen Sekunden ist der Kampf entschieden. Der Fuchs rennt mit seiner Beute über die Gartenwiese und verschwindet im Gebüsch. Was bleibt, sind zerzauste Federn auf dem Gartensitzplatz und die Erkenntnis: Der Fuchs geht um in Langnau.

Nach dem Kampf mit dem Fuchs bleiben nur ein paar Federn übrig.

Szenenwechsel: Samstagabend auf dem Campingplatz Sihlwald. Die neue Wirtin der kleinen Imbissbude freut sich, dass trotz wechselhaften Wetters einige Leute den Weg auf die Aussenterrasse gefunden haben. Sie ist aber auch betrübt und erzählt einigen Gästen aufgeregt, dass kürzlich ein Fuchs in ihren Hühnerstall eingedrungen sei und alle fünf Hühner getötet habe. Was bleibt, ist ihr Wachhund, der die ganze Aktion in den frühen Morgenstunden einfach verschlafen hat, und die Erkenntnis: Der Fuchs geht um in Langnau.

Darüber spricht das Dorf.

Das wilde Tier mit dem buschigen Schwanz und den grossen Ohren ist immer wieder im Siedlungsraum anzutreffen. Auch in der Stadt Zürich. Da verwundert es natürlich nicht, wenn das Dorf direkt beim Sihlwald auch ab und an «heimgesucht» wird. Eindrücklich ist es aber allemal, wenn man sich der wilden Natur vor der eigenen Haustür schlagartig wieder einmal bewusst wird.