Rubrik «Darüber spricht das Netz»Ein Leben nach dem Tod? – «ziemlich verrückt!»
Die Artikel der ZSZ geben zu reden und sorgen immer wieder für Onlinekommentare. Diese Woche ging es bei einem Artikel gar um das Existenzielle.
Diese Woche ist in den Online-Kommentarspalten dieser Zeitung eine tiefschürfende Diskussion über das Ende und den Anfang des Lebens sowie dessen Bedeutung dazwischen entstanden. Anstoss für diese Diskussion gab ein Interview mit dem Neuropsychologen Peter Brugger. Er sprach über den Zufall, wie wir die Muster in ihm erkennen, und ob es ein Leben nach dem Tod gibt. An Letzteres glaubt er nicht, sagt aber: «Ich kann nicht ganz ausschliessen, dass es trotzdem etwas gibt, was den Körper überlebt. Müsste ich jedoch wetten, würde ich klar dagegen wetten.»
Ein Satz, der die Leserschaft zum Nachdenken brachte. Ein Leser oder eine Leserin Namens M.K. Müller meint: «Für mich persönlich ist die Idee, dass es nach dem Tod nicht weitergeht, ziemlich verrückt.» D. Ledergerber widerspricht: «Für mich nicht. Ich lasse mich aber gerne überraschen, wenn es so weit ist und ich mich geirrt haben sollte.»
Claire D. sieht es differenzierter: «Die Vorstellung, nach dem Tod auf alle Ewigkeit in einem Paradies, Garten Eden oder Nirwana dahinvegetieren zu müssen, kommt für mich auf die Dauer doch eher einer Hölle gleich.» Eine Aussage, die Leser Gottfried Rabulist relativiert: «Wenn man im Nirwana weder an Raum noch an Zeit gebunden wäre, geschähe alles immerzu gleichzeitig – selbst das Nichts. Also nix ‹dahinvegetieren› – es wäre wohl eher so was wie ein ewiges Nachtessen im ‹Milliways›, ohne jemals satt zu werden oder zuzunehmen» – eine schöne Vorstellung!
Und was sagen die Leserinnen und Leser über den Grund unserer Existenz? Für Marina A. sind wir alle «das Produkt einer langen Kette von Zufällen». Christoph Niederberger zieht einen aussergewöhnlichen Vergleich herbei: «Das Lustige ist doch, dass all diese sogenannten Zufälle zu einem Universum geführt haben, welches in sich recht gut zu funktionieren scheint. So als würde jemand Buchstabensalat vom Himmel werfen, und wenn die Buchstaben auf der Erde ankommen, bilden sie Wörter.»
So tief die Debatte in den Kommentaren auch geht, am Schluss bleiben es Fragen über Fragen. Die entscheidende stellt wohl Isabella Kurz, wenn sie schreibt: «Wie zufällig sind all die Kommentare?»
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