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Credit-Suisse-Übernahme
Die UBS trifft Vorkehrungen für den Stellenabbau bei der fusionierten Grossbank  

Aufgrund der Anzahl Dienstjahre erhalten Angestellte der Grossbank, welche ihre Stelle verlieren, ihren Lohn acht bis zwölf Monate weiter ausbezahlt. 

Eine Woche nach dem Vollzug der Übernahme der Credit Suisse harmonisiert die UBS die Sozialpläne der beiden Banken. Das geht aus einem internen Memo der Grossbank hervor.

Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt Schweiz sollen dabei gleich behandelt werden, wie die UBS schreibt, unabhängig davon, bei welcher der beiden Banken sie angestellt sind. Die zusätzlichen Leistungen gelten nicht nur für Angestellte im Schweiz-Geschäft von UBS und CS, sondern ebenfalls für Personen aus anderen Geschäftsbereichen der Banken, welche hier beschäftigt sind. 

Künftig werden nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der übernommenen Credit Suisse bessergestellt, gemäss der Grossbank werden auch gewisse Leistungen für das Personal der UBS erhöht. Zentral sind unter anderem längere Lohnfortzahlungen und höhere Beiträge für die Aus- und Weiterbildung für all jene, die künftig keinen Job bei der Superbank mehr haben.

So erhalten etwa Angestellte der CS im Alter von unter 50 Jahren, wenn sie ihre Stelle verlieren, ab jetzt eine gleich lange Frist für die Suche nach einer neuen Arbeit wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UBS. Aufgrund der Anzahl Dienstjahre erhalten sie ihren Lohn während acht bis zwölf Monaten weiter ausbezahlt. Bislang waren es sieben Monate.

Ab einem Alter von 54 werden die Lohnfortzahlungen für sämtliche Angestellten beider Banken auf ein ganzes Jahr verlängert. Mit 58 erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich noch eine Abfindung, die nach oben begrenzt ist. Für Aus- und Weiterbildung gibt es neu maximal 12’000 Franken. Bei der UBS lag der dafür vorgesehene Betrag bislang bei 7000 Franken.

Der Sozialplan gilt nur für die Schweiz 

Die Kosten für die zusätzlichen Leistungen in den Sozialplänen der beiden Banken legt die UBS nicht offen. Diese gelten nur innerhalb der Schweiz. Kommt es in anderen Ländern nach der CS-Übernahme zum Abbau von Arbeitsplätzen, sind die Bedingungen dafür noch offen. Personalexperten bewerten die Eckwerte der Anpassungen als grosszügig. Wie die Erfahrung aus früheren Übernahmen in der Bankenbranche jedoch gezeigt hat, ist es jeweils nur ein kleiner Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die Leistungen eines Sozialplans effektiv über die volle Dauer beziehen. Die meisten finden vorher eine andere Stelle.  

Nach wie vor ist nicht bekannt, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Credit Suisse und der UBS in der Schweiz ihre Stelle verlieren werden. Bereits vor der Übernahme herrschte bei der untergegangenen Grossbank eine hohe Fluktuation. «Es ist wahr, dass circa 10 Prozent der Arbeitskräfte in den letzten Monaten – auch schon vor der Übernahme – gegangen sind», sagte UBS-Chef Sergio Ermotti im Schweizer Fernsehen.

UBS will möglichst rasch Klarheit schaffen

Per Ende 2022 hat die Credit Suisse in der Schweiz rund 17’000 Personen beschäftigt, die UBS rund 21’000. Das Gesetz sieht vor, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer üblicherweise dann einen Sozialplan festlegen, wenn ein Unternehmen mindestens 250 Personen beschäftigt und innerhalb eines Monats 30 Kündigungen ausspricht. Bis Ende des Sommers will Ermotti seine Pläne für die Zukunft der CS Schweiz präsentieren.

«Die Harmonisierung der Sozialpläne ist nicht abhängig von der Zukunft des Schweiz-Geschäfts der Credit Suisse», sagt Patrick Stolz, Personalchef der UBS Schweiz. «Uns war wichtig, möglichst rasch Klarheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.» Es könne nicht sein, dass die beiden Banken auch nach dem Abschluss der Übernahme unterschiedliche Leistungen im Sozialplan hätten.

Einen gemeinsamen Sozialplan für UBS und Credit Suisse hatte anlässlich des Vollzugs der Übernahme vor einer Woche auch der Bankpersonalverband gefordert. Dieser müsse für «mindestens» fünf Jahre gelten. Zu den Anpassungen in den Sozialplänen der fusionierten Grossbank wollte sich der Verband am Montag jedoch nicht äussern.