Abstimmung vom 13. FebruarDas müssen Sie zur Tierversuchsinitiative wissen
Am 13. Februar entscheidet die Stimmbevölkerung über ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen und Forschung am Menschen in der Schweiz. Hier finden Sie unsere wichtigsten Artikel dazu.
Die wichtigsten Artikel
Wichtigste Fragen und Antworten: Darum gehts bei der Tierversuchsinitiative
Hausarzt Renato Werndli will Tierversuche radikal verbieten
Bericht zu Tierversuchen in der Schweiz: 1328 Tiere mussten für die Covid-Forschung herhalten
Interview mit dem Präsident des Nationalen Forschungsrates: Matthias Egger warnt vor der Tierschutz-Vorlage
Initianten lancieren Kampagne für ein Tierversuchsverbot
Interview mit Tierphilosoph Markus Wild: «Uns fehlt der gesellschaftliche Konsens darüber, was man mit Tieren machen darf und was nicht.»
Reportage aus dem Tierversuchslabor: Die Mäuse tun dem Alzheimer-Forscher leid, aber …
Fatale Folgen: Die Initianten wollen Leben schützen – dabei gefährden sie es (Meinung)
Faktencheck: Gefährdet das Tierversuchsverbot die medizinische Versorgung?
Das will die Vorlage
Am 13. Februar 2022 entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Volksinitiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot – Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt». Die Volksinitiative fordert ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen und Forschung am Menschen in der Schweiz.
Die Befürworter
Nach dem Willen des Initiativ-Komitees sollen Tierversuche in der Verfassung als Quälerei und Verbrechen eingestuft und bestraft werden. Bestehende oder neue Produkte, für die Tierversuche durchgeführt werden müssten, dürften weder gehandelt noch ein- oder ausgeführt werden.
Das Initiativ-Komitee argumentiert, es sei nicht entschuldbar, wenn nicht-zustimmungsfähige Tiere und Menschen für Experimente missbraucht würden. Kein Tier oder Mensch könne verlässliche Vorhersagen für ein anderes Lebewesen liefern. Die Forscherinnen und Forscher könnten ihre Erkenntnisse auch mit leidfreien Ansätzen erreichen.
Die Gegner
Der Bundesrat hat seine Argumente gegen die Volksinitiative zum Verbot von Tier- und Menschenversuchen dargelegt: Die Schweiz wäre vom medizinischen Fortschritt abgeschnitten, Forschung und Entwicklung würden eingeschränkt, der Wirtschaftsstandort Schweiz geschwächt. Die Initiative mit ihrem absoluten Verbot von Tierversuchen gehe zu weit und hätte schwerwiegende Auswirkungen, wie Gesundheitsminister Alain Berset erklärte. Derselben Meinung waren schon National- und Ständerat.
Die Schweiz habe schon heute eines der strengsten Gesetze für Tierversuche, sagt Berset. Ein Tierversuch werde nur bewilligt, wenn die Ergebnisse nicht auf anderem Weg erzielt werden können. Zudem müsse der Nutzen für die Gesellschaft die Belastung der Tiere rechtfertigen, schreibt der Bundesrat.
Ausserdem dürften die Forscherinnen und Forscher in ihren Versuchen nur mit so vielen Tieren arbeiten wie unbedingt nötig, und sie müssten deren Belastungen so gering wie möglich halten.
Zudem will der Bundesrat Tierversuche mit einem neuen Forschungsprogramm reduzieren. Anfang Februar lancierte die Landesregierung das neue Nationale Forschungsprogramm «Advancing 3R – Tiere, Forschung und Gesellschaft» (NFP 79). 3R steht dabei für Replacement, Reduction und Refinement. Das Programm ist auf fünf Jahre angelegt und mit zwanzig Millionen Franken dotiert.
sda
Red
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