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Coronavirus in der Schweiz
Greenpeace rät zu wiederverwendbaren Textilmasken +++ Neue Berechnung: Nutzerzahl für Covid-App schnellt in die Höhe

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit dem 6. Juli gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren.
  • Die Schweizer Regierung hat ein strengeres Einreise-Regime an den Grenzen eingeführt.
  • Personen aus Risikoländern müssen 10 Tage in Quarantäne.
  • Die Landesregierung verlängert die Kurzarbeitsentschädigung von 12 auf 18 Monate.
  • Die Swiss-Covid-App ist seit dem 25. Juni verfügbar.

Wann und wie stark die «Lockdown»-Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

Covid-App-Nutzung im Ausland absehbar

Rein technisch könnte die Swiss-Covid-App bereits im August auch in Deutschland, Österreich und Italien eingesetzt werden – wenn rechtzeitig eine Einigung mit der EU zustande kommt. Das sagte der Leiter Abteilung Digitale Transformation im BAG, Sang-Il Kim.

Geplant sei das grössere Update der App für August, sagte Kim vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dann könnten die Userinnen und User im Ausland wählen, in welchem der drei Länder sie bei Kontakten mit Covid-19-Infizierten gewarnt werden wollten. Mit Frankreich werde der Austausch nicht funktionieren, weil das Land eine andere Schnittstelle benutze.

Ein «Stolperstein» im Zeitplan könnte sein, dass die Schweiz noch kein ein institutionelles Rahmenabkommen mit der EU hat und damit bei rechtlichen Übereinkommen der EU aussen vor gelassen werde. Doch der Bundesrat – unter anderem Innenminister Alain Berset – setze sich auf den diplomatischen Kanälen für eine schnelle Lösung ein.

Zufrieden mit der Rate

Mit der Downloadrate zeigte sich Kim bisher zufrieden. Sein Angaben zufolge wurde die App bereits bis zu 1,2 Millionen mal heruntergeladen. Aktiv genutzt wird sie gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) bisher von 920'000 Userinnen und Usern.

Gehe man von rund 6,4 Millionen Handys in der Schweiz aus, die mit der App kompatibel sind, so hätten in den ersten sechs Tag bereits jeder Sechste die Anwendung heruntergeladen, sagte Kim. Er persönlich wäre froh, wenn am Ende zwei Millionen Menschen die App nutzen würden.

Findet die Schweiz mit der EU eine rechtliche Lösung, so könnten Reisende bereits im August die Swiss-Covid-App auch in Deutschland, Österreich und Italien benutzen.

Doch viel wichtiger als die Nutzerzahlen seien die Nutzergruppen: Denn vor allem bei jüngeren Menschen, die viel unterwegs seien und mit vielen anderen Menschen Kontakt hätten, wäre die App ein wichtiges Hilfsmittel zur Nachverfolgung der Infektionsketten. «Dann haben wir einen Mehrwert», sagte Kim.

Ein erstes Update der App gibt es bereits Mitte Juli mit der Aktualisierung der Betriebssysteme. Dabei könnten einige Bugs, wie zum Beispiel «irritierende Fehlermeldungen von Apple und Google», behoben werden. Ausserdem würden damit die Messungen verbessert und Batterielaufzeit erhöht.

Knecht Reisen baut 20 Prozent der Stellen ab

Der Reiseveranstalter Knecht Reisen wird bis Ende Jahr 20 Prozent der Belegschaft abbauen. Auch das Filialnetz wird, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu bewältigen, gestrafft.

Der Stellenabbau geschehe über natürliche Abgänge, erklärte Konzernchef Roger Geissberger in einem Interview mit dem Portal «Travelnews.ch». Entlassungen seien dennoch unumgänglich. Der Fernziel-Spezialist ist von der Krise besonders stark betroffen.

Das Zweigstellennetz wird bis Ende Jahr um vier auf 21 Standorte reduziert. Geschlossen würden die Zweigstellen in Ruswil (LU), Allschwil (BL), Reinach (AG) und in Amriswil (TG).

Laut Geissberger werden die Ergebnisse im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang von 70 Prozent «schrecklich» ausfallen. «An Gewinn ist nicht zu denken», warnte er. Schwarze Zahlen will Knecht Reisen erst ab dem Jahr 2021 wieder erzielen – aber mit einem um 25 Prozent tieferen Umsatz als ursprünglich geplant.

Reisebranche im Umbruch

Die Knecht Reisen Gruppe, die im Jahr 2018 einen Umsatz von 210 Millionen Franken erzielte, umfasst 17 Marken.

Die Reisebranche durchlebt aktuell eine grosse Krise. Grosse Anbieter wie Hotelplan und Globetrotter hatten bereits letzte Woche eine Verkleinerung ihres Geschäfts, mit der Reduktion von Personal und Filialen, angekündigt.

Eine Hotelplan-Mitarbeiterin berät eine Kundin.

62 Neuansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 62 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'714 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte.

Am Montag waren dem BAG 35 neue Ansteckungen gemeldet worden, am Sonntag 62 und am Samstag 69. In der vergangenen Woche hatte die Zahl der eingegangenen bestätigten Neuinfektionen von Tag zu Tag zugenommen. In der gesamten letzten Woche erhielt das BAG die Bestätigung von 325 Fällen, im Vergleich zu 125 in der Vorwoche.

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Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1684 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das sind zwei mehr als am Vortag. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Dienstagmorgen übermittelt hatten.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 572'664. Bei 6,6 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Montag auf Dienstag wurden dem BAG 6070 neue Tests gemeldet.

2500 Personen kauften illegal im Ausland ein

2448 Personen sind während der ausserordentlichen Lage beim Einkaufstourismus erwischt worden. Insgesamt wiesen die Schweizer Zollbeamten an den Grenzen 112'049 Personen zurück. Gleichzeitig brach der grenzüberschreitende Personenverkehr um bis zu 80 Prozent ein.

Nachdem der Bundesrat am 16. März die ausserordentliche Lage ausgerufen und gleichzeitig auch Einreisebeschränkungen erlassen hatte, schloss die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) 130 kleinere Grenzübergänge. Systematische Binnenkontrollen wurden wieder eingeführt und nur noch systemrelevante Personen durften einreisen.

Das Grenzwachkorps wurde während der ausserordentlichen Lage von Soldaten der Armee bei der Überwachung der Grenzen unterstützt.

Gleichzeitig wurde 8848 Personen wegen «Verstosses gegen die Covid-Massnahmen» mit einer Geldstrafe von 100 Franken gebüsst. 2458 Fälle davon betrafen den Einkaufstourismus und verbotene Warenübergaben an der Grenze.

SVP fordert Quarantäne bei Einreise aus Corona-Hotspot-Ländern

Angesichts wieder gestiegener Zahlen von Coronavirus-Infektionen hat die SVP den Bundesrat zum Handeln aufgerufen. Die grösste Schweizer Partei verlangte in einer Mitteilung eine zweiwöchige Quarantäne für Einreisende aus Ländern mit hohen Infektionszahlen.

Damit sollen die Menschen in der Schweiz geschützt werden, schrieb die Partei am Dienstag. Unter anderem Einreisen aus Corona-Hotspot-Ländern wie Serbien liessen die Infektionszahlen in der Schweiz wieder rasch ansteigen. Die Quarantäne solle solange gelten, bis sicher sei, dass die Personen das Virus nicht einschleppten.

Weiter ruft die SVP die Regierung dazu auf, «illegale Partys» und Demonstrationen ohne Schutzkonzepte per sofort zu verbieten. Aufgrund des Epidemiengesetzes habe der Bundesrat die dafür nötige Handhabe.

Ein Bundespolizist am Zollamt Konstanz weist Grenzgänger anlässlich der Grenzkontrolle zur Eindämmung des Coronavirus ab. (16. März 2020)

Kritik an «Laissez-faire»-Politik

Die Partei kritisierte eine «Laissez-faire»-Politik von Behörden in gewissen Städten. Sie sorgt sich gemäss Mitteilung vor einer zweiten Ansteckungswelle mit Todesopfern und massiven Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft.

In den vergangenen Tagen sind in der Schweiz mehrere Hotspots mit Coronavirus-Infizierten bekannt geworden. In der Stadt Zürich hatte vor einer Woche in einem Vergnügungsclub ein Partygänger mindestens fünf weitere Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Für 300 Gäste und Angestellten des Clubs ordneten die Behörden eine zehntägige Quarantäne an. In Spreitenbach AG wurden in einer Bar über 20 Personen infiziert. Die Ansteckungen hängen den Behörden zufolge wohl mit dem Vorfall in Zürich zusammen.

Im Kanton Graubünden kehrte eine Gruppe junger Männer, die Party in Serbiens Hauptstadt Belgrad gemacht hatte, mit dem Virus nach Hause zurück. Der erste aus der Gruppe der sechs jungen Männer erkrankte drei Tage nach der Rückkehr aus dem Ausland. Seither sind die sechs Partygänger in Isolation.

Armee und Zivilschutz beenden Einsatz

Der vom Bundesrat angeordnete Einsatz der Schweizer Armee im Rahmen der Corona-Pandemie ist am Dienstag beendet worden. Auch das Aufgebot des Zivilschutzes ist zu Ende. Zusammen leisteten Armee- und Zivilschutzangehörige rund 620'000 Diensttage.

Die letzten noch im Einsatz verbliebenen 50 Armeeangehörigen und Berufsmilitärpolizisten, die bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) eingesetzt wurden, werden am Dienstag von ihrem Auftrag entbunden, wie die Schweizer Armee gleichentags mitteilte.

Damit ist der vom Bundesrat am 16. März angeordnete Assistenzdienst-Einsatz «Corona 20» der Schweizer Armee offiziell nach 107 Tagen beendet. Armeeangehörige leisteten im Rahmen des Corona-Einsatzes rund 320'000 Diensttage.

Der Bundesrat hatte mit der Auslösung der Mobilmachung am 16. März die Armee beauftragt, bis längstens am 30. Juni 2020 das zivile Gesundheitswesen, die Eidgenössische Zollverwaltung und die kantonalen Polizeikorps mit bis zu maximal 8000 Armeeangehörigen zu unterstützen.

Seither haben zeitweise bis zu rund 6000 Armeeangehörige in allen Schweizer Kantonen in den Bereichen «Helfen» und «Schützen» Assistenzdienst geleistet. Auf Antrag der Kantone wurden mehr als 300 Aufträge er zivilen Behörden erfüllt, wie es weiter heisst.

24'000 Zivilschutzangehörige im Einsatz

Der Zivilschutz leistete seit Mitte Februar in allen 26 Kantonen gegen 300'000 Diensttage im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, vor allem zur Unterstützung des Gesundheitswesens, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz mitteilte.

Am Dienstag endet das vom Bundesrat am 20. März bewilligte gesamtschweizerische Aufgebot des Zivilschutzes. Die meisten Einsatztage leistete der Zivilschutz in den bevölkerungsreichen und von der Coronakrise stark betroffenen Kantonen Waadt, Genf, Zürich und Tessin.

Mitarbeiter des Zivilschutzes verteilten Ende April unentgeltlich Schutzmasken an Unternehmen und Betriebe, die nach den ersten Lockerungen wieder öffnen konnten.

Der Zivilschutz war bereits mit Beginn der Coronakrise im Februar in verschiedenen Kantonen aufgeboten worden. Zivilschutzangehörige verstärkten und entlasteten insbesondere das Gesundheits- und Pflegepersonal in Spitälern und Alters- und Pflegeheimen bei Aufgaben wie der Betreuung, der Triage und Zutrittskontrolle, der Reinigung und Desinfektion sowie dem Nachschub von Schutzmaterial.

Auch Notspitäler, Corona-Abklärungsstationen und Hotlines für die Bevölkerung wurden vom Zivilschutz aufgebaut. Eine weitere Aufgabe waren Personen- und Materialtransporte.

Schule in Yverdon muss wegen Coronafällen schliessen

In einer Schule in Yverdons-les-Bains VD sind zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Kanton Waadt hat deshalb entschieden, die Schule mit 800 Schülern eine Woche vor den Ferien zu schliessen und die Lehrer in Quarantäne zu setzen.

Die Schülerinnen und Schüler sind nicht von der Quarantäne betroffen. Sie dürfen nun direkt in die Ferien, wie Julien Schekter, Sprecher des Waadtländer Bildungsdepartements, am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Eine Quarantäne von zehn Tagen wurde für 80 Lehrerinnen und Lehrer von 31 Sekundar- und neun Primarklassen der Schule angeordnet. Die Familien der Kinder und die Mitarbeiter der Schule wurden zwischen Montagabend und Dienstagmorgen informiert

Die Oberstufenschule Léon-Michaud bleibt bis zum Beginn des neuen Schuljahres geschlossen.

BAG-Schiri soll Jugendliche auf TikTok sensibilisieren

Der Superspreader-Event im Zürcher Club Flamingo schlägt schweizweit hohe Wellen. 300 Partygänger müssten eigentlich in Quarantäne. Doch das Contact-Tracing gestaltet sich schwierig, weil viele Gäste einen falschen Namen oder eine falsche Mail-Adresse angegeben haben.

Nun will der Bundesrat die Jugendlichen stärker über die Sozialen Medien sensibilisieren, die Corona-Massnahmen weiterhin einzuhalten. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am vergangenen Samstag fünf Videos auf TikTok gestellt. Darin schreitet jeweils ein Schiedsrichter ein, wenn sich Jugendliche nicht an die Abstandsregeln halten oder sich mit einem Handschlag begrüssen wollen.

Die Kampagne unter dem Hashtag #SwissCoronaSafety beinhaltet auch ein Video, das vor einem Club gedreht wurde. Der Schiri mahnt einen Partygänger, sich in eine Liste einzutragen.

Ein Partygänger wird von einem Schiri gestoppt. Er soll sich vor dem Eintreten in eine Liste eintragen.

Lesen Sie auch dazu: Ist es strafbar, im Club einen Fake-Namen anzugeben?

Detailhandel erholt sich im Mai deutlich

Die Umsätze im Schweizer Detailhandel sind im Mai nach starken Einbrüchen in den beiden Vormonaten wieder deutlich gestiegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Verkäufe um fast ein Drittel. Die Branchen waren dabei noch immer unterschiedlich von den Umständen durch die Covid-19-Pandemie betroffen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze im Mai nominal um 5,6 Prozent zu. Unter Berücksichtigung der Teuerung ergab sich eine reale Zunahme von 6,6 Prozent. Saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat lag das Plus gemäss den provisorischen Daten des BFS bei 30,2 Prozent (real 30,7%).

Insbesondere der Lebensmittel-Detailhandel wuchs im Vorjahresvergleich stark. Dort betrug das Plus 20,8 Prozent (real 20,1%). Der Non-Food-Bereich verzeichnete dagegen noch ein Minus von 3,2 Prozent (real -1,7%).

Kunden informieren sich in einem Geschäft in Genf nach dem Lockdown übere eine Geschirrspülmaschine.

Die Lockerungen im Detailhandel im Mai liessen die Umsätze vor allem im Non-Food-Bereich gegenüber April nach oben schnellen. Um saisonale Effekte bereinigt nahmen die Umsätze in diesem Sektor (ohne Tankstellen) gegenüber April nominal um fast zwei Drittel zu (real 61,4%). Am stärksten stieg dabei die Nachfrage nach Haushaltsgeräten, Textilien und Heimerwerkerbedarf. Dieser Bereich wuchs im Vergleich zum April um 118 Prozent sowohl nominal wie auch real.

Insgesamt verzeichneten im Vergleich mit April alle Branchen eine positive Entwicklung. So verbuchte auch der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren nach einem Einbruch im April wieder ein Plus von 13,3 Prozent (real 13,7%).

Umfrage: Mehrheit will strengere Regeln

Vielen gehen die Corona-Lockerungsmassnahmen gemäss einer Umfrage von Comparis zu weit. Drei Viertel der Bevölkerung sind demnach für ein Maskenobligatorium im ÖV, ein Verbot von Demonstrationen mit über 300 Personen und die Aufrechterhaltung der 2-Meter-Distanzregel.

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut MarketAgent Schweiz im Auftrag von comparis.ch im Juni unter tausend Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Demnach halten 76,6 Prozent der Befragten die Aufrechterhaltung des Verbots von Demonstrationen mit über 300 Teilnehmenden für eher nötig bis sehr nötig. Das gilt für alle Generationen, vor allem aber für die über 60-Jährigen mit einem Zustimmungsanteil von 80,3 Prozent.

Deutlicher Generationengraben

73,8 Prozent wünschten sich auch eine Maskenpflicht in Transportmitteln des öffentlichen Verkehrs (Genf plant nun ein Maskenobligatorium). Bei diesem Thema zeigt sich ein deutlicher Generationengraben. Die Befürwortungsquote liegt bei den über 60-Jährigen bei 82,5 Prozent. Bei den unter 30-Jährigen halten 68,2 Prozent eine Maskenpflicht für nötig.

Es wird eifrig geputzt und desinfiziert: Angestellte eines Reinigungsunternehmens in einem Flieger der Swiss in Genf.

Die Abschaffung der 2-Meter-Distanzregel – seit kurzem gilt 1,5 Meter – wird hingegen von allen Generationen und in allen Regionen der Schweiz gleichermassen mehrheitlich nicht gutgeheissen. 74,2 Prozent der Umfrageteilnehmenden finden 2 Meter in der aktuellen Situation nach wie vor eher bis sehr nötig.

Nächster Hotspot im Aargau

In Spreitenbach sind in einer Bar über 20 Personen mit dem Coronavirus infiziert worden. Die Ansteckungen hängen mit «grosser Wahrscheinlichkeit» mit dem Grossevent vom 21. Juni in einem Zürcher Party-Club zusammen.

Dies hat die Analyse der Infektionsketten ergeben, wie das Gesundheitsdepartement des Kantons Aargau am Montag mitteilte. Neun der infizierten Personen seien im Kanton Aargau wohnhaft. Gemäss dem aktuellsten Eintrag auf Facebook bezeichnet sich das Lokal auch als «Shisha Bar».

Tesla Bar

Die Kompetenz- und Koordinationsstelle für das Contact Tracing im Kanton Aargau bearbeite den Fall und setze sich mit weiteren Kontakten der infizierten Personen in Verbindung. Dort wo nötig, werde die Quarantäne angeordnet. Die betroffene Bar sei vom Besitzer bis mindestens Ende Woche geschlossen worden. Das Schutzkonzept der Bar werde überprüft.

Die Fachstelle sei auf korrekt geführte Präsenzlisten angewiesen, um die Infektionsketten rechtzeitig mit Isolations- und Quarantänemassnahmen unterbrechen zu können, schreibt das Gesundheitsdepartement. Dazu gehören insbesondere die Präsenzlisten, wenn sowohl der Abstand wie auch andere Schutzmassnahmen, wie Masken, nicht eingehalten werden können.

Die Ansteckungen hängen gemäss der ersten Analyse mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem «Superspreader-Event» vom 21. Juni im Kanton Zürich zusammen. Ein Mann, der in einem Stadtzürcher Club anwesend war, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, entwickelten daraufhin Symptome und wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet.

Um die Infektionskette zu unterbrechen, ordnete der Kantonsärztliche Dienst für die knapp 300 Gäste und Angestellten des Clubs eine zehntägige Quarantäne an.

Corona-Hotspot im Kanton Graubünden

In Graubünden ist ein Corona-Hotspot entdeckt worden. Eine Gruppe junger Männer, die Party in Serbiens Hauptstadt Belgrad machte, kehrte mit dem Virus nach Hause zurück.

Der erste aus der Gruppe der sechs jungen Männer erkrankte drei Tage nach der Rückkehr aus dem Ausland. Er hatte sich beim Arzt testen lassen. Daraufhin griff die Contact-Tracing-Gruppe des Kantons ein. Seither sind die sechs Party-Gänger in Isolation.

Alle Personen, die mit den jungen Männern nach deren Rückkehr aus dem Ausland Kontakt hatten, wurden unter Quarantäne gestellt. Derzeit befinden sich im Kanton Graubünden insgesamt 73 Personen in Quarantäne, die meisten von ihnen wegen des Belgrader Falls.

Bund meldet 35 neue Fälle

Das BAG meldet am Montag 35 neue Fälle von Infektionen mit dem Corona-Virus. Das sind doppelt so viele wie am Montag vor einer Woche (18 Fälle). Am Wochenende sind die Zahlen tendenziell tiefer, so wurden in den letzten 24 Stunden bloss 3685 Tests gemeldet. In der vergangenen Woche waren es im Schnitt 7962 Tests pro Tag.

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62 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden gemeldet

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 62 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'617 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag mitteilte.

Die 62 Fälle sind etwas weniger Neuansteckungen als noch am Vortag. Am Samstag waren 69 neue Ansteckungen gemeldet wurden. In der vergangenen Woche hatte die Zahl der bestätigten Neuinfektionen von Tag zu Tag zugenommen. Von 18 respektive 22 am Montag und Dienstag stieg sie am Mittwoch und Donnerstag auf 44 respektive 52 und am Freitag auf 58.

Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1682 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Samstagmorgen übermittelt hatten.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 562'909. Bei 6,7 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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BAG-Direktor besorgt, 750'000 Covid-App-Nutzer

In einem Tweet vom Samstag stellte BAG-Direktor Pascal Strupler fest, dass die Anzahl Neuinfizierter in den letzten Tagen wieder angestiegen sei. Das sei beunruhigend. Hygiene und Distanz trotz Lockerung der Massnahmen seien dringend. Alles andere sei ein Freipass für das Virus.

Auch Matthias Egger, Leiter der Covid-19-Task-Force des Bundes, sieht die Entwicklung der Zahlen mit Sorge. Die Reproduktionszahl liege bei 1,28 twitterte Egger am Samstag. Eine Reproduktionszahl über 1 sei ein Alarmzeichen – das heisse, dass sich das Virus weiter ausbreite, sagte Egger gegenüber Radio SRF.

Er mache sich Gedanken darüber, was die neuesten Öffnungsschritte mit sich bringen würden, denn die jetzige Reproduktionszahl sei auf frühere Öffnungsschritte zurückzuführen. Auch die Testaktivität habe deutlich zugenommen, man habe jedoch keine Infektionsherde entdeckt.

Nutzerzahlen Swiss-Covid-App steigen weiter

Nach wie vor gross ist das Interesse an der Swiss-Covid-App, welche die Rückverfolgung von Neuinfizierten ermöglichen soll. Am ersten Tag hatte das Bundesamt für Statistik (BFS) über eine halbe Million Nutzerinnen und Nutzer registriert. Bis am Samstag stieg deren Zahl auf knapp 750'000 an.

Lesen Sie auch: Wie nutze ich die Swiss-Covid-App?

Covid-App

Superspreader-Fall in Zürich: 300 Personen müssen in Quarantäne

Im Kanton Zürich ist es zum ersten «Superspreader-Event» gekommen. Ein Mann, der in einem Club in Zürich zu Gast war, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich am Samstagabend mitteilte.

Der Clubbetreiber konnte den Contact-Tracern des Kantons Zürich eine Liste mit den Kontaktdaten der Besucher des Clubs vom Abend des 21. Juni überreichen. Um die Infektionskette zu unterbrechen, hat der Kantonsärztliche Dienst für die knapp 300 Gäste und Angestellten des Clubs, die am besagten Abend anwesend waren, eine zehntägige Quarantäne angeordnet.

Zum Artikel: Superspreader-Fall in Zürich: 300 Personen müssen in Quarantäne

Zürich

Berset plädiert für Tests auch bei leichten Symptomen

Gesundheitsminister Alain Berset hat vor einem Nachlassen im Kampf gegen das Coronavirus gewarnt. Er sei zwar verhalten zuversichtlich. Aber später im Jahr werde es sicher wieder schwieriger werden, sagte er in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.

«Es gibt kein Wunder, nur einen Weg», sagte Berset und verwies auf die Test-Möglichkeiten: Auch mit leichten Symptomen müssten sich die Menschen testen lassen. Das sei eine Frage der Eigenverantwortung und auch der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, aufzupassen, und im Fall eines positiven Tests in Quarantäne zu gehen.

Berset

«Wir müssen wirklich lernen, mit dem Virus zu leben.» Das Virus werde im September immer noch da sein. Und er könne auch mit absoluter Sicherheit sagen, dass es noch keine Impfung geben werde.

«In dieser unsicheren Situation ist es sicher keine schlechte Idee, in den Sommerferien in der Schweiz zu bleiben», sagte Berset im Hinblick auf die Feriensaison.

69 neue Ansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 69 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'555 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG mitteilte.

Am Freitag waren 58 neue Ansteckungen gemeldet worden, am Donnerstag 52 und am Mittwoch 44. Tiefer waren die Zahlen der Neuinfektionen anfangs Woche mit 22 am Dienstag und 18 am Montag.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 555'315. Bei 6,8 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

Berset räumt Fehler ein

Gesundheitsminister Alain Berset zieht nach vier Monaten Corona-Krise Bilanz – und räumt dabei Fehler ein. Wie er der «Schweiz am Wochenende» sagte, hätten bei der Beschaffung von Medikamenten, Masken und Beatmungsgeräten nicht alle ihren Job gemacht. Das habe er mitten in der Krise festgestellt. «Das hätten wir früher realisieren müssen», so Berset. Man dürfte aber nicht vergessen: «Hätte jemand vor einem Jahr 300 Millionen Masken gekauft, hätte man ihn für verrückt erklärt.» Mittlerweile haben Bund und Kantone noch über 200 Millionen Masken an Lager. Berset lobte auch die Regierung als Ganzes. «Der Bundesrat ist als Gremium widerstandsfähig», sagte er.

Kleinkind in St. Galler Kita an Coronavirus erkrankt

In der Stadt St. Gallen ist ein Kind, dass in einer Kita betreut wird, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle Personen im Umfeld der betroffenen Gruppe befinden sich in Quarantäne. Es ist der erste Fall von Corona in einer Kindertagesstätte im Kanton St. Gallen.

Das Kind, seine Eltern und die Betreuerinnen, die mit dem erkrankten Kind Kontakt hatten, sind informiert und stehen unter Quarantäne, wie es am Freitagmittag im Regionaljournal Ostschweizer von Radio SRF hiess. Das St. Galler Gesundheitsdepartement bestätigte die Meldung gegenüber Keystone-SDA. Es sei der erste Fall von Corona in einer St. Galler Kita.

In einer Kita in der Stadt St. Gallen ist ein Kleinkind positiv auf das Coronavirus getestet worden. (Symbolbild)

Die betroffene Kita sei am Mittwoch von den Eltern des betreuten Kleinkindes darüber informiert worden, dass die Familie positiv auf Covid-19 getestet wurde. Die Kita-Leitung habe unverzüglich das Kantonsarztamt involviert und Sofortmassnahmen eingeleitet. Die Kita bleibt weiterhin geöffnet. Die Kinder, deren Eltern und die Mitarbeitenden der betroffenen Gruppe sind bis Ende nächster Woche in Quarantäne. Alle Mitarbeitenden der betroffenen Kita sind bereits getestet. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.

red/sda/reuters