Coronavirus in der SchweizGreenpeace rät zu wiederverwendbaren Textilmasken +++ Neue Berechnung: Nutzerzahl für Covid-App schnellt in die Höhe
Das BAG hat eine andere Zählweise der App gewünscht. Das macht sich auf die Statistik deutlich bemerkbar. News aus der Schweiz im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze:
- Seit dem 6. Juli gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren.
- Die Schweizer Regierung hat ein strengeres Einreise-Regime an den Grenzen eingeführt.
- Personen aus Risikoländern müssen 10 Tage in Quarantäne.
- Die Landesregierung verlängert die Kurzarbeitsentschädigung von 12 auf 18 Monate.
- Die Swiss-Covid-App ist seit dem 25. Juni verfügbar.
Wann und wie stark die «Lockdown»-Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.
Fünfjährige in Baselland positiv auf Coronavirus getestet
Erneut ist ein Kind im Baselbiet positiv auf das Coronavirus getestet worden. Im jüngsten Fall handelt es sich um ein fünfjähriges Mädchen, das den Kindergarten in Niederdorf besucht.
Das Kind habe keine Symptome und befinde sich in Isolation, teilte die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion am Freitag mit. Alle Kinder aus der Klasse der Betroffenen und vier Lehrpersonen würden sich nun für zehn Tage in Quarantäne befinden.
Getestet wurde das Mädchen gemäss Auskunft des Kantonalen Krisenstabes, weil die Familie in den Sommerferien ursprünglich nach Tunesien reisen wollte und für die Einreise bisher ein Corona-Test vorgewiesen werden musste.
App schon über eine halbe Million Mal installiert
Bereits am ersten Tag nach der offiziellen Lancierung ist die Swiss-Covid-App von über einer halben Million Personen in der Schweiz benutzt worden. Das teilte das Bundesamt für Statistik am Freitag mit.
Die Zahl der aktiven Swiss-Covid-Apps habe am Donnerstag bei 566'894 gelegen, hiess es. Die Messung beruhe auf der automatischen Kontaktaufnahme mit dem Proximity-Tracing-System zur Aktualisierung der Konfigurationsdaten. Diese erfolgt mehrmals täglich. Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer gebe einen Anhaltspunkt darüber, inwieweit die App von der Bevölkerung im Alltag verwendet werde (hier finden Sie die Swiss-Covid-App).
Lesen Sie auch: So verwenden Sie die Schweizer Corona-App
Reproduktionszahl über 1
Nach Angaben der Swiss National Covid-19 Science Task Force bewegt sich die Reproduktionszahl, also die Anzahl Personen, die ein mit dem Coronavirus Infizierter im Durchschnitt ansteckt, seit dem 30. Mai wieder über 1. Bei der letzten möglichen Schätzung am 15. Juni betrug sie 1,12. Das bedeutet, dass seither 100 infizierte Personen im Durchschnitt 112 Personen ansteckten.
Parlament soll künftig Notrecht des Bundesrats überprüfen können
Die Staatspolitischen Kommissionen beider Räte (SPK) wollen die Handlungsfähigkeit der Bundesversammlung in künftigen Krisensituationen stärken. So soll das Parlament das Notrecht des Bundesrats wirkungsvoll überprüfen können.
Die Ständeratskommission hat ohne Gegenstimme zwei entsprechenden parlamentarischen Initiativen ihrer Schwesterkommission zugestimmt, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Die Nationalratskommission kann sich nun an die verlangten Gesetzesanpassungen machen.
Eine Initiative fasst Änderungen des Parlamentsrechts ins Auge, eine fordert die Prüfung weiterer gesetzlichen Anpassungen. Angedacht ist etwa die Schaffung einer Delegation zur Prüfung der Notverordnungen des Bundesrats.
Die aktuelle Corona-Krise habe die politischen Institutionen und insbesondere auch die Bundesversammlung auf eine harte Probe gestellt, heisst es in der Begründung der beiden Initiativen. Künftig müsse sichergestellt sein, dass das Parlament seine Notrechtskompetenzen zeitgerecht nutzen könne. Das Vertrauen in Notrecht steige, wenn es breiter abgestützt sei.
Die Ständeratskommission will sich an der Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen beteiligen, wie es in der Mitteilung heisst. Bevor über Gesetzesänderungen nachgedacht werde, sei eine «gründliche Analyse» notwendig.
58 neue Ansteckungen gemeldet
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 58 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'486 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte. Am Donnerstag waren 52 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Mittwoch 44, am Dienstag 22 und am Montag 18.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 545'177. Bei 6,9 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
80 Kinder einer Krippe in Quarantäne
Im Hort- und Krippenbetrieb des Schulhauses Dorf/Feld in Kloten ZH ist eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Seit Mittwoch sind daher 80 Kinder in Quarantäne.
Hort und Krippe blieben bis auf weiteres geschlossen. Die Massnahme sei mit dem Schulärztlichen Dienst des Kantons abgesprochen, zitierte der «Klotener Anzeiger» am Donnerstag Elsbeth Fässler, Bereichsleiterin Bildung und Kind.
Fässler unterstrich, dass es sich bislang um einen Einzelfall handelt. «Wir haben bisher keinen Hinweis, dass sich noch weitere Mitarbeitende oder Kinder angesteckt haben könnten», sagte Fässler.
Kinderbetreuerin positiv getestet
Eine Fachfrau, die die Kinder betreute, habe am letzten Montagmorgen erste Symptome wie Halsschmerzen und Fieber gehabt. Im Tagesverlauf habe sich ihr Zustand verschlechtert. Sie sei daher gegen 16 Uhr zum Arzt gegangen, der sie auf das Coronavirus getestet habe.
Am Mittwochmorgen habe dann das Testergebnis vorgelegen. Daraufhin hätten die Verantwortlichen sofort den Schulärztlichen Dienst kontaktiert und das weitere Vorgehen besprochen. Die Quarantäne der Kindern sei eine Vorsichtsmassnahme.
Noch am Mittwoch seien alle betroffenen Eltern telefonisch von der Schulleitung über die Massnahme informiert worden. Die Quarantäne werde voraussichtlich bis am kommenden Donnerstag, 2. Juli, dauern. Sie gelte für die 80 Kinder des Mittagstisches und des Horts.
Deren Geschwister und Eltern müssen nicht in Quarantäne, sagte Fässler gegenüber dem «Klotener Anzeiger» weiter. Im Schulhaus Dorf/Feld gehen rund 380 Kinder zur Schule. Neben der Primarschule sind im Gebäude auch drei Kindergärten untergebracht.
NZZ-Mediengruppe will Kosten senken
Die NZZ-Mediengruppe will ihre Kosten senken. Sie hat am Donnerstag ein Sparziel formuliert, das Einsparungen von insgesamt 13,4 Millionen Franken vorsieht. Geplant ist auch ein mittelfristiger Stellenabbau von unter fünf Prozent.
Teilweise werde der Stellenabbau über natürliche Fluktuation gehen, vereinzelt werde es auch Entlassungen geben, schreibt die NZZ-Medienstelle auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu einem Interview der Onlineplattform persoenlich.com. Vorwiegend gespart werde beim Marketing, Vertrieb, in den Service-Bereichen sowie beim Druck und in der Logistik.
In erster Linie gehe es um organisatorische und nicht um personelle Kostensenkungen. Die Einsparungen im redaktionellen Bereich machen 30 Prozent, also 3,9 Millionen Franken aus, wie es weiter heisst.
52 neue Fälle innert 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 52 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. «Wir sehen eine leichte Tendenz zu steigenden Fallzahlen», sagte Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag vor den Medien.
Aktuell lägen 22 Personen wegen Covid-19 auf Intensivstationen, elf davon würden beatmet. In der ganzen Schweiz befänden sich 160 Personen in Isolation, 715 weitere in Quarantäne, sagte Kuster. Total gab es bisher 4029 Hospitalisationen wegen Covid-19, wie der Webseite des BAG zu entnehmen ist.
Der steigende Trend in den vergangenen Tagen kommt laut Kuster nach den Lockerungsschritten nicht ganz unerwartet. Es gebe eine Häufung von Fällen bei Einreisenden aus Serbien. Mit dem Land bestünden zwar noch Einreisebeschränkungen, doch in Ausnahmefällen sei eine Einreise möglich.
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Bei der aktuellen Entwicklung sei es immer wichtiger, auf das Contact Tracing und die Swiss-Covid-App als Hilfsmittel zu setzen. Auch ein systematisches Testen sei unerlässlich, sagte Kuster. Am Mittwoch wurden 10'000 Personen getestet.
Bisher über eine halbe Million Tests
Insgesamt beläuft sich die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, auf 534'490. Bei sieben Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus, wie das BAG am Donnerstag auf seiner Webseite mitteilte.
Insgesamt gab es bisher 31'428 laborbestätigte Covid-19-Fälle. Am Mittwoch wurden 44 Fälle gemeldet, am Dienstag 22 und am Montag 18.
Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1682 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Donnerstagmorgen übermittelt hatten.
Mutmassliche Covid-Kreditbetrüger verhaftet
Wegen des Verdachts auf Covid-Kreditbetrug hat die Kantonspolizei Zürich in den Kantonen Aargau, Zug und Zürich fünf Personen verhaftet. Die mutmasslichen Betrüger sollen sich mit unwahren Angaben bei verschiedenen Banken Covid-Kredite in Höhe von mehreren hunderttausend Franken erschlichen haben.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um vier Männer und eine Frau im Alter von 21 bis 52 Jahren aus dem Kosovo und der Schweiz, wie die Kantonspolizei Zürich am Donnerstag mitteilte. Zwei Personen wurden nach den Befragungen wieder entlassen, drei befinden sich in Untersuchungshaft.
An der Verhaftung waren die entsprechenden Polizeikorps in den Kantonen Aargau, Zug und Zürich beteiligt. Bei Hausdurchsuchungen wurden Dokumente, Datenträger und Vermögenswerte sichergestellt.
Spezielle Lifte der Firma Schindler
Schindler bringt Aufzüge und Rolltreppen auf den Markt, die in Coronazeiten mehr Sicherheit gewähren sollen. Die Produkte der Linie «CleanMobility» ermöglichen etwa eine kontaktlose Nutzung, teilten die Innerschweizer am Donnerstag mit.
Die neuen Lösungen umfassen den Angaben zufolge Smartphone-Apps, die das Drücken von Aufzugstasten ersetzen, ein fortschrittliches Transitmanagement, Luftreinigungssysteme und UV-Licht-Desinfektion sowie Optionen zur Begrenzung der Passagierzahlen. Damit mache man die Lifte und Rolltreppen hygienischer und sicherer, erklärte Schindler.
Corona-Sorgen setzen Schweizer Börse zu
Der sprunghafte Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen in Teilen der USA und anderen Ländern hat die Schweizer Börse am Mittwoch tief ins Minus gedrückt. Der SMI verlor 2,2 Prozent auf 10'021,99 Punkte. In Texas, Nevada und Arizona kam es zu Rekordzuwächsen an Erkrankungen. Händlern zufolge schürte dies Zweifel an einer Erholung der weltweit grössten Volkswirtschaft.
Starke Einbussen verzeichneten Werte aus der Finanzbranche. Die Grossbank Credit Suisse sackte gut vier Prozent ab. Auch die Versicherer Swiss Re und Swiss Life gaben deutlich nach. Wenig konjunkturempfindliche Titel wie der Arznei-Auftragsfertiger Lonza oder der Telekomkonzern Swisscom hielten sich besser und sorgten dafür, dass der SMI weniger stark nachgab als andere europäische Handelsplätze.
Gelder aus Corona-Kreditbetrug in die Schweiz zurückgeführt
Die Waadtländer Justiz macht Fortschritte bei den Ermittlungen gegen mutmassliche Corona-Kreditbetrüger. Beim grössten Fall ist ein umfangreicher Teil der ins Ausland transferierten 1,5 Millionen Franken in die Schweiz zurückgeführt worden.
Es seien «bereits mehrere Hunderttausend Franken» wieder in die Schweiz gebracht worden, sagte Staatsanwalt Anton Rüsch am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die mutmassliche Deliktsumme beläuft sich auf mehrere Millionen Franken.
Die Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen wurden Mitte Mai durchsucht und zahlreiche Konten eingefroren. Die mutmasslichen Täter, ursprünglich aus der Türkei stammende Schweizer, werden verdächtigt, Covid-Gutschriften auf der Grundlage falscher Aussagen erhalten zu haben.
Es wurde eine Untersuchung eingeleitet unter anderem wegen Betrugs, unlauterer Geschäftsführung, Wertpapierfälschung, Geldwäscherei und Verletzung der Verordnung über Solidarbürgschaften im Zusammenhang mit Covid-19-Krediten. Eine Person befindet sich weiter in Untersuchungshaft.
Diese Kredite wurden von den Banken gewährt, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie zu mildern. Bis Ende Mai waren von den 40 Milliarden Franken, die der Bund zur Verfügung gestellt hatte, 15 Milliarden Franken verteilt worden.
Mehrere Unternehmen beteiligt
Im Waadtländer Fall handelt es sich um einen «beträchtlichen Geldfluss, weil mehrere Unternehmen involviert sind», wie der Staatsanwalt sagte. Es würden Analysen dieser Geldströme durchgeführt, um die genaue Verwendung dieser Gelder festzustellen.
Bei diesem Fall handelt es sich um den grössten mutmasslichen Betrug mit Covid-Krediten, den die Waadtländer Justiz verfolgt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in insgesamt 28 Fällen.
Auch im Kanton Zürich untersucht die Justiz mutmassliche Kreditvergehen. Rund 30 Verdachtsfälle für betrügerisch gestellte Anträge wurden dort im Zusammenhang mit der Covid-Verordnung des Bundesrates öffentlich gemacht.
Zahl der Infektionen steigt wieder an
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 44 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'376 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mitteilte.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 366 Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer Schwankung. Am Dienstag wurden 22 Fälle gemeldet, am Montag 18. Am Sonntag registrierte das BAG 35 neue Fälle, dazu kamen 14 Nachmeldungen aus den Monaten April und Mai. Am Samstag waren es 26 neue Fälle gewesen, am Freitag und Donnerstag je 17.
Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1682 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt hatten.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 523'909. Bei sieben Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
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Kurzarbeit: SBB und Postauto blitzen ab
Die Postauto AG erhält im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie keine Kurzarbeitsentschädigung. Die zuständige Stelle beim Kanton Bern hat das Gesuch der Post-Tochter abgelehnt. Eine Absage erhielten auch die SBB. Für SBB Cargo hingegen wurde die Kurzarbeit bewilligt.
SBB und Postauto bestätigten auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Meldung von Schweizer Radio SRF vom Mittwoch. Die SBB hatten im April für für einige Betriebsbereiche von Personenverkehr und Infrastruktur sowie für Teile von SBB Cargo Kurzarbeit beantragt, wie Sprecher Reto Schärli auf Anfrage schrieb.
Entscheide werden geprüft
Für die SBB hätten die zuständigen kantonalen Behörden den Antrag abgelehnt, teilte Schärli mit. Für SBB Cargo hingegen sowie für andere Schienenverkehrsunternehmen sei die Kurzarbeitsentschädigung bewilligt worden. Die SBB prüften nun das weitere Vorgehen.
Wie viele Angestellte von der Absage betroffen sind, gaben die SBB nicht bekannt. Und zu finanziellen Konsequenzen könnten keine Angaben gemacht werden, hielt der Sprecher fest. Die betroffenen Angestellten erhielten weiterhin den vollen Lohn.
Postauto hatte für Fahrerinnen und Fahrer sowie Fahrausweiskontrolleure Kurzarbeitsentschädigung beantragt, wie Sprecher Urs Bloch auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilte. Auch für diese Angestellten hat die Absage keine unmittelbaren Konsequenzen. Sie erhielten den vollen Lohn, wie Bloch mitteilte.
Im Frühjahr hiess es bei Postauto, die Kurzarbeitsentschädigung sei für mehrere hundert Personen beantragt worden. Wie es nach dem Entscheid weitergehen soll, liess Sprecher Bloch offen. Der Bescheid werde analysiert und das weitere Vorgehen geprüft, schrieb er.
Verschiedene Meinungen beim Bund
Die Frage, ob öffentliche Verkehrsbetriebe Kurzarbeitsentschädigung erhalten sollen, ist beim Bund umstritten. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hielt fest, dass kein Anspruch auf die Entschädigung bestehe, wenn kein Betriebsrisiko vorhanden sei.
Dies sei bei Erbringern öffentlicher Leistungen in der Regel der Fall. Nur wenn nachgewiesen werden könne, dass die Entschädigung unmittelbare Entlassungen vermeiden würde, bestehe ein Anspruch, hiess es beim Seco.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hingegen hatte den Unternehmen geraten, Kurzarbeitsentschädigung zu beantragen. Die von den Behörden wegen der Pandemie ergriffenen Massnahmen seien als aussergewöhnliche Umstände zu betrachten und ein Gesuch daher gerechtfertigt. Die Angestellten zahlten ebenfalls Beiträge an die Arbeitslosenversicherung und sollten davon profitieren können.
«Wirrwarr»
Über die Gesuche für Kurzarbeitsentschädigung entscheiden die Behörden der Kantone. Sie haben laut Seco auch über Ausnahmen für öffentlich-rechtliche Betriebe zu entscheiden.
Hans-Peter Wessels, Baselstädter Verkehrsdirektor und Präsident der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV), bedauerte im Radiobeitrag den «Wirrwarr zwischen den unterschiedlichen Kantonen» und absehbaren gerichtlichen Klärungen. Diese würden sich möglicherweise über eine lange Zeit hinziehen.
Für Transportunternehmen gebe es finanzielle Lücken, stellte Ueli Stückelberger, Direktor des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV), im Radiobeitrag fest. «Da muss die öffentliche Hand eine Lösung suchen und finden.»
Die eidgenössischen Räte nahmen den Bundesrat in der ausserordentlichen Session Anfang Mai in die Pflicht. Sie fordern mit einer überwiesenen Motion eine Vorlage, um die Corona-bedingten Ertragsausfälle der Transportbetriebe abzufedern. Auch die Kantone und die Unternehmen selber sollen einen Teil der Kosten tragen.
(Bild Keystone)
Bund meldet 22 neue Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 22 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'332 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 365 Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer Schwankung. Am Montag waren es 18 Fälle gewesen. Am Sonntag waren 35 neue Fälle vermeldet worden, dazu kamen 14 Nachmeldungen aus den Monaten April und Mai. Am Samstag waren es 26 neue Fälle gewesen, am Freitag und Donnerstag je 17.
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Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1680 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Dienstagmorgen übermittelt hatten.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 515'125. Bei sieben Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
Internationale Züge fahren bald wieder nach Italien
Ab dem 29. Juni verkehren die internationalen Züge zwischen der Schweiz und Italien wieder teilweise, wie die SBB am Dienstag mitteilten. Sowohl auf der Gotthardachse als auch durch den Simplon wird das Angebot im Sommer schrittweise hochgefahren.
Mit der Wiedereröffnung der in der Corona-Krise geschlossenen Grenzen von und zu den Nachbarländern der Schweiz kehrt auch der internationale Personenverkehr schrittweise zum Normalbetrieb zurück. Während die Verbindungen nach Frankreich, Deutschland und Österreich bereits ab Mitte Mai schrittweise wieder in Betrieb genommen wurden, konnten die Züge von und nach Italien aufgrund der behördlichen Auflagen noch nicht verkehren.
Nach der Wiederinbetriebnahme des grenzüberschreitenden Regionalverkehrs von Tilo Mitte Juni verkehren nun ab dem 29. Juni auch die internationalen Fernverkehrszüge aus der Schweiz nach Italien und umgekehrt wieder.
Vorerst 50 Prozent
In Absprache mit der Partnerbahn Trenitalia fahren in einer ersten Phase auf der Gotthardachse insgesamt fünf Eurocity-Züge ab Zürich oder Basel nach Mailand beziehungsweise von Mailand in die Schweiz. Dies entspricht rund 50 Prozent des normalen fahrplanmässigen Angebots. Dieses wird voraussichtlich Mitte August in einem zweiten Schritt weiter ausgebaut; ab 7. September soll den Kundinnen und Kunden wieder das ganze gewohnte Angebot zur Verfügung stehen, unter anderem die tägliche Direktverbindung zwischen der Schweiz und Venedig.
Auf der Simplonachse verkehren ab 29. Juni in beiden Richtungen vier direkte Züge – je zwei aus Genf via Lausanne und zwei aus Basel über Bern nach Mailand. Auf dieser Strecke ist ein weiterer Hochfahrschritt am 7. September vorgesehen. Zwischen Mitte August und dem 6. September ist der Bahnbetrieb zwischen Iselle und Domodossola aufgrund von geplanten Bauarbeiten eingestellt.
Das Schutzkonzept für Reisende im öffentlichen Verkehr bleibt bis auf weiteres in Kraft. Die Reisenden werden gebeten, die Schutzmassnahmen zu befolgen und Schutzmasken zu tragen, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Im inneritalienischen Verkehr gilt für alle Reisenden die Maskenpflicht im Fernverkehr.
Berset verteidigt sich
SP-Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset hat Kritik bezüglich seiner Arbeit während der Pandemie zurückgewiesen. Es sei nicht richtig, von einer mangelnden Vorbereitung der Schweiz zu sprechen.
Dies sagte er den Zeitungen «La Liberté» und «Le Nouvelliste» vom Dienstag. «Wir haben das Notwendige getan», verteidigte sich Berset. So sei etwa gleich zu Beginn die Coronavirus-Taskforce des Bundes eingesetzt worden. «Das System war bereit.» Aber Tests konnten zum Beispiel erst durchgeführt werden, wenn man mehr über das Virus gewusst hatte; dann wollten die Tests aber alle gleichzeitig haben. Ausserdem wüsste man heute schon deutlich mehr über das Coronavirus als zu Beginn der Krise, sagte er.
Eine Situation wie Ende Februar beziehungsweise Anfang März sollte allerdings in der Schweiz nicht wieder vorkommen, hiess es weiter. Berset zeigte zudem sich optimistisch, dass die Entwicklungen weiterhin positiv verliefen. Es brauche am Ende allerdings einen Impfstoff, quasi als Bestätigung, dass man die Virus-Krise vollkommen in den Griff bekommen habe, sagte er.
Bei allem Lob räumte Berset gegenüber den Zeitungen allerdings auch ein, dass es durchaus Verbesserungspotenzial gebe. So prüfe sein Departement derzeit den Pandemieplan mit allen Beteiligten auf Korrekturen, führte der SP-Bundesrat weiter aus.
Ausschreibungen für Jobs brechen in der Schweiz ein
Die Corona-Krise hat im zweiten Quartal zu einem massiven Einbruch bei den Stelleninseraten gesorgt. Sämtliche Berufsgruppe waren davon betroffen, allerdings in unterschiedlichen Ausmass.
Das zeigt eine Erhebung des Arbeitsvermittlers Adecco und der Universität Zürich. Unternehmen schrieben im zweiten Jahresviertel 27 Prozent weniger Stellen aus als im ersten Quartal 2020, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Auswertung.
Der Einbruch im Vergleich zum Vorquartal sei abrupt und im Ausmass stärker als in vergangenen Krisen wie beispielsweise der Bankenkrise gewesen.
Rückgang in allen Berufsgruppen
In allen Berufsgruppen gab es laut der Studie einen Einbruch im Stellenangebot – auch in Berufen, die sich fürs Homeoffice besonders gut zu eignen scheinen oder in Berufen, die keinen direkten Kontakt zu anderen Menschen bedingen.
Noch am wenigsten rückläufig waren die Stelleninserate für Berufe in der Technik und den Naturwissenschaften (-17%) sowie im Bau und Ausbau (-18%). Am stärksten betroffen waren dagegen Berufe des Gastgewerbes und der persönlichen Dienstleistungen (-39%).
Überraschend sei vor allem der Rückgang von 35 Prozent bei Büro- und Verwaltungsberufen. Denn in diesen liessen sich Massnahmen wie Homeoffice oder Distanzierungsregelungen in vielen Fällen einfacher einführen als beispielsweise im Gastgewerbe, heisst es. Allerdings würden Berufe in Büros und der Verwaltung bereits seit längerem eine unterdurchschnittliche Entwicklung aufzeichnen.
Alle Grossregionen betroffen
Sämtliche Grossregionen waren vom Rückgang der Stelleninserate betroffen, wobei die lateinische Schweiz eine leicht stärkere Abnahme verzeichnete als die Deutschschweiz. Mit einem Minus von je 29 Prozent drosseln die Unternehmen der Genferseeregion sowie des Espace Mittelland ihre Ausschreibungspraxis am stärksten.
In der Nordwestschweiz gingen die Stellenausschreibungen um 28 Prozent zurück. Etwas weniger rückläufig waren die Stellenausschreibungen im Grossraum Zürich (-25%), in der Zentralschweiz (-25%) und in der Ostschweiz (-24%).
Die Zahlen zeigen, wie einschneidend die Covid-19-Effekte für eine grosse Zahl der Berufe waren. «Wir gehen davon aus, dass durch die aktuelle Situation Transformationsprozesse beschleunigt werden, sodass Produktions- und Arbeitsprozesse weiter automatisiert und digitalisiert werden,» heisst es weiter.
Corona-App ab 25. Juni verfügbar
Die «SwissCovid»-App für Mobiltelefone ist ab dem 25. Juni im Apple App Store und im Google Play Store verfügbar, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Webseite mitteilt.
Die App trägt laut BAG zur Eindämmung des neuen Coronavirus bei. Sie ergänze das klassische Contact Tracing, die Rückverfolgung neuer Ansteckungen durch die Kantone. Die «SwissCovid»-App helfe damit, Übertragungsketten zu stoppen.
Die Nutzung der «SwissCovid»-App ist freiwillig und kostenlos. Je mehr Personen die App installieren und verwenden, umso wirksamer unterstützt sie laut BAG die Eindämmung des Coronavirus.
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18 neue Infizierte
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 18 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'310 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG mitteilt.
Am Sonntag waren 35 neue Fälle vermeldet worden, dazu kamen 14 Nachmeldungen aus den Monaten April und Mai. Am Samstag waren es 26 neue Fälle gewesen, am Freitag und Donnerstag je 17.
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Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1680 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Montagmorgen übermittelt hatten.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 509'600. Bei sieben Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
red/sda/reuters
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