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Coronavirus in der Schweiz
Greenpeace rät zu wiederverwendbaren Textilmasken +++ Neue Berechnung: Nutzerzahl für Covid-App schnellt in die Höhe

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit dem 6. Juli gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren.
  • Die Schweizer Regierung hat ein strengeres Einreise-Regime an den Grenzen eingeführt.
  • Personen aus Risikoländern müssen 10 Tage in Quarantäne.
  • Die Landesregierung verlängert die Kurzarbeitsentschädigung von 12 auf 18 Monate.
  • Die Swiss-Covid-App ist seit dem 25. Juni verfügbar.

Wann und wie stark die «Lockdown»-Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

57 neue Fälle im Kanton Zürich

Die gemeldeten Corona-Fälle sind im Kanton Zürich in den vergangenen zwei Tagen explodiert, nun vermeldet die Gesundheitsdirektion auch für die vergangenen 24 Stunden hohe Fallzahlen. Von 48 gemeldeten Neuansteckungen gestern steigen sie auf 57 heute.

Die steigenden Fallzahlen bringen das 25-köpfige Team der Contact-Tracer am Flughafen Zürich allmählich an den Anschlag, weshalb das Contact Tracing früher als vorgesehen an ein Unternehmen, etwa ein Call Center, ausgelagert werden soll. Voraussichtlich kommende Woche gibt die Gesundheitsdriektion gemäss SDA bekannt, wer die vielen Telefonanrufe künftig machen wird.

Swissmedic: Remdesivir für Behandlung von Covid-19-Patienten

Der Wirkstoff Remdesivir darf in der Schweiz ab sofort auch ausserhalb von klinischen Studien zur Behandlung von Covid-19 Patienten breiter eingesetzt werden. Dies teilte das Schweizerisches Heilmittelinstitut Swissmedic am Donnerstag mit.

Damit könnten ab sofort mehr Covid-19 Patientinnen und -Patienten behandelt werden, während die Zulassungsunterlagen begutachtet werden, schrieb das Heilmittelinstitut in einer Mitteilung. Swissmedic hatte am 29. Juni 2020 ein Gesuch für die befristete Zulassung von Remdesivir erhalten und ein entsprechendes Schnellverfahren gestartet.

Daraufhin habe man gestützt auf die Notverordnung des Bundesrates zur Bekämpfung des Coronavirus nach einer Nutzen-Risiko-Analyse am nächsten Tag verfügt, «dass Remdesivir vorübergehend in Verkehr gebracht werden darf».

Eine breitere Anwendung

Damit können nun Präparate mit dem Wirkstoff Remdesivir, die unter dem Handelsnamen «Veklury» vertrieben werden, bis zum Zulassungsentscheid oder bis zur Aufhebung der entsprechenden notrechtlichen Grundlage in Schweizer Spitälern ohne Zulassung eingesetzt werden.

Konkret geht es um die Behandlung von Patienten, «die an einer Sars-CoV-2-bedingten Lungenentzündung leiden und zusätzlich Sauerstoff benötigen». Unerwünschte Wirkungen des Arzneimittels werden laut Swissmedic engmaschig überwacht, damit die Patientensicherheit gewährleistet ist.

Ist Remdesivir das Wundermittel gegen Corona?

Eine in den USA breit angelegte klinische Studie mit dem Wirkstoff Remdesivir zeigte gemäss Swissmedic ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Covid-19 Patienten mit Lungenentzündung, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Bei fast einem Drittel der Probanden habe sich die Krankheitsdauer verkürzt.

In EU noch nicht zugelassen

Vergangene Woche hatte bereits die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA in Amsterdam eine Zulassung unter Auflagen für «Veklury» empfohlen.

Die EU-Kommission muss dem zwar noch zustimmen, was jedoch als Formsache gilt. Ein Sprecher der EU-Kommission bekräftigte am Donnerstag, dass Remdesivir voraussichtlich Ende dieser Woche für den EU-Markt zugelassen werden soll.

Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte aber eine zu geringe Wirkung.

Swiss hat noch kein Geld aus der Nothilfe des Bundes erhalten

Eine Woche nach dem Zustandekommen des Rettungspakets für die Swiss-Konzernmutter Lufthansa ist noch keine Staatshilfe für die Schweizer Airline geflossen. «Die Details der Ausarbeitung dieses Pakets stehen noch aus, ebenso die Unterschrift des Vertrages», sagte Swiss Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour in einem Interview.

Es sei bisher noch kein Geld geflossen, sagte der Kadermann in dem Interview mit dem Branchenportal «Travelnews» vom Donnerstag. Dennoch gebe das Rettungspaket der Swiss Sicherheit, die Liquidität sei gesichert.

Vor einer Woche hatten die Lufthansa-Aktionäre auf einer ausserordentlichen Generalversammlung einer 20-prozentigen Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik zugestimmt. Das damit verbundene Hilfspaket über 9 Milliarden Euro kann nun umgesetzt werden.

Passagiermaschinen der Swiss stehen am Flughafen Dübendorf.

Dadurch wurde auch der Weg frei für die Schweizer Staatshilfe in Höhe von 1,275 Milliarden Franken, mit der sich die Swiss und ihre Schwesterfluggesellschaft Edelweiss 1,5 Milliarden Franken an Krediten von den Banken besorgen können. Der Bund haftet damit für 85 Prozent der Kredite.

Rückerstattung von Tickets

Die Swiss wolle nun weiter vorankommen mit der Rückerstattung von Tickets für Flüge, die wegen der Coronapandemie ausgefallen seien, sagte Goudarzi Pour. Hier steht die Swiss im Feuer der Kritik von Kunden und Reisebüros, die auf ihr Geld warten.

Die Airline könne die Flugtickets aufgrund der sehr hohen Nachfrage nicht innerhalb der üblichen Fristen erstatten. «Ich möchte mich noch mal ausdrücklich dafür entschuldigen. Wir halten uns an das geltende Recht und haben bis anhin einen dreistelligen Millionenbetrag ausbezahlt, mittlerweile wöchentlich Tickets im Wert von mehreren Millionen Schweizer Franken», sagte Goudarzi Pour.

«Unser Ziel ist es, in den nächsten sechs Wochen die Ansprüche jener Kunden, die am längsten warten, weitgehend abzuarbeiten. Wir halten uns selbstverständlich auch an die Auflagen des Bundes, den Reiseveranstaltern im Rahmen des Pauschalreisegesetzes bis spätestens Ende September die durch Covid entstandenen Forderungen zu erstatten.»

Hotelplan Gruppenchef Thomas Stirnimann pocht auf eine schnellere Erstattung: «Ich erwarte erste Rückzahlungen sobald die erste Tranche der Bankkredite fliesst, nicht erst im September», hatte er Ende Mai gesagt.

340 Personen nach Corona-Fall in Olten in Quarantäne

Im Fall der positiv auf Covid-19 getesteten Personen mit Besuchen in mehreren Bars und Restaurants in Olten SO sind weitere 36 Personen in Quarantäne geschickt worden. Insgesamt befinden sich nun rund 340 Personen in der zehntägigen Quarantäne.

Das Contract-Tracing-Team habe 13 weitere Personen aus den Restaurationsbetrieben kontaktiert, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Donnerstag mit. Diese Personen seien mit der infizierten Person an einem Tisch gesessen.

Sie hätten so den Sicherheitsabstand nicht einhalten können. Im Arbeitsumfeld der infizierten Person seien ausserdem 22 Personen unter Quarantäne gestellt worden.

Die am Dienstagabend positiv getestete Person hatte über das Wochenende verschiedene Bars, Restaurants und Clubs in Olten besucht. Der Kantonsärztliche Dienst hatte zunächst für 300 Personen im Umfeld des «Terminus»-Clubs in Olten eine Quarantäne angeordnet.

Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) überprüfte am Mittwoch die Schutzkonzepte der betroffenen Betriebe. Die Abklärungen ergaben, dass die Schutzkonzepte eingehalten wurden, wie es in der Medienmitteilung heisst. Der nötige Sicherheitsabstand von mindestens 1.5 Meter zwischen den Tischen sei jederzeit gewährt. Damit sei die Distanzregel gewahrt.

116 Neuansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 116 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'967 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mitteilte.

Am Mittwoch wurden 137 neue Fälle gemeldet, am Dienstag waren es 62 und am Montag waren dem BAG noch 35 neue Ansteckungen gemeldet worden.

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Bisher starben gemäss Angaben von Mittwoch 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 599'105. Bei 6,4 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden dem BAG 15'117 neue Tests gemeldet.

Grund zur Sorge gibt weiterhin die Reproduktionszahl R, also die Anzahl Personen, die eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Diese liegt nach Angaben der Swiss National Covid-19 Science Task Force des Bundes seit Mitte Juni wieder signifikant über 1. Das heisst, dass eine infizierte Person im Durchschnitt mehr als eine weitere Person ansteckt.

Strenge Vorgaben für Tessiner Bäder

Sieben Quadratmeter Platz pro Besucher: Die Tessiner Regierung hat Richtlinien für den Besuch der Schwimm- und Strandbäder im Kanton erlassen. Die Umsetzung dieser Vorgaben ist jedoch unterschiedlich.

Die vorläufig bis Ende August geltenden Richtlinien seien in enger Absprache mit dem Kantonsarzt erlassen worden, hält die Tessiner Regierung in einer Mitteilung fest. Diese seien nötig, da die örtlichen Schwimm- und Strandbäder nicht nur von Tessinern, sondern auch von vielen Gästen aus der Deutsch- und Westschweiz sowie aus dem Ausland besucht würden. Ziel sei es, um jeden Preis ein erneutes Ansteigen der Infektionen zu vermeiden.

Neben genügend räumlicher Distanz schreibt die Regierung auch vor, dass Schwimm- und Strandbäder wenn möglich die Kontaktdaten der Besucher aufnehmen.

Die Umsetzung dieser Bestimmungen ist indes unterschiedlich. Im seit dem 26. Juni wieder geöffneten Schwimmbad Bellinzona müssten alle Besucher zwei Meter Abstand halten, erklärt eine Mitarbeiterin auf Anfrage von Keystone-SDA. Diese Abstandsregel gelte auch im Wasser.

Damit die Gäste die nötige Distanz einhalten zu können, würden derzeit nicht mehr als 3500 Personen ins Schwimmbad gelassen. Ausserdem sei duschen obligatorisch und im Restaurant würden die Bestimmungen von Gastrosuisse eingehalten, sagte die Mitarbeiterin weiter.

Lugano: Lidobesuch nur mit Reservation

Noch konsequenter setzt die Stadt Lugano die kantonalen Vorgaben um. Hier müssen Besucher reservieren, um ein Lido oder ein Schwimmbad besuchen zu können. In einem auf der Internetseite der Stadt aufgeschalteten Reservationsmodul können Schwimmer und Sonnenanbeter tageweise einen Platz buchen – aber nur, wenn sie Namen, Vornamen, Handynummer und Mailadresse hinterlegen.

Genügend Platz: Im Lido Lugano werden nur Gäste mit Platzreservationen zugelassen.

Weniger klar geregelt ist der Besuch im Bagno pubblico in Ascona. Hier müssen Gäste lediglich einen Abstand von eineinhalb Metern einhalten, wie eine Mitarbeiterin erklärte. Es gebe keine weiteren Regeln, und den Mitarbeitenden fehle auch die Zeit, die Gäste zu zählen. Der Besucherstrom reguliere sich durch die beschränkte Parkplatzzahl von selbst, sagt die Mitarbeiterin.

Bundesrat lehnt Steuerabzug für Ferien in der Schweiz ab

Zwei Motionen aus den Reihen der SVP fordern einen Steuerabzug für Ferien in der Schweiz. Der Bundesrat ist zwar ebenfalls für eine Förderung des Inlandtourismus, lehnt aber die vorgeschlagenen fiskalischen Massnahmen ab.

Der Oberwalliser SVP-Nationalrat Franz Ruppen möchte, dass Schweizer Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, die ihre Ferien in der Schweiz verbringen, die Kosten für touristische Aufenthalte in der Schweiz während einer befristeten Zeit von den Steuern abziehen können. Der Tessiner SVP-Ständerat Marco Chiesa will, dass Steuerzahlende ihre in der Schweiz anfallenden Hotelkosten von den Steuern abziehen können.

Beide begründen ihre Vorstösse damit, dass mit den steuerlichen Anreizen die arg gebeutelte Tourismusbranche gestützt werden könnte. Damit würden Ferien in der Schweiz für Einheimische attraktiver gemacht, ohne dass staatliche Subventionen gesprochen werden müssten.

Eine Motion wollte, dass Steuerzahlende in der Schweiz anfallende Kosten für die Unterkunft von den Steuern abziehen können: Gäste im Campingplatz Campofelice in Tenero.

Dem Tourismus wird geholfen

Die Steuerausfälle würden sich in ihren Augen in Grenzen halten, da die Betriebe ihrerseits aufgrund einer besseren wirtschaftlichen Situation in der Lage sein werden, mehr Steuern zu zahlen. Zudem würden Arbeitsplätze erhalten, weil die Massnahme die Binnennachfrage ankurble.

Der Bundesrat lehnt die Vorstösse ab, wie er in seiner am Donnerstag publizierten Antwort schreibt. Die Regierung und das Parlament hätten in den vergangenen Monaten bereits gehandelt und verschiedene Notmassnahmen verabschiedet. Dazu gehört auch ein von den eidgenössischen Räten genehmigter Kredit von 40 Millionen Franken zur Förderung des Tourismusangebots. Ein weiterer Anreiz sei nicht notwendig.

Zudem käme der vorgeschlagene Steuerabzug insbesondere Familien mit hohen Einkommen entgegen. Diese hätten aber keine Förderung nötig. Zusammenfassend hält der Bundesrat in seiner Antwort fest, «dass ein neuer Steuerabzug für Ferien in der Schweiz keine zielführende Massnahme zur Bewältigung der Corona-Krise darstellt».

Emmi will zusätzliche Lehrstellen anbieten

Emmi will mehr Lehrstellen anbieten. Trotz oder gerade wegen der teils schwierigen Situation auf dem Schweizer Ausbildungsmarkt will die Milchverarbeiterin Jugendlichen zusätzliche Perspektiven bieten.

Zudem soll Absolventen mit guten Leistungen nach Abschluss ihrer Ausbildung zumindest eine befristete Stelle bei Emmi angeboten werden, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Emmi bietet bereits ab diesem Sommer zusätzliche Ausbildungsplätze an und plant dies auch für das kommende Jahr. Die Zahl der Lehrstellen könne wenn erforderlich um bis zu 10 erhöht werden. Auch Lehrlingen, die ihre Stelle aufgrund der Corona-Krise verloren hätten, könne eine Perspektive geboten werden um ihre Ausbildung abzuschliessen.

Für das Unternehmen biete sich durch die Krise aber auch die Chance, das Interesse auf interessante Stellen in der Lebensmittelindustrie zu lenken – gerade auch durch den demographischen Wandel sei die Suche nach passenden Auszubildenden immer schwieriger geworden.

Das Logo von Emmi beim Emmi Produktionsstandort Emmen.

Kantonsärzte befürworten Maskenpflicht im öffentlichen Raum

Den Kantonsärztinnen und -ärzten geht die Schutzmaskenpflicht im öffentlichen Verkehr zu wenig weit. Rudolf Hauri, der Präsident ihrer Vereinigung, erklärte, er würde eine Pflicht zum Tragen der Schutzmaske im ganzen öffentlichen Raum begrüssen.

Aus epidemiologischer Sicht würde sich eine Schutzmaske in allen Geschäften und allen anderen Orten mit Menschenansammlungen empfehlen, sagte Hauri am Donnerstag in der Sendung «Heute morgen» von Radio SRF.

Im weiteren begrüsste der Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte der Schweiz (VKS) die Quarantäne für Eingereiste aus Risikoländern, wie sie der Bundesrat am Mittwoch verordnet hatte. Eine Quarantäne sei allerdings kein Gefängnisaufenthalt, sondern beinhalte ein Element der Freiwilligkeit.

Kantonsärzte kontrollieren Quarantäne

Die Kantonsärzte seien dabei Kontrollorgan, aber auch Anlaufstelle. Wichtig seien Einsicht und Verständnis für die Notwendigkeit der Quarantäne, erklärte der Zuger Kantonsarzt weiter. Das komme vor der Kontrolle.

Der Quarantäne-Vollzug sei eine Zusatzaufgabe zur Rückverfolgung der Ansteckungswege. Die Kantonsärztinnen und -ärzte seien indessen gerüstet und könnten hierzu Dritte wie etwa die Lungenliga oder andere Behördenstellen beiziehen.

Stadt Bern will illegale Partys unterbinden

Die Polizei soll in der Stadt Bern illegale Partys im öffentlichen Raum frühzeitig unterbinden. Mit dieser Massnahme reagiert die Stadtregierung auf eine illegale Rave-Party vor der Berner Reitschule.

Hunderte feierten in der Nach auf vergangenen Sonntag auf der Berner Schützenmatte an einer lautstarken Party ohne jegliche Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus. Über hundert Lärmklagen aus der Stadt Bern und sogar aus umliegenden Gemeinden gingen bei der Polizei ein.

Diese löste den Rave zunächst nicht auf, weil ein Eingreifen zu einer Eskalation hätte führen können. In Anbetracht der vielen Nachtschwärmer hätte dies zu gefährlichen Situationen führen können.

Die Berner Stadtregierung will darum, dass solche unerlaubten Menschenansammlungen schon gar nicht erst entstehen können, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

Der Gemeinderat verurteilte das Verhalten der Organisatoren der illegalen Party sowie der Besucherinnen und Besucher auf der Schützenmatte. Die unbewilligte und ohne Schutzkonzept oder andere Schutzmassnahmen durchgeführte Party erachtet er «als verantwortungslos».

Eine solche Veranstaltung widerspreche dem Gebot der Solidarität während der aktuellen Corona-Pandemie und verstosse gegen die Verordnung des Bundes zur Bekämpfung des Corona-Virus. Der Gemeinderat appelliert zudem an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung, die Distanz- und Hygienemassnahmen weiterhin strikte einzuhalten.

Coronakrise könnte Schweizer Tourismus 30 Milliarden kosten

Falls die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie ein Jahr andauern, könnte dem Schweizer Tourismus laut der UNO mehr als 31 Milliarden Franken entgehen. Weltweit geht die Uno für den Tourismus von einem 3-Billionen-Loch aus.

Die 31 Milliarden Franken entsprechen 5 Prozent des schweizerischen Bruttoinlandproduktes (BIP), wie aus den am Mittwoch von der Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) publizierten Schätzungen hervorgeht. Weltweit würde der Ausfall 4 Prozent des BIP ausmachen.

Untersucht wurden drei Szenarien: eine Dauer der Einschränkungen von vier, acht oder zwölf Monaten. Für den Schweizer Tourismus ergibt das im besten Fall mindestens 11 Milliarden weniger Einkünfte bei vier Monaten und schlimmstenfalls bis zu 31 Milliarden weniger bei 12 Monaten.

Massnahmen vor der Sommerpause

Ab nächstem Montag gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskentragpflicht. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen. Er reagiert damit auf die steigenden Corona-Fallzahlen. Die Maskenpflicht gilt für Personen ab zwölf Jahren. Sie gilt in Zügen, Trams und Bussen, Bergbahnen, Seilbahnen und auf Schiffen.

Laut dem Direktor des Bundesamtes für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, handelt es sich bei der Maskenpflicht um eine Verhaltensanordnung. Wer sich nicht daran halte, werde vom Personal ermahnt. Zeige sich ein Passagier renitent, könne gegen diesen im Extremfall ein ordentliches Bussenverfahren eingeleitet werden.

Der Bundesrat will auch der erneuten Einschleppung des Virus aus dem Ausland Einhalt gebieten: Ab Montag muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben, wer aus gewissen Gebieten in die Schweiz einreist. Gleichzeitig mit der erneuten Verschärfung der Massnahmen stellt der Bundesrat eine Lockerung des Grenzregimes in Aussicht. Parallel zur EU will er die Einreisebeschränkungen für ein gutes Dutzend Drittstaaten aufheben.

Wichtige Beschlüsse gefasst: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (M.) spricht an der Seite der Magistraten Ueli Maurer, Guy Parmelin, Alain Berset und Vizekanzler Andre Simonazzi (v. l.) an der Medienkonferenz in Bern.

Lesen Sie auch dazu: Was Sie zur Maskenpflicht ab Montag wissen müssen

Die Sache mit dem Mieterlass

Das Parlament hat im Juni eine Aufteilung des Zinses zwischen Mieter und Vermieter beschlossen für Geschäfte, die während der Corona-Krise schliessen mussten. Der Bundesrat hat nun eine entsprechende Vorlage in die Vernehmlassung geschickt. Bis am 4. August können Kantone, Parteien und weitere interessierte Organisationen zum Gesetzesentwurf Stellung beziehen.

Bis Mitte September will der Bundesrat eine Botschaft an das Parlament verabschieden, wie er schreibt. Die Vorlage soll danach – voraussichtlich in der ausserordentlichen Session Ende Oktober oder an der Wintersession – von beiden Räten parallel beraten werden. Für die Periode der angeordneten Schliessung oder Einschränkung der Tätigkeit sollen Mieterinnen und Mieter 40 Prozent bezahlen, Vermieterinnen und Vermieter 60 Prozent des Mietzinses tragen.

Hohe Covid-19-Sterblichkeit in Altersheimen soll untersucht werden

Mehr als die Hälfte der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in der Schweiz haben sich in Alters- und Pflegeheimen ereignet. Deshalb fordern nun über 100 Medizinethikerinnen und -ethiker in einem Appel eine wissenschaftliche Untersuchung dieser hohen Sterblichkeitsrate in den Langzeitinstitutionen.

Die Corona-Pandemie habe die hohe Verletzlichkeit von Menschen in Pflegeeinrichtungen gezeigt, schrieben die Medizinethikerinnen und -ethiker am Mittwoch in dem gemeinsamen Aufruf, der in der Schweizerischen Ärztezeitung veröffentlicht wurde.

Die einschneidenden Einschränkungen hätten für viele Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, von Heimen für psychisch Erkrankte oder Behinderte und von Alterssiedlungen zu grossen Einbussen an Lebensqualität und gesundheitlichen Verschlechterungen geführt.

Vor allem für Demenzbetroffene habe die räumliche und soziale Isolation von der Familie und wichtigen Bezugspersonen zu einem raschen kognitiven Abbau und köperlichem Zerfall geführt – nicht selten mit Folgeerkrankungen, die tödlich enden konnten.

Die Abschottung habe aber nicht verhindern können, dass sich über die Hälfte der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in Alters- und Pflegeheimen ereigneten. Die Gründe dafür seien nur zum Teil bekannt: Dazu gehörten die erhöhte Infektionsgefahr für Menschen in grossen Haushalten und zum Teil fehlende oder zu spät bereit gestellte Schutzausrüstung für das Pflegepersonal.

Deshalb müssten Mittel für eine unabhängige, wissenschaftliche Untersuchung gesprochen werde, damit die Zusammenhänge der hohen Sterblichkeit in Alters- und Pflegeheimen erklärt werden könnten. Auch die Auswirkungen der Pandemie auf Heimbewohner, ihre Angehörigen und die Fachpersonen müssten erforscht werden.

137 Neu-Infektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 137 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'851 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG mitteilt.

Die 137 Fälle stellen mehr als eine Verdoppelung der am Dienstag gemeldeten 62 Neuinfektionen dar. Am Montag waren dem BAG noch 35 neue Ansteckungen gemeldet worden.

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Bereits in der vergangenen Woche hatte die Zahl der bestätigten Neuinfektionen von Tag zu Tag zugenommen. In der gesamten letzten Woche erhielt das BAG die Bestätigung von 325 Fällen, im Vergleich zu 125 in Woche zuvor.

Insgesamt 1685 Todesfälle

Bisher starben gemäss Angaben von Mittwoch 1685 Menschen (+ 1 gegenüber Vortag), die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Mittwochmorgen übermittelt hatten. In Spitalpflege befinden sich 4042 Personen, sechs mehr als am Vortag.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 583'928. Bei 6,5 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Dienstag auf Mittwoch wurden dem BAG 11'264 neue Tests gemeldet.

Reproduktionszahl weiterhin über 1

Grund zur Sorge gibt weiterhin die Reproduktionszahl R, also die Anzahl Personen, die ein mit dem Coronavirus Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Diese liegt nach Angaben der Swiss National Covid-19 Science Task Force seit Mitte Juni wieder signifikant über 1. Das heisst, dass eine infizierte Person im Durchschnitt mehr als eine weitere Person ansteckt.

Lesen Sie auch: Bundesrat Berset will sofortige Maskenpflicht im ganzen ÖV

Olten: 300 Personen müssen in Quarantäne

Eine nachträglich auf Covid-19 positiv getestete Person hat an diesem Wochenende im Kanton Solothurn mehrere Bars und Clubs besucht. Das Contact-Tracing-Team bearbeitet den Fall und identifiziert alle engen Kontaktpersonen. Für rund 300 Personen wurde eine zehntägige Quarantäne angeordnet.

Die am Dienstagabend positiv getestete Person hatte über das Wochenende verschiedene Bars, Restaurants und Clubs in Olten besucht, wie die Staatskanzlei Solothurn am Mittwoch mitteilte. Die Person habe sich über eine Drittperson angesteckt, deren Infektion bis zum Fall Spreitenbach AG zurückverfolgt werden könne.

Das «Terminus» in Olten.

Der «Terminus»-Club in Olten SO habe sich kooperativ gezeigt und zeitnah eine umfassende Präsenzliste mit den Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung eingereicht. Bei den restlichen betroffenen Restaurations- und Barbetrieben im Kanton laufen gemäss Behördenangaben die Abklärungen.

Das Contact-Tracing-Team des Kantons bearbeitet den Fall und setzt sich mit den engen Kontakten der neu infizierten Person in Verbindung. Insgesamt sind bisher im Umfeld des «Terminus»-Clubs rund 300 Kontaktpersonen identifiziert worden. Sie sind bisher nicht positiv auf Covid-19 getestet worden. Ihnen wird jetzt als Vorsichtsmassnahme eine zehntägige Quarantäne angeordnet.

350 Schüler vorzeitig in den Sommerferien wegen Ansteckungen

Für 240 Schüler der Sekundarschule in Bassecourt (JU) haben die Sommerferien vorzeitig begonnen. Ein Lehrer ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Auch in Les Breuleux (JU) war am Vortag das gleiche passiert.

Der betroffene Lehrer ist in Quarantäne und die Nachverfolgung der Infektion sei in Arbeit, sagte der jurassische Regierungspräsident und Erziehungsdirektor Martial Courtet gegenüber den lokalen Radiosender Radio Fréquence Jura (RFJ). Schülerinnen und Schüler seien nicht betroffen. Alle Eltern seien informiert worden.

Vorsichtshalber seien auch mehrere andere Lehrkräfte in Quarantäne geschickt worden. Angesicht der Umstände sei der Ferienbeginn zwei Tage vor dem offiziellen Beginn logisch, erklärte Courtet.

Gleiches Szenario einen Tag zuvor in Les Breuleux in den Freibergen. Auch dort wurde ein Lehrer der Sekundarschule positiv auf das Coronavirus getestet. Alle Lehrerinnen und Lehrer wurden in Quarantäne geschickt. Die 112 Schülerinnen und Schüler konnten frühzeitig in die Sommerferien.

Lokal in Olten meldet infizierten Gast

Ein Lokal im solothurnischen Olten hat am Dienstagabend bekanntgegeben, dass ein Gast, der die Gaststätte besucht hatte, positiv auf das Virus getestet worden sei. Die Betreiber baten daher alle Personen, die am 27. Juni im Lokal waren, sich in Quarantäne zu begeben.

Die Verantwortlichen wollen nun die Anwesenheitsliste bei den Behörden einreichen, wie sie am Dienstagabend auf Facebook mitteilten. Sie stellten zudem für Mittwoch weitere Informationen in Aussicht. Es handelt sich um den Terminus Club, der auch ein Restaurant und eine Bar betreibt.

Eine Bar in Olten meldet einen infizierten Gast.

Schweizer Industrie nimmt nach Corona-Einbruch nur langsam Fahrt auf

Die Schweizer Industrie kommt nach dem Einbruch infolge der massiven Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie nur zögerlich wieder in Schwung. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sank im Juni gegenüber dem Vormonatswert um 0,2 auf 41,9 Punkte, wie die Credit Suisse (CS) am Mittwoch mitteilte. Ökonomen dagegen hatten mit einer Erholung auf 48,3 Zähler gerechnet. «Der Produktionsrückgang hat sich aber zumindest verlangsamt und die Lieferfristen normalisieren sich», erklärte die CS, die den PMI zusammen mit dem Einkäuferverband erhebt.

Dagegen hat sich der Service-PMI im Juni mit einem kräftigen Anstieg von 12,9 auf 49,1 Punkte nahezu von seinem Einbruch im Sog der Covid-19-Krise erholt.

Das Konjunkturbarometer des KOF-Prognoseinstituts der ETH Zürich war im Juni kräftig gestiegen.

red/sda/reuters