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Albert Rösti im Gespräch
«Als Bundesrat muss ich sagen: Die Halbierungs­initiative ist radikal»

Bundesrat Albert Rösti hat in den letzten Tagen die Schlagzeilen dominiert. Zuerst mit dem Entscheid zum Wolf, dann mit seinen Sparplänen bei der SRG. Am Montagabend stellte er sich kritischen Fragen im Berner Bierhübeli.

Der «Bund», der zu den Tamedia-Zeitungen gehört, hatte zum Gespräch geladen. Im fast ausverkauften Saal stellte sich Rösti den Fragen von Bundeshausredaktor Markus Häfliger. Das Publikum im eher alternativen Veranstaltungsort hatte er bereits nach fünf Minuten Gespräch auf seiner Seite. Auf die Frage, ob er sich eher an Christoph Blocher oder an Adolf Ogi orientiere, wählte er Letzteren – was das Publikum mit lautem Applaus und Bravo-Rufen quittierte. Worauf Rösti aber prompt zur Verteidigung des Zürcher SVP-Doyen ansetzte. 

Damit setzte er auch gleich den Ton für den Abend. Obwohl noch nicht einmal ein Jahr im Amt, zeigte Rösti sich von seiner magistralen Seite. Kollegial stellte er sich in jeder Frage auf die Seite des Bundesrats. So auch bei der Frage nach der Halbierungsinitative der SVP. Diese will das Budget der SRG auf die Hälfte zusammenstreichen. Rösti gehörte einst zu den Initianten des Volksbegehrens. Heute erklärt er: «Als Bundesrat muss ich sagen: Die Initiative ist radikal. Wir würden damit die Abdeckung in der Romandie, im Tessin und im rätoromanischen Landesteil gefährden.» Aus seiner Sicht wäre eine Annahme der Initiative nicht mehr richtig. Er sehe jedoch nach wie vor Handlungsbedarf. «Die SRG muss sich auf ihren Kernauftrag konzentrieren.» 

Rösti kann Landschaftsschützer verstehen

Mehr Sorgen als um die Medien macht sich Rösti jedoch um die Energieversorgung. Auch wenn sich im Moment keine Mangellage für den Winter abzeichne, sei es eine grosse Herausforderung, die Versorgung mittelfristig zu garantieren und dabei den Volkswillen zu respektieren. Dieses habe sich sowohl gegen die Kernkraft als auch gegen die fossilen Energieträger ausgesprochen. Deshalb müssten nun die erneuerbaren Energien ausgebaut werden: «Mittelfristig gibt es nur mehr Strom, wenn wir die Staudämme erhöhen sowie alpine Solaranlagen und Windanlagen bauen.» 

Er könne die Naturschützer aber verstehen, die sich gegen ein Verbauen der Landschaft wehren. Doch um die Stromversorgung zu gewährleisten, sei «keine Verschandelung der ganzen schönen Landschaft» nötig.

Ob Rösti Tipps für die aktuellen Bundesratskandidaten habe, wollte Moderator Häfliger zum Abschluss wissen. «Es braucht ein Netzwerk über die Parteigrenzen hinweg, das ist in diesem Moment fast wichtiger als das Politische», antwortete Rösti.