Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche Nestle-Chef lässt sich von seinen Hunden beraten
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Das etwa andere Interview mit Mark Schneider
Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» veröffentlichte vor einer Woche ein ganzseitiges Interview mit Nestlé-Chef Mark Schneider. An sich nichts Ungewöhnliches. Doch im Gespräch ging es ausschliesslich um Tierfutter. Nestlé ist der weltgrösste Produzent von Hunde- und Katzennahrung und setzte damit vergangenes Jahr fast 19 Milliarden Franken um. Für das Interviewfoto brachte Schneider seine beiden Australian Cobberdogs Minou und Mocca mit. Sie werden von ihrem Herrchen immer vor Zukäufen des Konzerns als Testesser eingesetzt und erhalten Tierfutterproben. «Meine Hunde haben bislang noch kein Akquisitionsvorhaben zurückgewiesen», sagte Schneider hierzu.
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Der Tourismus bereitet keine Sorgen – und das Wetter?
Es läuft nach der Pandemie wieder glänzend für den Schweizer Tourismus. Da muss es sichtlich nerven, wenn man, statt Anerkennung zu erfahren, ständig von Journalisten mit dem Vorwurf des Overtourism konfrontiert wird oder einem gar noch unterstellt wird, man würde diesen fördern. Doch nun hat Schweiz Tourismus Fakten geschaffen: Am Donnerstag gab Direktor Martin Nydegger an einem Medienanlass das Ergebnis einer Umfrage bekannt. Es lautet: Die Schweiz hat kein Problem mit Overtourism. Nur 5 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen der Tourismus Sorgen bereitet. «Wir verabschieden uns von misslichen Einzelfällen, Vermutungen und vorgefassten Meinungen», fasste Nydegger zusammen und wirkte dabei, als dürfte er endlich von der Anklagebank wieder in den Zuschauerbereich wechseln. Vielleicht hat er aber auch einfach nur einen Blick in seine Wetter-App geworfen – und gedacht, bei dem Wetter löst sich das Problem sowieso von selbst.
Coffee-B gibt es jetzt zum Schleuderpreis
Die angeblich revolutionären Kaffeekugeln der Migros namens Coffee-B und die dazugehörenden Kaffeemaschinen wollen bei den Kundinnen und Kunden nicht so recht ankommen. Nun versucht es Migros-Chef Mario Irminger über einen neuen Absatzkanal: Seit 4. Juni sind die Coffee-B-Maschinen bei dem zur Migros-Gruppe gehörenden Discounter Denner erhältlich – zu einem stark herabgesetztem Preis: Eine Maschine gibt es für 49.90 statt 162.50 Franken – mitsamt drei Gratis-Packungen Coffee-B-Kapseln. Vielleicht kein Zufall: Irminger war, bevor er auf den Migros-Chefposten wechselte, der Chef von Denner. Auf die Frage an Denner, wie lange die Aktion läuft, antwortet der Discounter kurz und knapp: «Bis alle Produkte verkauft sind.» Zur Frage, wie der Schleuderpreis bei den Kundinnen und Kunden angekommen ist, heisst es: «Auf Stufe einzelner Produkte machen wir keine Absatz- oder Umsatzaussagen.» Das lässt nicht viel Gutes erahnen.
Wechselspiele bei Denner und Lidl
Apropos Denner: Grazia Grassi, bis April Kommunikationschefin des Schweizer Discounters, wechselt auf Anfang September zum deutschen Konkurrenten Lidl Schweiz und wird dort für die Kommunikation, die politische Einflussnahme und die Nachhaltigkeit zuständig sein. Damit macht Grassi den umgekehrten Schritt ihrer Vorgängerin Paloma Meier-Martino: Diese war zuerst Medienverantwortliche von Lidl Schweiz, bevor sie Kommunikationschefin von Denner wurde. Soll noch jemand sagen, im Schweizer Detailhandel herrsche keine hohe Wettbewerbstätigkeit.
red
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