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Schlechte Quartalszahlen
Neuer Nestlé-Chef Freixe baut Konzern um

Laurent Freixe, Nestlé-Chef seit September 2024: Er verkleinert die Konzernleitung und will effizienter werden.
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In Kürze:
  • Der neue Nestlé-Chef Laurent Freixe will die Effizienz des Konzerns steigern und Marktanteile gewinnen.
  • Der Konzern erholt sich nur langsam vom schleppenden Geschäftsgang während und nach der Covid-Pandemie.
  • Der Nestlé-Chef baut nun die Firma nach seinen Vorstellungen um. Er verkleinert die Konzernleitung und richtet die Unternehmensstruktur ab Januar 2025 neu aus.

Seit bald zwei Monaten ist der neue Nestlé-Chef Laurent Freixe auf seinem Posten. Nun wird klar, wie er den Konzern umbauen will. Als erstes will er die 2024 sichtbar gewordenen Probleme im Kern anpacken: die «Leistung steigern und Marktanteile gewinnen».

Der Aktienkurs des Konzerns zeigt, wie gross die Probleme für Nestlé sind: Die Aktie des Schweizer Börsenschwergewichts verlor allein seit Anfang 2024 rund 15 Prozent an Wert. Die Geschäftssparten Wasser und Tiefkühlkost wachsen kaum mehr, und die neue Ausrichtung auf vegane Produkte hat bisher keinen Umsatzschub gebracht.

Im August 2024 wurde der dafür verantwortliche Nestlé-Chef Mark Schneider abgesetzt. An seine Stelle trat Laurent Freixe, der seit fast vier Jahrzehnten im Unternehmen arbeitet.

Die soeben veröffentlichten Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres unterschreiten die Prognosen der meisten Analysten: Diese sahen ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent voraus – verglichen mit fast 8 Prozent im letzten Jahr. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ist Nestlé vor allem dank Preiserhöhungen gewachsen: Das organische Wachstum betrug 2,0 Prozent, wovon drei Viertel aufgrund von Preiserhöhungen resultierten.

Das bedeutet: Nestlé ist auch weiterhin nicht auf Wachstumskurs, der Konzern erholt sich nur langsam vom schleppenden Geschäftsgang während und nach der Covid-Pandemie.

Nestlé-Hauptsitz in Vevey: Die Strukturen des Konzerns werden in den kommenden Monaten umgebaut.

Nestlé-Chef Freixe streicht in seinen Aussagen das «positive interne Realwachstum» heraus. «Die Konsumentennachfrage hat in den letzten Monaten nachgelassen, und wir erwarten, dass dieses Umfeld verhalten bleiben wird. In Anbetracht dessen und unserer weiteren Massnahmen zum Abbau von Lagerbeständen bei Kunden im vierten Quartal haben wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr aktualisiert.»

Freixe versucht derweil, Optimismus zu verbreiten, und stellt dabei vor allem auf die Markenstärke des Unternehmens ab: «Wir sind global aufgestellt und verfügen über ein breites Portfolio weltbekannter Marken und innovativer Produkte, die die Menschen jeden Tag und in jeder Lebensphase ansprechen.»

Konzernleitung wird verkleinert

Der Verwaltungsrat von Nestlé hat zum 1. Januar 2025 eine neue Unternehmensstruktur verabschiedet. Zudem wird die Konzernleitung verkleinert. Die beiden Länderzonen Latein- und Nordamerika werden zu einem Nord- und Südamerikabereich zusammengeführt. Ebenso wird der chinesische Markt der «Zone Asien, Ozeanien und Afrika» zugeschlagen.

Im Gespräch mit Investoren zu den aktuellen Zahlen wird klar, dass Freixe einerseits mehr ins Marketing investieren will – mit Geld, das von Einsparungen dank effizienterer Abläufe kommen soll. Andererseits sollen die preisbewusster werdende Kundschaft verstärkt im Fokus der Anstrengungen stehen. Konkret: Die Neuinvestitionen sollen sich «verstärkt an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden ausrichten».

Freixe zur Geschäftsentwicklung: «Wir wollen realistisch bleiben»

Das kann auch als Seitenhieb für die Strategie seines Vorgängers Mark Schneider verstanden werden, gemäss der den Konsumenten verstärkt nachhaltige Produkte, etwa vegane Lebensmittel, schmackhaft gemacht werden sollte.

Freixe verweist für Details zu den verschiedenen Initiativen zur Effizienzsteigerung, den anstehenden Investitionen und allfälligen Änderungen im Markenportfolio auf den Capital Market Day von Nestlé, der im November stattfindet. In Bezug auf Prognosen zur Geschäftsentwicklung sagt Freixe: «Unser Leitmotiv heisst: Wir wollen realistisch bleiben.»