Kolumne «Mit Sisi unterwegs»Auge im Auge mit dem Wolf
Hündin Sisi trifft auf einer Wanderung auf Meister Isegrim. Zudem macht sie Bekanntschaft mit einem kleineren Tier.
Im Frühling spriessen nicht nur die Pflanzen, auch die Wildtiere können sich über Nachwuchs freuen. Als Hundehalter ist deswegen im Wald Vorsicht geboten beziehungsweise der Hund an die Leine zu nehmen. Sisi interessiert sich zum Glück nicht fürs Wild, egal ob Rehe, ein Fuchs oder Wasservögel. Wie mein Hund auf Wölfe reagiert, wusste ich bislang nicht. Letztens bot sich die Gelegenheit, dies zu erfahren – und nein, es geht nicht um den Wolf, der aktuell durch den Kanton Zürich streift. Vielmehr kam ich auf einer Wanderung mit Sisi im Wildpark Bruderhaus in Winterthur vorbei. Das Wolfsgehege war schnell gefunden, und tatsächlich lag ein Meister Isegrim direkt hinter dem hohen Gitter. Im Schatten der Bäume befanden sich noch weitere Rudelmitglieder. Sisi hob einmal kurz die Schnauze, um zu schnuppern – das wars. Auch ihre wilden Cousins straften meine Hündin mit Nichtbeachtung. Ob meine Österreichische Pinscherhündin ohne Absperrgitter ebenso gelassen gewesen wäre, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Ein viel kleineres Tier trafen wir letztens im Garten. Ein Mäuschen lief direkt vor uns über den Weg und schlüpfte rasch in ein Loch unter einem Blumentopf – ganz kurz streckte es das Köpfchen nochmals hervor, um flugs endgültig zu verschwinden. Sisi reagierte auch auf den kleinen Nager nicht. «Na, hast du das Mäuschen nicht gesehen?», sagte ich neckend zu meinem Hund. Sisi schaute mich kurz an, lief gemächlich zum Loch, in welches das Mäuschen verschwunden war, und stupste die verwaiste Öffnung mit der Schnauze an. Siegessicher kam sie zu mir zurück, setzte sich vor mich und verlangte so ihre Belohnung. Ich muss gestehen, dass ich einen Moment mucksmäuschenstill war.
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
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