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Beliebte Reiseziele in den Winterferien
Wo dieses Jahr Weihnachten gefeiert wird

So sieht es zur Weihnachtszeit am Strand in Sri Lanka aus. 
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Ganze Musikerkarrieren basieren auf der Idee, dass Menschen in den Tagen vor Weihnachten Autobahnen, Züge und Flugzeuge befüllen: «Driving Home for Christmas», «Please Come Home for Christmas», die Liste der sogenannten Weihnachtsklassiker mit Sehnsucht nach Heimat und nahen Verwandten liesse sich beliebig verlängern. Spätestens die Trauer über getrennte Familien in der Pandemie hat den Eindruck erweckt: Sehr eng bei sehr viel Essen mit sehr vielen Menschen in einem Raum zu sein, macht froh.

Dass das aber trotz aufgehobener Corona-Massnahmen nicht für alle gilt, zeigen die Daten der Reisesuchmaschine Kayak. Statt im trauten Familien- und Freundeskreis zu feiern, zieht es viele Schweizerinnen und Schweizer in die Ferne. Die Suchanfragen für Flugreisen über Weihnachten und Neujahr haben im Vergleich zum Vorjahr um 61 Prozent angezogen. 

Die beliebtesten Ziele waren Bangkok, London, Phuket, Miami und New York.

Und die Liste der Top-Destinationen lässt vermuten, dass es sich dabei nicht nur um Heimreisende und Familienbesuche handelt: Die beliebtesten Ziele waren Bangkok, London, Phuket, Miami und New York – frei nach dem Motto: Lieber auf weisse Weihnachten verzichten, die üblichen Sorgen und die allgegenwärtige Debatte ums Energiesparen hinter sich lassen und in wärmere Gefilde fliehen. 

Ob all diese Reisen auch tatsächlich unternommen werden, sei dahingestellt. Sicher ist jedoch: Die Suchanfragen sind Ausdruck des Wunsches vieler, diese Weihnachten lieber nicht zu Hause zu verbringen. 

Lieber in die Ferne schweifen …

Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich hatte bereits vorausgesagt, dass einige die Nase voll haben von Ferien im eigenen Land – nach zwei Zwangswintern zu Hause: Die KOF-Forscherinnen und -Forscher erwarten für die gesamte bevorstehende Wintersaison einen Rückgang der Buchungen von inländischen Touristen. Es ist der zweite in Folge, nachdem heimische Gäste im Winter 2020/21 noch rund 80 Prozent aller Übernachtungen in der Schweiz ausgemacht hatten.  

Das deckt sich mit den Beobachtungen von Reiseveranstaltern, die nun auf tatsächlichen Buchungen basieren. «Wie auch vor Corona zieht es in der bevorstehenden Wintersaison die meisten an die Wärme», sagt  Hotelplan-Suisse-Chefin Nicole Pfammatter.

Eine Familie feiert am 24. Dezember Heiligabend zu Hause. 

Und noch etwas ist bemerkenswert: Die Schweizerinnen und Schweizer wollen nicht nur gerne möglichst weit weg, sie sind dazu auch deutlich entschlossener als während der Pandemie und buchen ihre Fernreisen länger im Voraus: mittlerweile bei TUI Schweiz durchschnittlich knapp drei Monate vor Abflug – 2021 waren es nur zwei Monate. 

Und wer diese Weihnachten wegfliegt, der gönnt sich auch was; längere Ferien, ein schöneres Hotel oder gleich einen besseren Zielort. Alles in allem geben die Schweizerinnen und Schweizer zehn bis zwanzig Prozent mehr für ihren Winterurlaub aus als vor der Pandemie, so TUI Schweiz.

… auch wenn das Gute nahe liegt

Was heisst das nun für den heimischen Tourismus, wenn es Herrn und Frau Schweizer trotz Flugscham nicht zu Hause hält? Kann der die Saison abschreiben? Nein, glaubt das KOF. Die Konjunkturforschenden erwarten  eine gute Wintersaison. 

Denn endlich können nach zwei Jahren Pause auch wieder ausländische Gäste ohne Einschränkungen in die Schweiz kommen. Russische Urlauberinnen und Urlauber dürften dieses Jahr zwar ausbleiben. Sie waren vor allem im Januar und Februar willkommene Gäste. Dafür erwartet das KOF verstärkt Reisende aus den USA und Asien.