Sweet HomeKochen Sie gemütlich, gut und günstig
Wintergemüse, Linsen, Brot oder Polenta sind Delikatessen, aus denen man auf günstige Art herrliche Verwöhngerichte zaubern kann.
Gemütliches Kochen lässt die Gedanken fliegen. Ich stelle mir beim Kochen immer irgendetwas vor. Zum Beispiel in einem «cosy» englischen Cottage zu sein, wie dem der Köchin Rosie, deren Rezepte und Ideen Sie hier auf Substack abonnieren können. Oder ich reise in Gedanken nach Frankreich, ein bisschen so wie in den Krimis von Martin Walker.
So wird das alltägliche Kochen nicht nur Pflicht, sondern eine kleine Flucht aus dem Alltag. Da der Januar als Sparmonat beliebt ist, bekommen Sie hier gemütliche Gerichte, die günstig sind und so helfen für richtige Fluchten zu sparen. Foto: Rosie at the Cottage
1 — Knusprige Polenta mit Tomatensauce
Gemütlich, golden und einfach: Diese Polenta gibt einen herrlichen Znacht ab. Dazu passt rohes Gemüse wie Fenchel und Rüebli, die Sie am besten nur mit Olivenöl, Zitronensaft und etwas flockigem Meersalz servieren.
Zutaten Polenta für 2–4 Personen:
125 g schnelle Polenta
4 dl Milch
2 dl Wasser
20 g Butter
1/2 EL Bouillonpaste
Rosmarin
Zubereitung Polenta:
Geben Sie die Butter und etwas fein gehackten Rosmarin in eine Pfanne und erhitzen Sie beides sorgfältig, bis der Rosmarin duftet. Dann geben Sie das Wasser, die Milch und die Bouillonpaste bei. Alles aufkochen und dann die Polenta einrühren. Unter ständigem Rühren 10 Minuten köcheln lassen.
Mischen Sie ca. 50 g geriebenen Parmesan unter und schmecken Sie sie mit etwas schwarzem Pfeffer aus der Mühle ab. Nun geben Sie die Polenta in eine ausgebutterte Gratinform, streichen sie glatt. Etwas auskühlen lassen, bis sie fest ist. Im 200 Grad heissen Backofen ca. 20 Min. knusprig backen.
In dieser Zeit machen Sie die Tomatensauce, und zwar so:
Geben Sie reichlich Olivenöl in eine Pfanne. Dünsten Sie eine fein gehackte Schalotte und eine fein gehackte Selleriestange bei sanfter Hitze an. Nach etwa 7 Minuten geben Sie einen fein gehackten Peperoncino bei. Sobald dieser duftet, geben Sie eine kleine Dose (400 g) gehackte Tomaten bei. Wenn diese zu köcheln beginnen, Salz beigeben und etwas Honig oder Muscovadozucker. Dann alles ohne Deckel ca. 20 Minuten sanft köcheln lassen. Die Sauce darf nicht zu flüssig sein. Aber schauen Sie trotzdem, dass sie nicht zu fest einkocht.
Fertigstellung:
Nehmen Sie die Polenta aus dem Backofen und verteilen Sie die Tomatensauce darauf. Verteilen Sie Mozzarella darauf und geben Sie etwas getrockneten Oregano und schwarzen Pfeffer aus Mühle darüber. Im 200 Grad heissen Backofen so lange backen, bis alles heiss ist und der Mozzarella geschmolzen ist.
2 — Blumenkohl und Linsen
Dieses einfache Gericht sieht so hübsch aus, als käme es aus einem Feinschmeckerrestaurant. Und es bietet eine willkommene Abwechslung auf dem Alltagsmenüplan.
Zutaten für 4 Personen:
1 Blumenkohl
Olivenöl
200 g schwarze Linsen
1 Lorbeerblatt
1 Schalotte
1 Peperoncino
1 Knoblauchzehe
1 Rüebli
2 Stange Sellerie
1 Dose gehackte Tomaten (400g)
2 EL Tomatenpüree
Zucker
1 KL getrockneter Oregano
1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
2 EL griechisches Joghurt
Zitrone
Petersilie
Zubereitung:
Hacken Sie die Schalotte, eine Selleriestange, das geschälte Rüebli, den Knoblauch und den Peperoncino fein. Geben Sie grosszügig Olivenöl in eine Pfanne und dünsten Sie alles Gemüse ausser dem Knoblauch und dem Peperoncino etwa 7 bis 10 Min. Dann geben Sie den Knoblauch und den Peperoncino bei und fügen den Kreuzkümmel und Oregano hinzu.
Wenn alles duftet, kommt das Tomatenpüree dazu. Erwärmen und dann die gehackten Tomaten beigeben. Salzen und eine Prise Zucker beigeben. Alles etwa 30 Minuten köcheln lassen. Pürieren Sie nun die Tomaten in einer Küchenmaschine und mischen Sie dabei das Joghurt unter.
Geben Sie die Linsen mit dem Lorbeerblatt, einer Stange Sellerie und einer Knoblauchzehe in kaltes Wasser und kochen Sie alles zusammen auf. Stellen Sie die Hitze runter und köcheln Sie die Linsen etwa 20 Minuten gar. Den Knoblauch, das Lorbeerblatt und den Sellerie herausnehmen und die Linsen abgiessen. Mit etwas Olivenöl und Salz mischen.
Schneiden Sie den Blumenkohl in Röschen. Mischen Sie die Blumenkohlröschen mit Olivenöl und flockigem Meersalz. Legen Sie sie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und rösten Sie im 200 Grad heissen Backofen beidseitig golden und knusprig. Das dauert etwa 15 Minuten.
Zum Servieren geben Sie auf jeden Teller etwas Tomatensauce, richten die Linsen darüber an, legen die Blumenkohlröschen darauf und geben etwas Zitronensaft und gehackte Petersilie darüber.
Gönnen Sie sich ein Glas Wein zum Kochen
Am liebsten trinke ich ein Glas feinen Rotwein zum Kochen, fast lieber als zum Essen. Er ist sozusagen meine Belohnung dafür, dass ich in der Küche stehe und etwas Feines zubereite. Ich liebe französische Weine, denn ich finde, dass diese irgendwie weiblicher sind als zum Beispiel die italienischen. Zudem lassen sie mich gedanklich nach Frankreich reisen.
Ich mag es auch, wenn eine Weinflasche schön ist und ein hübsches Etikett hat. Das mag oberflächlich klingen, aber für mich hat Schönheit Tiefe und Wert. Einer meiner Lieblingsweine hat das alles: Der Clos des Centenaire Grenache VV ist gut, sanft, tröstend, hat Finesse – und eine schöne Flasche.
3 — Brotauflauf mit Käse
Wir haben ein Lieblingsdessert, das es bei uns nur im Winter gibt. Es heisst Bread and Butter Pudding (Das Rezept dafür finden Sie hier, Rezept 10), ist englisch, ziemlich üppig und köstlich. Auf eine ähnliche Art, aber salzig lässt sich mit Brotresten ein Auflauf machen, der einen feinen, günstigen Znacht abgibt.
Zutaten:
ca. 500 g Brotresten
2 Lauchstangen
200 g Käse wie Gruyère, gerieben
100 g Roquefort
4 Eier
4 dl Milch
1 EL Dijonsenf
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
Thymian
50 g Butter
Zubereitung:
Brot in grosse Würfel schneiden, mit Butter bestreichen und in eine ausgebutterte Gratinform legen. Lauch rüsten, in feine Ringe schneiden, in etwas Olivenöl andünsten und dann unter das Brot mischen. Frische Thymianblättchen darüberstreuen. Anschliessend den Roquefort zerbröseln und unter die Brot-Lauch-Mischung verteilen. Nun die Eier mit dem Senf, der Milch, dem geriebenen Käse mischen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Anschliessend die Eiermischung über die Brotmischung giessen und mindestens 20 Minuten ruhen lassen, damit das Brot die Eiermischung aufsaugen kann. Dann im 200 Grad heissen Backofen etwa 40 Minuten golden backen. Dazu passt etwas Knackiges wie ein grüner Salat, ein Rüeblisalat oder roher Fenchel mit etwas Olivenöl und Zitronensaft.
4 — Geschmorter Lauch
Lauch ist ein elegantes und günstiges Wintergemüse. Schmoren Sie ihn langsam im Backofen mit Orangensaft, Honig und Liebe.
Zutaten für 4–6 Personen:
6–8 Lauchstangen
Butter
2 Orangen, 1 für Saft und die zweite halbiert
2 EL Honig
1 dl Weisswein
3,5 dl Bouillon
1 Schalotte, in Ringe geschnitten
einige Thymianzweiglein
Zubereitung:
Kochen Sie die Bouillon auf. Rüsten Sie die Lauchstangen und schneiden Sie dabei die grünen Teile weg. Halbieren Sie die Lauchstangen der Länge nach und legen Sie sie in eine Gratinform, Schnittstelle nach unten. Verteilen Sie die Schalottenringe darüber und legen Sie die Orangenhälften dazwischen. Dann geben Sie etwa 2 bis 3 EL geschmolzene Butter darüber, dann den Saft einer Orange und den Honig. Legen Sie ein paar Thymianzweiglein darauf und giessen die Bouillon und 1 dl Weisswein darüber.
Nun geben Sie den Lauch in den 200 Grad heissen Backofen und schmoren ihn etwa 25 bis 35 Minuten. Nehmen Sie den Lauch heraus, wenden Sie die Lauchstangen und träufeln Sie noch etwas Butter und Honig dadrüber. Nochmals 1o Minuten backen und dann mit Granatapfelkernen garniert servieren. Dazu passen zum Beispiel die Röstigaletten von Rezept Nr. 6.
Bücher gehören auch in die Küche
In meiner Küche hat es Platz für Kochbücher und für solche, die mit Genuss zu tun haben. Denn ab und zu, zum Beispiel während der Zubereitung eines Risottos oder in einer kleinen Pause, ist die Zeit da, um ein bisschen zu schmökern, nach neuen Rezepten zu suchen oder sich grundsätzlich inspirieren zu lassen. Geben Sie also auch ein paar Büchern Platz in der Küche. Das gibt dem Kochen mehr Musse.
5 — Caramelisierter Chabis
Der trendy Federkohl hat ihn fast vertrieben. Dabei ist der Chabis ein vielseitiges, günstiges und einfach zu findendes Wintergemüse, das auch sehr gesund ist.
Zubereitung:
Schneiden Sie einen weissen Kabis in kleine Stücke. Geben Sie reichlich Olivenöl in eine tiefe Bratpfanne. Erhitzen Sie es und geben Sie 2 bis 3 angedrückte Knoblauchzehen und einen fein gehackten Peperoncino bei. Wenn diese duften, kommt der Chabis dazu. Dünsten Sie ihn langsam unter Bewegung ca. 10 Minuten. Dann geben Sie 1 EL Honig und 1 EL Butter bei, salzen den Kabis und dünsten ihn nochmals 10 Minuten unter Rühren. Nehmen Sie den Knoblauch heraus.
Mischen Sie nun den caramelisierten Chabis unter al dente gekochte Taglierini oder servieren Sie ihn zu den Röstigaletten vom nächsten Rezept.
6 — Röstigaletten
Für diese Rösti müssen Sie nicht zuerst Kartoffeln schwellen, diese abkühlen lassen und dann zur traditionellen Rösti verarbeiten. Die kleinen knusprigen Röstiküchlein macht man aus rohen Kartoffeln.
Und so gehts:
Schälen Sie Kartoffeln und raffeln Sie diese. Am besten, schnellsten und regelmässigsten geht das in einer Küchenmaschine. Falls die Kartoffeln zu nass sind, wickeln Sie sie in ein Küchentuch und winden Sie die Flüssigkeit aus. Nun erhitzen Sie Olivenöl, formen mit den geraffelten Kartoffeln kleine, flache Küchlein und braten diese im Olivenöl langsam beidseitig knusprig. Salzen Sie die Küchlein und servieren Sie sie mit Sauerrahm und Schnittlauch oder als Beilage zum Lauch von Rezept 4 oder mit dem Chabis von Rezept 5.
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