Erster Supermond 2021Die schönsten Bilder des «pinken» Vollmonds
Der erste Supermond des Jahres hat für spektakuläre Fotos gesorgt. Wir erklären, wieso dieser Mond super ist und wann es wieder Sehenswertes am Himmel gibt.
In der Nacht auf Dienstag gab es einen Vollmond zu sehen. Für das menschliche Auge wirkt er bereits seit Sonntag und noch bis Mittwoch praktisch voll, rein astronomisch betrachtet, war der richtige Zeitpunkt aber um 5.32 Uhr am Dienstagmorgen. Er gilt als Supermond und ist somit ein Ereignis, welches dieses Jahr nur noch ein weiteres Mal zu erleben ist – und für speziell schöne Mondbilder sorgt.
Was ist ein Supermond?
Ein Vollmond wird als Supermond bezeichnet, wenn er nahe beim nächsten Punkt auf der Umlaufbahn um die Erde ist. Den Begriff definiert hat der Astrologe Richard Nolle 1979, also ein Sterndeuter. Aufgrund der Berufsbezeichnung des Mannes ist nun auch gleich klar, dass es sich nicht um einen wissenschaftlichen Fachbegriff der Sternkunde handelt, weshalb viele dieser Astronominnen und Astronomen den Supermond als reines Medienereignis belächeln.
Supermonde gibt es je nach Definition bis zu vier pro Jahr, Einigkeit herrscht in Fachkreisen über zwei, welche sämtliche Expertinnen und Experten so betiteln, auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa. Und trotz der Kritik der Astronomen werden nicht nur viele schöne Bilder von diesem Vollmond geschossen, er wirkt aufgrund der Nähe zur Erde und der Helligkeit wirklich etwas grösser als sonst.
Sehr zum Leidwesen der Wissenschaft spricht man nicht nur vom Supermond, sondern auch vom «Rosaroten Mond» oder «Pink Moon».
Wieso heisst der Vollmond im April auch «Pink Moon»?
Die Bezeichnung «Pink Moon» kommt aus Nordamerika, wo im Frühling die rosaroten Flammenblumen blühen. Diese sind auch unter ihrem botanischen Namen Phlox bekannt und entfalten ihre ganze Pracht meist um den Vollmond im April, der deshalb von indianischen Stämmen diesen Namen erhielt. Der Erdtrabant ist also nicht wirklich pink. Seit den 1930er-Jahren wurden in den USA aber alte indianische Namen für die Vollmonde in den Bauernalmanach übernommen, so auch der «Pink Moon».
In Nordamerika sind weitere Namen indianischen Ursprungs bekannt, beispielsweise «Sprouting Grass Moon» (Spriessendes Gras), «Froschmond», «Eimond» oder an der Küste «Fischmond». Auch die anderen Vollmonde im Jahr haben indianische Namen, nachfolgend sind die gebräuchlichen aufgelistet sowie in Klammern die hierzulande (früher) üblichen Bezeichnungen, die meistens aus der Landwirtschaft stammen:
Januar: Wolfsmond (Hartung/Eismond)
Februar: Schneemond (Hornung)
März: Wurmmond (Lenzmond)
April: Pink Mond (Ostermond)
Mai: Blumenmond (Wonnemond)
Juni: Erdbeermond (Brachmond)
Juli: Bockmond (Heumond)
August: Störmond (Erntemond)
September: Maismond (Herbstmond)
Oktober: Jägermond/Erntemond (Weinmond)
November: Bibermond (Nebelmond)
Dezember: Kalter Mond (altdeutsch: Julmond)
Warum wirkt der Supermond so gross?
Wie bereits erwähnt, ist er aufgrund der Nähe zur Erde rund 7 Prozent grösser als im Durchschnitt. Weil der direkte Vergleich fehlt, ist das zwar schwierig zu sehen, was aber sicher auffällt, ist die Helligkeit des Mondes, welche ihn grösser wirken lässt. Dazu kommt noch das Phänomen der Mondtäuschung. So wird der Effekt bezeichnet, der den Erdtrabanten für das menschliche Auge in der Nähe des Horizonts viel grösser erscheinen lässt, als wenn er hoch am Himmel steht. Der Durchmesser ist zwar genau gleich, aber die Landschaft oder Objekte in der Nähe des Mondes beeinflussen die wahrgenommene Grösse. Am Himmel fehlt dieser Effekt. Ausprobieren kann man dies, indem man die sichtbaren Objekte am Horizont abdeckt, dann sollte der Mond wieder «normal gross» erscheinen.
Optisch noch grösser wirkt der Supermond, wenn man ihn mit einem Teleobjektiv zusammen mit einem Bauwerk am Horizont fotografiert. Das kann ein Baum sein, ein Hochhaus, eine Bergspitze oder andere prägnante Objekte. Mit dem Smartphone allein gelingen solche Bilder nicht, es benötigt dafür zumindest Zusatzobjektive oder richtige Kameras. Dabei sollte man auf kurze Verschlusszeiten achten, da Erde und Mond wandern. Wer ein Bild zu lange belichtet, wird Unschärfen erkennen. Wer den Mond mitsamt Kratern abbilden will und gleichzeitig auch die Landschaft in voller Pracht sehen möchte, wird beim Experimentieren enttäuscht: Solche Bilder entstehen nachträglich am Computer – aus zwei oder mehreren Fotografien.
Wann ist der Supermond am besten zu sehen?
Frühaufsteher konnten am Dienstagmorgen den Monduntergang beobachten. Das war eine optimale Zeit, denn um 5.32 Uhr war offiziell Vollmond, und er stand über dem Horizont. Monduntergang war erst etwas mehr als eine Stunde später.
Aber auch für Langschläfer gibt es weitere Optionen, am Dienstagabend wirkt der Supermond immer noch voll, und er geht erst nach 21 Uhr auf, wenn die Sonne schon weg ist. Letzte Chance ist dann am Mittwochabend um 22.40 Uhr, dann wird er aber schon nicht mehr ganz voll sein.
Wann gibt es den nächsten Supermond?
Wer den «Pink Moon» verpasst oder wem die Wolken die Sicht vertrüben, ist schnell vertröstet. Schon am 26. Mai winkt der nächste Supermond. Der Blumenmond oder Wonnemond ist sogar ein kleines bisschen näher an der Erde als der Aprilvollmond, das wird aber niemand wirklich merken. Am Dienstag beträgt die Entfernung 357’378 km, im Mai dann 357’311 km – für das menschliche Auge macht das keinen Unterschied.
Den Supermond-Effekt gibt es auch in den nächsten Jahren zu betrachten, 2022 am 14. Juni und 13. Juli oder 2023 gleich zweimal im August: Am Nationalfeiertag und am 31. August. Als zweiter Vollmond im gleichen Monat wird Letzterer dann «Blauer Mond» heissen, was das englische Sprichwort «once in a blue moon» erklärt: Das kommt ganz selten vor. Im Schnitt gibt es alle 2,5 Jahre einen «Blauen Mond», der letzte war am 31. Oktober 2020 zu sehen.
Was gibt es sonst gerade am Sternenhimmel zu sehen?
Der Höhepunkt der Lyriden ist zwar seit zwei Tagen vorbei, trotzdem dürfte der Meteorschauer noch für einige Sternschnuppen sorgen. Am meisten Glück hat dabei, wer den Blick in Richtung Süden richtet. Wetter und Temperatur sehen allerdings nicht gerade ideal aus, um am Boden liegend nach Sternschnuppen Ausschau zu halten, und so lohnt es sich wohl, den 5. und 6. Mai im Kalender zu markieren. Dann bewegt sich die Erde durch die Umlaufbahn des Halleyschen Kometen, dessen Bruchstücke als Sternschnuppen in der Atmosphäre verglühen. Bis zu 50 pro Stunde können an diesen Tagen und darum herum zu sehen sein.
Noch wichtiger ist allerdings die Zeit um den 12. und 13. August. Dann erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt, aufgrund der Jahreszeit wohl der beliebteste Meteorschauer mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde.
Finsternisse gibt es dieses Jahr in der Schweiz keine, die Zeiten sind ja auch schon finster genug. In Nordamerika gibt es am 26. Mai eine totale Mondfinsternis zu sehen sowie am 10. Juni eine partielle Sonnenfinsternis. Letztere wird zum Teil auch von hier aus zu erleben sein, allerdings deckt der Mond dabei nur ein ganz kleines Stück Sonne ab. Wer die nächste totale Sonnenfinsternis in Europa miterleben will, braucht etwas Geduld, denn diese findet erst am 3. September 2081 statt, also in gut 60 Jahren.
Wer auch mit einer totalen Mondfinsternis zufrieden ist, muss weniger lang warten. Am 31. Dezember 2028 gibt es eine zum Jahresabschluss, mit einer sichtbaren Hauptphase, und am 20. Dezember 2029 sind alle Phasen gut sichtbar. Teilweise sichtbar sind schon die Mondfinsternisse vom 16. Mai 2022 und 7. September 2025, bei Ersterer geht der Mond aber gleichzeitig unter, und bei Letzterer geht der Mond erst während der Hauptphase auf.
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