Astronautin Jessica WatkinsSie könnte die erste Frau auf dem Mond werden
Die US-amerikanische Geologin und Astronautin Jessica Watkins könnte 2024 den Mond betreten. Und danach vielleicht sogar den Mars.
Es war ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit – der erste Fussabdruck, den der US-Astronaut Neil Armstrong vor mehr als 50 Jahren auf dem Mond hinterliess. Jessica Watkins könnte bald in seine Fussstapfen treten. Wenn die Sterne und Planeten es gut mit ihr meinen, wird die amerikanische Geologin und Astronautin die erste Frau sein, die über den Mond spaziert.
Im Rahmen des Programms Artemis strebt die US-Weltraumbehörde Nasa an, 2024 erneut Menschen auf den Mond zu bringen. Und wie die Nasa letzte Woche mitteilte, ist unter den ersten beiden künftigen Besuchern des Mondes mindestens eine Frau. Auch sei es das Ziel, dass erstmals eine farbige Person auf der Mondoberfläche lande. Watkins verkörpert beides.
Bei Apollo nur weisse Männer an Bord
Das ist ein deutlicher Kontrast zur Apollo-Mission: Damals betraten ausschliesslich weisse Männer den Mond. Wie Watkins gegenüber «Scientific American» sagte, ist es wichtig, dass das Artemis-Team divers ist, «weil ein diverses Team ein starkes Team ist».
Watkins hat einen Bachelor in Geologie und Umweltwissenschaften von der Stanford University und einen Doktortitel in Geologie von der University of California in Los Angeles. Ihre Kollegen würden sie oft als Gesteinsfanatikerin bezeichnen. «Was mich an der Geologie intellektuell mit am meisten fasziniert: Man kann arbeiten wie ein Detektiv», sagte sie in einem Interview. «Man schaut verschiedene Puzzleteile von unterschiedlichen Orten an und bringt diese Puzzleteile zusammen, um eine vollständige Geschichte dessen zu schreiben, was an diesem Ort geologisch passiert ist.»
Für sie als Planetenwissenschaftlerin bietet die Geologie die Möglichkeit, die Oberfläche und Geschichte eines anderen Planeten zu studieren. Besonders der Mars sei für sie äusserst spannend. «Der Mars ist definitiv meine erste Liebe», sagte Watkins kürzlich gegenüber dem Fachmagazin «Nature». «Was mich am Mars besonders fasziniert, ist, wie ähnlich er der Erde ist.»
Watkins liebt Basketball, Fussball, Skifahren, Unterrichten, Filme und Schreiben. Im College spielte sie Rugby und gewann eine nationale Meisterschaft. 2017 wurde sie Teil des Astronautenprogramms der Nasa und im Dezember letzten Jahres zu einem der 18 Mitglieder des Artemis-Astronautenteams ernannt. Die Ausbildung bei der Nasa umfasste unter anderem simulierte Weltraumspaziergänge, Robotik, Flüge mit dem Trainingsflugzeug Northrop T-38 und Überlebenstraining.
Die Grenzen des Möglichen verschieben
Astronautin wollte Watkins schon als Kind werden. Der Weltraum habe sie immer fasziniert – die Idee, Neues zu erkunden, die Grenzen des Möglichen hinauszuschieben, «sowohl technisch als auch körperlich, aber auch mental und spirituell», wie sie gegenüber «Nature» sagte.
Da Watkins mit 32 Jahren noch recht jung ist, könnte nach dem Mond ein Besuch beim Mars folgen. Denn gemäss der Nasa dient die Rückkehr zum Mond als Sprungbrett zum Roten Planeten. «Ein Traum», sagt Watkins, «wirkt oft wie ein weit entferntes Ziel, das schwierig zu erreichen ist. In der Wirklichkeit werden Träume realisiert, indem man einfach einen Fuss vor den anderen setzt, Tag für Tag. Und wenn man genug dieser Fussabdrücke zusammensetzt, wird daraus ein Weg zur Erfüllung der Träume.»
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