Nasa wählt Spacex ausMit Elon Musks Starship zum Mond
Warum die Nasa die Firma des Tesla-Gründers damit beauftragt, ein Raumschiff zu entwickeln, das Astronauten auf den Erdtrabanten bringen soll.
Rund 50 Jahre nach dem Apollo-Programm werden die nächsten Astronauten voraussichtlich mit einem Raumschiff des kalifornischen Herstellers Spacex auf dem Mond landen. Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa wählte die Firma von Elon Musk für die Entwicklung und den Bau einer Mondlandeeinheit aus. Weitere Bewerber waren Jeff Bezos’ Raumfahrtfirma Blue Origin und der Rüstungskonzern Dynetics.
Das Angebot von Spacex war nach Nasa-Angaben von der Managementbewertung her «hervorragend» und technisch «akzeptabel». Blue Origin sei technisch ebenso bewertet worden, der Preis von Spacex jedoch «mit grossem Abstand» niedriger. Dynetics’ technische Beurteilung fiel eher schwach aus.
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Für die Entwicklung und einen Testflug kalkuliert die Nasa mit einem Budget von knapp 2,9 Milliarden Dollar. Eine Alternative zu Spacex sei derzeit nicht vorgesehen, so Nasa-Managerin Kathryn Lueders, auch wenn es «der Wunsch der Nasa bleibt, ein wettbewerbsfähiges Umfeld zu erhalten». Sie begründete dies in einem Statement auch mit knappen Geldmitteln. So hat die Behörde für das laufende Jahr nur ein Viertel ihres beantragten Budgets für das Programm erhalten.
Von dem Auftrag profitiert wohl auch der Schweizer Technologie- und Rüstungskonzern Ruag. Dieser ist laut dem «Blick» vor Jahren schon eine Partnerschaft mit der Firma von Elon Musk eingegangen.
Die erste Astronautenlandung ist für 2024 vorgesehen
Die Planungen für das Programm mit dem Namen Artemis sehen derzeit vor, 2024 mit den ersten Menschen seit den Siebzigerjahren auf dem Mond zu landen. Dazu sollen vier Astronauten mit dem von Lockheed Martin und Airbus gebauten Orion-Raumschiff in den Mondorbit fliegen und direkt an die Mondfähre von Spacex andocken. Das neue Mond-Programm könnte mit Jessica Watkins zudem die erste Frau auf den Mond bringen.
Nach Nasa-Angaben sollen dort zwei Astronauten in die Landeeinheit umsteigen, auf dem Erdtrabanten landen und dort etwa eine Woche die Oberfläche erkunden. Bei späteren Missionen sollen die Astronauten dann an der künftigen Raumstation Gateway im Mondorbit umsteigen.
Das wiederverwendbare Mondraumschiff soll eine Variante des Starship werden, das Spacex gerade in Texas testet. Bei den jüngsten Testflügen bis auf 12,5 Kilometer Höhe ist das Vehikel bei der Landung allerdings mehrmals explodiert. Die Landeeinheit von Spacex soll mit einer geräumigen Kabine und zwei Luftschleusen für die Mondspaziergänge ausgestattet werden.
Nasa-Interimschef Steve Jurczyk versicherte, dass die Nasa nicht vorhabe, die Einsätze der Mondrakete SLS, mit der die Astronautenkapsel Orion in Florida starten soll, zugunsten des Starship zu reduzieren. Hintergrund ist, dass das Starship theoretisch selbst Menschen zum Gateway transportieren und dann weiter zur Mondoberfläche fliegen könnte. Die SLS wird von Boeing entwickelt, auch OHB-Tochter MT Aerospace ist mit Komponenten daran beteiligt.
Spacex fliegt bereits Astronauten zur Raumstation ISS, der nächste Start ist für Freitag geplant.
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