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Traum vom Eigenheim
Immer mehr Schweizer nutzen Altersvorsorge für Hauskauf

Ansicht eines neu eröffneten Wohnblocks mit 12 Mikro-Wohnungen von Microliving AG. Foto von Madeleine Schoder.
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Viele Menschen in der Schweiz wollen sich den Traum von Wohneigentum erfüllen. Laut einer Umfrage der Raiffeisen greifen sie dafür immer häufiger auf ihre Altersvorsorge zurück.

«Das Immobilienangebot ist knapp, die Preise sind hoch», heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie. Ohne zusätzliche Mittel – etwa aus der Pensionskasse oder der privaten Vorsorge – sei der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung deshalb für einige hierzulande nicht mehr stemmbar.

Wer eine Hypothek aufnimmt, muss mindestens ein Fünftel des Kaufpreises auf den Tisch legen. Dazu haben 27 Prozent der von Raiffeisen befragten Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Geld aus der Pensionskasse, also der 2. Säule, vorbezogen und weitere 7 Prozent diese verpfändet. Bei einer Verpfändung dient das Vorsorgegeld der Bank als Sicherheit für den Hypothekarkredit.

20 Prozent der Befragten haben sich zudem für einen Vorbezug bei der privaten Vorsorge, der Säule 3a, entschieden und 16 Prozent für eine Pfändung. Mehr als ein Drittel habe beides kombiniert – also Gelder aus beiden Säulen angezapft.

Starke Zunahme bei Gebrauch von Altersvorsorge

Dieses Verhalten hat laut der Studie in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. So tasteten vor dem Jahr 2000 nur gerade 7 Prozent der Eigentümerinnen und Eigentümer ihre private Vorsorge für den Immobilienkauf an.

Fragt man nach den Gründen für den Vorbezug, ist der Tenor laut der Studie eindeutig. Mehr als die Hälfte der Befragten, die diese Möglichkeit genutzt haben, hätten sich den Immobilienkauf ansonsten gar nicht leisten können. Das Fazit der Studienautoren: «Ohne Wohneigentumsförderung ist der Traum vom Eigenheim heute in vielen Fällen nicht mehr realisierbar.»

Ein Grund könnte gemäss Raiffeisen neben gestiegener Hauspreise sein, dass nicht viele Menschen von ihren Eltern Geld für ein Haus als «Erbvorbezug» erhalten. Derzeit seien es 17 Prozent. Das könnte daran liegen, dass die ältere Generation ihr Geld in der heutigen Zeit für den eigenen Lebensunterhalt brauche.

28 Prozent gegen einen Vorbezug bei Hypothek

Schliesslich gibt es laut Raiffeisen aber auch die andere Seite: So entschieden sich 28 Prozent der Befragten aktiv gegen einen Vorbezug, da sie Einbussen in der Altersvorsorge befürchten. Denn es gebe auch «versteckte Risiken», wenn man die Pensionsgelder zu früh antaste, schreiben die Studienautoren.

An der Umfrage von Raiffeisen Schweiz und der ZHAW School of Management and Law zu Hauskauf und Altersvorsorge nahmen laut den Angaben 1151 Personen teil.

SDA/wie