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Geldblog: Leserfrage zu Aktien
Wie vermeide ich Nieten im Depot?

Top-Titel, Top-Rendite: Viele Anleger wollen nur auf die Allerbesten setzen.

Ich will mit einem Anlagehorizont von 10 bis 15 Jahren rund 10´000 Franken weltweit in Aktien investieren. Wenn ich einen üblichen Weltaktienindex nehme, habe ich auch Nieten drin, also Firmen, die schlecht laufen. Wie kann ich das verhindern und trotzdem global in Aktien anlegen? Leserfrage von L.V.

Sie sprechen eine interessante Problematik an, mit der alle konfrontiert sind, die in passiv geführte Indexinstrumente investieren. Klassische Exchange Traded Funds und weitere passiv gemanagte Index-Fonds sind immer an einen Index gekoppelt. Das erzielte Anlageresultat ist folglich so gut oder schlecht wie sich der gewählte Index entwickelt. Viele Indices bilden einfach einen bestimmten Markt ab.

Der Swiss Market Index zum Beispiel enthält die punkto Börsenkapitalisierung 20 grössten Unternehmen der Schweiz. Wenn man nun einen ETF wählt, der an den SMI gekoppelt ist, kann man damit zwar gut den Schweizer Markt abbilden, investiert damit aber nicht nur die Spitzenaktien wie Roche, Nestlé oder Novartis, sondern auch in die Aktien der beiden Grossbanken CS und UBS, die auch in dem Index enthalten sind, aber seit Jahren enttäuschende Kursentwicklungen aufweisen.

Ein aktiv verwalteter Fonds hat hingegen die Möglichkeit, solche Aktien-Nieten, wie Sie es in Ihrer Frage schön umschreiben, gar nicht zu gewichten und stattdessen nur auf Topwerte zu setzen. Die gleiche Problematik stellt sich beim Weltaktienindex MSCI World. Mit diesem können Sie global in Aktien investieren, setzen aber auch auf Firmen, die qualitativ enttäuschend sind – einfach durch die Tatsache, dass auch diese Unternehmen im Index vertreten sind. Umgehen können Sie dies, indem Sie entweder einen aktiv geführten Fonds nutzen, der selektiv nach Qualitätskriterien in Aktien weltweit investiert wie ihn Schweizer Fondsanbieter wie Swisscanto, CS oder UBS führen oder indem Sie einen anderen Index oder einen bestimmten Sub-Index wählen.

Solche Unternehmen bieten eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie die aktuelle Coronakrise gut überstehen.

Eine interessante Möglichkeit dafür bietet der Exchange Traded Fund iShares Edge MSCI World Quality Factor UCITS ETF USD (Acc) des US-Riesen Blackrock. Dieser ETF strebt die Nachbildung der Wertentwicklung eines Index an, der aus einer Untermenge an MSCI World-Aktien besteht, die starke und stabile Gewinne aufweisen. Der MSCI World-Index bildet zwar die Basis für den ETF. Doch der Sub-Index enthält nur Aktien, die einen hohe prozentuale Gewinnausschüttung, eine geringe Verschuldung und eine geringe Variabilität der Gewinne der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr aufweisen. Aufgrund dieser Kriterien zählen zu den grössten Positionen des ETF bekannte Unternehmen wie Roche, Microsoft, Apple, Johnson&Johnson, Facebook, die Google-Mutterfirma Alphabet, Visa, Nike oder Pepsico.

Solche Unternehmen bieten eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie auf der Basis einer robusten Bilanz und erfolgsversprechenden Geschäftsmodellen die aktuelle Coronakrise gut überstehen und im Zuge der Rezession teilweise sogar Marktanteile gegenüber geschwächten Konkurrenten gewinnen können.

Die im ETF enthaltenen 300 Firmen aus verschiedensten Branchen zeichnen sich durch eine hohe Eigenkapitalrendite, einen tiefen Verschuldungsgrad und eine eher kleine Ertragsvariabilität aus. Damit haben Sie die Chance, mit geringen Kosten breit diversifiziert global in Qualitätsaktien zu investieren, zumal die Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio TER nur bei 0,3 Prozent liegt. Einen Nachteil sehe ich allerdings in der Tatsache, dass das Hauptgewicht auf US-Aktien liegt, während China mit Ausnahme von Hong Kong nicht abgedeckt wird. Dies hat mit der Gewichtung des Weltaktien Index MSCI World zu tun, der China nicht umfasst. Einfach kompensieren könnten Sie diesen Nachteil, indem Sie zusätzlich einen ETF nutzen, der sich auf China fokussiert.

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