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Bildkolumne Schnappschuss
Wie der Markus Söder dem Friedrich Merz die Schau stahl, aber zünftig

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder präsentiert die Biographie "Sein Weg zur Macht" von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in Berlin.
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Vom armen Friedrich Merz war kaum die Rede. Dabei hätte es doch um ihn gehen sollen am Freitag in Berlin, ja, der CDU-Kanzlerkandidat hätte der strahlende Mittelpunkt der Veranstaltung sein müssen, denn es wurde seine Biografie vorgestellt. Sie trägt den fadengeraden Titel «Sein Weg zur Macht», aber dass es mitunter nicht weit her ist mit dieser, demonstrierte Merz’ erbittertster Rivale Markus Söder. 

Der bayerische Ministerpräsident hatte die Präsentation des Buches höchstselbst übernommen, und so kam es, dass die Medien am nächsten Tag nicht darüber berichteten, wie es denn jetzt Merz nach oben geschafft hatte, sondern hauptsächlich darüber, was Söder so an träfen Sprüchen raushaute (zum Beispiel, dass er ein besseres Abi gemacht habe als Merz). 

Kurz: Söder war in söderscher Manier saftwurzelig, aber nicht zu sehr, schliesslich hat man gemeinsam eine Wahl zu gewinnen, und es gilt, um jeden Preis die Grünen zu verhindern. Daran arbeitet er unermüdlich, im Sinne einer Art Zermürbungstaktik. Unter dem Hashtag #söderisst jedenfalls postet er Bilder, wie er genüsslich all das vernichtet, was das ökologische Gemüt in Wallung bringt: Holzfällersteaks, Backhendl, Weisswürste, Bratwürste, Currywürste, Koteletts, Schinkenbrote, Salamipizzas, Ente, Schaschlik, McRibs, Schnitzel, Rehgulasch, Fischstäbchen, Semmelknödel, Hotdogs. 

Dazu zieht er die rechte Augenbraue hoch und sieht ein wenig unheimlich aus.

In der SonntagsZeitungs-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.