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Speed-Queen im Podestrausch
Wie Corinne Suter die inneren Dämonen besiegte

Grund zur Freude: Corinne Suter hat jedes der letzten sieben Speed-Rennen auf dem Podest beendet.
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Und schon wieder steht sie da, wo sie eigentlich gar nicht sein mag. Auf dem Podest. An der Siegerehrung. Im Scheinwerferlicht. «Wenn es nach mir ginge, könnte man die Siegerehrungen abschaffen», hatte sie dieser Zeitung einmal gesagt. «Auf dem Podest zu stehen, quasi ausgestellt, das ist mir manchmal unangenehm.» Aber nützt ja alles nichts: Wer so schnell fährt wie sie, muss sich an das Prozedere gewöhnen, das für viele andere gar nicht mal so lästige Pflicht wäre.

Aber das ist es natürlich auch für Corinne Suter nicht. «Es ist unglaublich. Ich finde kaum Worte», sagte sie am Sonntag, als sie im Super-G von Val d’Isère Zweite wurde, denkbar knapp geschlagen nur von Ester Ledecka. Es ist ihr dritter Podestplatz an diesem Wochenende in den französischen Alpen nach dem Sieg in der Abfahrt vom Freitag und dem zweiten Platz in derselben Disziplin am Samstag. Sieben Speed-Rennen in Serie hat sie nun auf dem Podest beendet, seit Anfang Februar ist sie an der Siegerehrung Dauergast.

Eine bemerkenswerte Konstanz für eine Fahrerin, die sich 82 Rennen gedulden musste, ehe sie im Februar 2019 mit 24 erstmals im Weltcup einen Podestplatz herausfuhr. In Crans-Montana war das und ein spezieller Super-G obendrein: Wegen Problemen bei der Zeitmessung wurde Suter erst mit ein paar Tagen Verspätung als Dritte bestätigt. Noch kurioser: Suter war schon zweifache WM-Medaillengewinnerin, bevor sie überhaupt erstmals auf einem Weltcuppodest stand. 2019 in Are gewann sie Silber in der Abfahrt und Bronze im Super-G.

Dabei hatte sie alle Voraussetzungen, schon viel früher zu reüssieren: Nachdem sie 2014 in beiden schnellen Disziplinen Junioren-Weltmeisterin geworden war, galt sie als kommender Stern am Schweizer Skihimmel. Bei ihren ersten regelmässigen Einsätzen im Weltcup wurde sie aber auch den eigenen Erwartungen nicht gerecht. «In den Trainings war ich schnell, aber im Rennen kriegte ich es nicht hin. Ich stand mir selbst im Weg. Und so kamen Zweifel auf, ob ich das Niveau wirklich habe für Spitzenplätze», sagte sie einst rückblickend und fand dramatische Worte dafür: «Ich liess im Misserfolg niemanden an mich heran und war böse zu mir selbst. Eigentlich zerstörte ich mich jahrelang selbst.»

Die schlimmen Verletzungen

Mentaltraining half ihr, gegen die inneren Dämonen anzukommen. Etwas widerwillig hatte sie es zugelassen, zunächst nur auf Drängen und Bitten der Mutter, doch es hat ihr geholfen: «Jetzt versuche ich, mich zu öffnen, wenn etwas nicht funktioniert.» Dem «Blick» sagte sie einmal: «Mittlerweile weiss ich im Starthäuschen genau, was auf mich wartet. Und ich habe einen Plan dafür.» Sie wuchs auch an schweren Verletzungen. 2015 setzte sie eine Schienbeinverletzung monatelang ausser Gefecht. Und vor gut zwei Jahren drohte ihr nach einer Blutvergiftung die Amputation ihres rechten Beines. Oder Schlimmeres.

Suter ist auch daran gewachsen, und so beständig derzeit die Slowakin Petra Vlhova die technischen Disziplinen beherrscht, so dominant ist Suter in den schnellen. «Speed-Queen» wird sie deshalb genannt, und nach diesem Wochenende in Val d’Isère ist sie schon wieder auf bestem Wege, die Titel im Abfahrts- und Super-G-Weltcup zu verteidigen. Und wie erklärt Suter ihre Serie der Podestplätze? «Ich weiss, dass ich gut drauf bin, und habe ganz einfach Spass am Skifahren.» So ist das manchmal: ganz einfach.

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