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Miss Finance: Familie und Finanzen
Was ein Kind finanziell wirklich bedeutet

Neue Perspektive, neues Sicherheitsbedürfnis: Eltern wollen sich selber und den Nachwuchs absichern.
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Wollen wir Kinder oder nicht? Zum Glück ist diese Entscheidung nicht in erster Linie eine finanzielle. Trotzdem ist ihr Einfluss auf die persönlichen Finanzen kurz- und langfristig gross. Denn: Kinder kosten viel Geld. Einiges kann dabei besser, anderes weniger gut geplant werden. Hier kommt eine nicht abgeschlossene Liste mit Dingen, die sich finanziell ändern, wenn man Kinder hat:

Die Ausgaben steigen, die Einnahmen sinken

Immer wieder hört man in der Schweiz die Faustregel, dass ein Kind rund eine Million Franken kostet, wenn man die Betreuungskosten miteinrechnet. Eine sehr hohe Zahl, die sich aber über die Jahre aufsummiert und für viele Familien ungefähr korrekt ist.

Die Betreuungskosten sind, nebst den Wohnkosten, die aufgrund des benötigten Platzes oftmals steigen, der Knackpunkt: Sehr oft reduziert ein oder reduzieren beide Elternteile das Pensum, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Dadurch sinken die Einnahmen der Familie, während viele Dinge angeschafft werden und die Ausgaben für Fixkosten wie etwa die Krankenkasse steigen. Das ist finanziell eine Herausforderung, wobei auch eine externe Betreuung das Problem nicht löst, da die Kosten dafür in der Schweiz zu hoch sind.

Die Altersvorsorge leidet

Bis zur Mutterschaft verlaufen die Karrieren von Frau und Mann oft sehr ähnlich und auch bei der Bezahlung sind die Unterschiede noch weit weniger signifikant. Mit der Familiengründung ändert sich das. 

Unter der Familienplanung leidet aber nicht nur die Karriere, sondern auch die Altersvorsorge der Person, die die Kinderbetreuung zu einem grossen Teil übernimmt. Das ist in der Schweiz nach wie vor mehrheitlich die Mutter. Während kinderlose Frauen statistisch gesehen praktisch gleich viel Rente erhalten wie Männer, wirkt sich die Mutterschaft beziehungsweise die damit oft verbundene Teilzeitarbeit nicht nur direkt auf den Lohn, sondern durch die tieferen Einzahlungen ins Vorsorgesystem auch langfristig auf die finanzielle Lage der Mutter aus. Der oft besprochene «Gender Pension Gap» ist also eher ein «Mother Pension Gap».

Die Freizeitgestaltung ändert sich

Zwar steigen die Kosten als Familie, jedoch fallen auch einige Ausgaben weg, weil sich der Alltag durch die neuen Lebensumstände ändert. Der spontane Kinobesuch am Abend, der Ausgang am Wochenende: Vieles, was Geld kostet, fällt zumindest in der ersten Zeit weg. Plötzlich ist es zudem entspannter, beim Wandern auf der Wiese zu picknicken, anstatt im Restaurant zu essen, und Zelten am See ist auf einmal attraktiver als der spontane Wochenendtrip nach Berlin.

Unvorhergesehene Kosten gehören dazu

Im Familienalltag ein Budget zu haben, ist sinnvoll und hilft, die Kosten im Blick zu behalten (hier finden Sie Tipps dazu). Das Leben mit Kindern ist aber oft turbulent und nicht alle Ausgaben können geplant werden. Verlorene Gegenstände, die sofort ersetzt werden müssen, ein plötzlicher Wachstumsschub oder dringend benötigte Nachhilfe – es gibt Dinge, die nicht warten können. Mit ein paar kleinen Tricks wie Leihen statt Kaufen, Kinderkleiderbörsen oder einkalkulierten Rücklagen können die Kosten abgefedert werden, jedoch ändern sich die Bedürfnisse und Situationen mit Kindern immer wieder.

Ein neues Sicherheitsbedürfnis

Plötzlich ist da die Verantwortung für ein kleines Wesen. Das ändert die Perspektive, aber auch die Dinge, die nötig sind, um die Familie finanziell abzusichern. Während man vorher vielleicht etwas risikofreudiger war, weil man mehrheitlich nur sich selbst zu versorgen hatte, steht nun die Absicherung der eigenen Familie vor verschiedenen Risiken wie Todes- oder Erwerbsausfall im Vordergrund. Das kann Auswirkungen auf die eigene Finanzplanung, die Investitionsstrategie und die benötigten Versicherungen haben.

Kinder sind eine der Entscheidungen im Leben, die den grössten Einfluss auf die persönlichen Finanzen haben (hier finden Sie vier weitere). Es sind nicht dabei nur die direkt anfallenden Ausgaben für ein Kind, die ins Gewicht fallen, sondern auch indirekte Kosten, die die Finanzlage langfristig beeinflussen.

Weitere Tipps von Miss Finance finden Sie hier oder im Blog der Autorin.