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Geldblog: Frage an Miss Finance
Wie organisieren wir unsere Finanzen?

Wer eine Familie gründen will, sollte finanzielle Angelegenheiten frühzeitig besprechen. 
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Liebe Miss Finance, ich (32) und mein Ehemann (35) möchten bald eine Familie gründen. Ich verdiene deutlich weniger als mein Ehemann und möchte nur noch in einem Teilpensum arbeiten. Wie können wir praktisch unsere Finanzen organisieren? Leserinnenfrage von M.O.

Ein guter Zeitpunkt, an dem Sie sich diese Frage stellen! Es ist nämlich sehr empfehlenswert, sich so früh wie möglich über die verschiedenen Optionen zu unterhalten. Familienplanung ist auch Finanzplanung, denn auch die finanziellen Aspekte Ihrer Ehe werden sich – mit einer Person mehr und weniger Einkommen – ändern.

Eine gute Planung ist also wichtig und kann Sie auch vor unschönen Überraschungen bewahren. Denn wo es um Geld geht, treffen oftmals verschiedene Meinungen und Werte aufeinander. Hier lohnt es sich, offen, ehrlich und direkt miteinander zu kommunizieren. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit und erwarten Sie nicht, dass Sie bei der ersten Diskussion alle Punkte lösen können.

Verschiedene Kontenmodelle

Wenn es um die Organisation des Geldes geht, stehen einige praktische Entscheidungen an. Die Grösste ist wahrscheinlich, wie Sie Ihr Geld aufteilen werden. Es gibt drei beliebte Varianten:

Gemeinsame Konten

Sie führen Ihre Konten gemeinsam. Alle Einnahmen und Ausgaben gehen über ein gemeinsames Konto. Zusätzlich können Sie natürlich noch weitere gemeinsame Konten wie beispielsweise fürs Sparen oder für Ferien führen.

3-Konten-Modell

Alle Einnahmen und Ausgaben für die Familie werden über ein gemeinsames Konto getätigt. Was danach übrig bleibt, wird in gleichen Teilen auf separate Konten den beiden Ehegatten überwiesen. Über dieses Geld können diese danach frei verfügen. Eine Besonderheit dieses Modells: Egal, wer wie viel eingebracht hat, am Ende haben beide Parteien gleich viel zur Verfügung.

Individuelle Konten mit Haushaltskonto

Sie führen gemeinsam ein Haushaltskonto, von dem alle Einnahmen und Ausgaben für die Familie bezahlt werden. Auf dieses Konto bezahlen beide Parteien einen bestimmten Betrag ein. Der Betrag kann beispielsweise in ähnlicher Prozenthöhe aufgeteilt werden wie Ihre jeweiligen Arbeitspensen. Besteht ein grosser Lohnunterschied, kann der Betrag auch anhand der Höhe des Lohnes aufgeteilt werden. Da Sie schreiben, dass Ihr Mann besser verdient und Sie ein niedrigeres Pensum haben werden, gestalten sich beide Optionen wahrscheinlich ähnlich. 

Es gibt noch andere Kontenmodelle, diese sind aber die gängigsten. Schauen Sie, welches Modell für Ihre Familie passt. Es darf auch eine ausgefallene Lösung sein! Heute sind die Familienmodelle so vielfältig, dass es nicht eine bestimmte richtige Option gibt.

Altersvorsorge nicht vergessen!

Oft hört man den Spruch, dass mit Teilzeitarbeit auch die Teilzeitrente kommt. An dieser Aussage ist etwas dran, da Sie je nach gewähltem Arbeitspensum deutlich weniger in Ihre Altersvorsorge einzahlen. Gerade ist die Diskussion um die 70-Prozent-Regel wieder aktuell. Diese Empfehlung der Schweizerischen Konferenz für Gleichstellung aus 2016 besagt, dass der Beschäftigungsgrad während der ganzen Erwerbszeit nicht unter 70 Prozent fallen sollte. Dies, weil mit tieferen Pensen die Vorsorgelücken sehr gross werden. Falls Ihr gewünschtes Pensum tiefer ist, sollten Sie diese Lücken privat absichern.

Die Säule 3a nutzen

Wenn Sie weiterhin mindestens in einem Teilzeitpensum arbeitstätig bleiben, haben Sie den Vorteil, dass Ihnen die Säule 3a weiterhin offensteht. Personen ohne AHV-pflichtiges Einkommen können eine Säule 3b als Alternative in Betracht ziehen. Bei der Vorsorge in der 3. Säule können Sie im Vorfeld ebenfalls mit Ihrem Partner verhandeln. Abhängig davon, welches Kontenmodell Sie gewählt haben, könnte Ihr Partner auch Beiträge an Ihre Altersvorsorge leisten. Egal, welches Modell Sie wählen, stellen Sie sicher, dass Ihre Altersvorsorge berücksichtigt ist und die Lücken, die durch die Reduktion des Arbeitspensums entstehen, gedeckt sind.

Haben Sie eine Frage zum Thema Finanzen und Geld anlegen? Schreiben Sie uns unter blogs@tamedia.ch.