Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Was die Fasnacht und die Wahlen in Wädenswil gemeinsam haben

Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Neuen Fasnachtsgesellschaft prangt der Clown auf der diesjährigen Fasnachtsplakette.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Was wäre die Fasnacht ohne die Politik? Sie wäre nur halb so lustig. Die Politik liefert den Wädenswiler Narren zuverlässig Themen. Etwa die leere Stadtkasse. Die Fasnächtler schlugen schon vor, diese mit Konfetti zu füllen. 

Die Frage muss auch anders gestellt werden: Was wäre die Politik ohne Fasnacht? Sie verlöre eine wichtige Plattform, gerade jetzt, da Wahlen bevorstehen. Manch ein Wädenswiler Lokalpolitiker heftet sich jetzt die – notabene goldene – Fasnachtsplakette an den Wintermantel. Damit trägt er oder sie zur Schau, dass man a) mit Humor gesegnet ist und b) sich als Wättischwilerin oder Wättischwiler fühlt, also ein hiesiges Urgestein ist.

Als solches ist man in Wädenswil ganz offensichtlich wählbar. So sind alle sieben aktuellen Stadtratsmitglieder Goldplaketten-Trägerinnen und -Träger. Drei treten am 27. März allerdings nicht mehr zu Wahl an (Brupbacher, Hauser, Münch). Und genau drei der Kandidierenden sind Goldträger (Rappazzo, Cogliati, Gwerder).

Ihnen stehen vier gegenüber, die nicht zum erlauchten Fasnachts-Kreis gehören (Bühlmann, Bossert, Wolfer und Tanner). Natürlich könnten sie sich eine der aktuell knapp 500 Goldplaketten für 70 Franken bestellen. Dieses Jahr besteht sogar die Chance, auf dem schnellen Weg zu einer begehrten, tiefen Nummer zu gelangen. Frei gewordene Goldplaketten werden nämlich erstmals versteigert.

Newcomer im Stadtrat sollten sich diesen Schritt aber wohl überlegen. Denn eine Teilnahme an der Fasnacht bedeutet auch, dass man Spott öffentlich ertragen muss. Jeder Fehltritt wird registriert und an der Schnitzelbank mit Genuss ausgewalzt. Das kann der politische Entscheid sein, die Fasnächtler an den Kosten der Konfettireinigung zu beteiligen – oder auch nur das Malheur des Stadtpräsidenten wegen einer liegen gelassenen Badehose.