Papablog: Jux und Dollerei? Her damit!Warum wir zwei Nachzügler haben
Blogger Nils Pickert verrät seine überzeugenden Gründe für eine zweite Kinderrunde.
Einer der vielen Gründe, warum ich mich vor 8 Jahren dazu entschieden habe, noch eine zweite Runde Kinder einzulegen und es damit insgesamt auf vier zu bringen, war mein Wunsch nach einem Nachschlag von Quatsch mit Sosse. Ich wollte noch mal zum Eierloch und die Farbe «gehl» noch nicht aus meinem Wortschatz streichen.
Oder anders formuliert: Ich hatte nicht nur einen Wunsch nach weiteren Kindern, sondern auch nach mir als Vater von kleinen Kindern. Nach Babytragen, Liedersingen, Füttern, winzig kleinen Händen und ersten Worten. Vielleicht sogar nach vollgesabberten Oberteilen, durchwachten Nächten und Kitaelternabende. Auf jeden Fall aber nach Kinderquatsch. Nach Blödsinn, Jux und Dollerei, wie man ihn eben nur mit kleinen Kindern machen kann.
Von Furzgeräuschen und Ärschen auf Grundeis
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Diese schier ewige Pippi-Kacka-Phase verliert auch schnell seinen Reiz. Aber dass meine Jüngsten einen ganzen Morgen damit verbringen können, sich über Furzgeräusche lustig zu machen, ist dann doch schon wieder ziemlich witzig. Überhaupt: Wie oft würden wir ohne kleine Kinder darüber nachdenken, wie viele Ärsche mittlerweile auf Grundeis gehen und wie das wohl aussehen könnte. Sind das kleine Ärsche mit Beinen, die über Eisschollen torkeln? Oder gleiten die Ärsche wie Curlingsteine in einer langen Reihe über eine glatte Fläche? Waren Emil und die Detektive Ärsche, als sie sich auf den Dieb Herrn Grundeis stürzten, damit er nicht abhaut? Fragen über Fragen, die alle anzeigen, dass wir ohne Kinder im Laufe der Zeit so ein bisschen das Gefühl für Albernheit und Schabernack verlieren. Kein Wunder: So lustig ist die Gesamtsituation ja auch wirklich nicht. Sie ist sogar oftmals ziemlich überfordernd und deprimierend. Da hilft es, sich gegenseitig «anzuwitzen», wie meine Jüngste sagen würde: «Erst witze ich dich an, dann witzt du mich an, dann ist alles gut.»
Ich schlage also vor, häufiger einfach alles anzuwitzen. Öfter mal die fünfte Kerze zum Sonntagsfrühstück anzuzünden, den Kopf auf den Tisch zu legen und laut zu schnarchen. Vielleicht lädt man neun Grüne zu einer «Ach du»-Party ein, setzt sich ein paar Tomaten auf die Augen oder lässt sich einen Teddybären auf den Rücken binden. Man könnte sich auch ein bisschen Pfeffer auf die Nase streuen, damit auch im Herbst vielleicht morgen der Osterhase kommt.
Oder sich eben vom Eierloch fangen lassen. Mit ohne Klippo oder was es eben sonst noch so landauf, landab gibt.
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«Papa, du Kanaille!»
Natürlich ist das Unfug, aber das soll es ja auch sein. Und selbstverständlich ist die Lage ernst, aber das ist sie ja eigentlich immer. Also ist es besser, manchmal ein Gespräch zu führen, in dem man nur das Wort «Bahnhof» sagt, damit man sich auch richtig versteht. Manchmal müssen alle Griffe in der Küche mit einer Schnur verknotet werden, damit man beim Kochen nicht den Faden verliert und jemand aufpassen kann, dass keine Maus kommt und ihn abbeisst. Manchmal lohnt es sich, immer noch eine Färbebrausetablette in die Badewanne zu schmeissen, damit man hinterher mit allen Wassern gewaschen ist.
Sei es für ein kleines Schmunzeln oder für eines dieser schallenden Kinderlachen, bei denen man spätestens dann mitlachen muss, wenn der Sechsjährige «Papa, du Kanaille!» ruft, weil er das Wort aus einer Geschichte kennt und einfach grossartig findet. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch viel Spass mit den Grundeisarschbildern in ihrem Kopf. Schreiben Sie mir gerne, wie die aussehen.
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