Astronomisches EreignisSupermond und Komet am Abendhimmel über der Schweiz
Am Donnerstagabend empfiehlt sich ein dunkler Ort mit freiem Blick nach Osten und Westen: Kurz nach Sonnenuntergang steht ein doppeltes Himmelsschauspiel an.
Himmelsbeobachter können sich am Donnerstagabend auf ein doppeltes Schauspiel am Himmel freuen – wenn das Wetter mitspielt. Am frühen Abend geht im Südosten ein besonders gross erscheinender Vollmond – auch Supermond genannt – auf. Im Westen zieht der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn.
Der eigentliche Vollmond wird am Donnerstag tagsüber um 13.26 Uhr (MESZ) erreicht, an diesem Tag kommt der Erdtrabant seinem Planeten auf 357’174 Kilometer nah. Zum Vergleich: Ist er besonders weit weg, kann die Distanz 406’000 Kilometer betragen. «Der Mond umläuft die Erde auf einer elliptischen Bahn», sagt Amateurastronom Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde. «Deshalb ist er mal näher an der Erde, mal weiter weg.»
Generell wirke der Mond dann besonders mächtig, wenn er tief stehe – und nicht hoch am Himmel. Diese «Mondillusion» oder «Mondtäuschung» liege daran, dass Betrachtende ihn in Relation zu irdischen Objekten am Horizont setzten, etwa zu Bergen, Bäumen oder Gebäuden, erläutert Pilz.
Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten wie etwa Springfluten – denn Sonne, Mond und Erde stehen in einer Linie. Etwaige Herbststürme können diesen Effekt noch verstärken.
Vollmond beeinträchtigt Sicht auf Tsuchinshan-Atlas
Der Komet Tsuchinshan-Atlas dürfte Anfang Woche am besten zu sehen sein. Danach wird er lichtschwächer. Weil es in den nächsten Tagen bewölkt ist, braucht man etwas Glück.
Der Komet liege gut zwei Fäuste rechts vom Abendstern, der Venus, erklärt Experte Pilz. Wer am Donnerstagabend den Supermond und auch den Kometen beobachten wolle, solle nicht zu lange warten: Tsuchinshan-Atlas sei noch immer nahe an der Sonne. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang sei eine gute Zeit, Ausschau zu halten. Beeinträchtigt wird die Sichtbarkeit des Kometen durch das Licht des aufgehenden Vollmonds.
Wer den Kometen fotografieren will, nutzt am besten ein Stativ – oder lehnt sein Smartphone irgendwo an. Mit einer längeren Belichtungszeit wird auch der Schweif des Kometen sichtbar. Am besten nutzt man den Selbstauslöser, um ein Verwackeln des Fotos zu vermeiden. Ein vergleichbar heller Komet war zuletzt im Sommer 2020 mit Neowise (C/2020 F3) zu sehen.
DPA/ij
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