Entscheid der US-NotenbankFed hält Leitzins stabil auf hohem Niveau
Die US-Notenbank will noch nichts von einer Zinswende wissen. Ihre Geldpolitik dürfte sie erst im Verlauf des Jahres lockern.
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins ein weiteres Mal unverändert gelassen. Damit bleibt der Zinssatz weiter zwischen 5,25 und 5,5 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 23 Jahren.
Das teilte die Fed am Mittwoch in Washington nach einer Sitzung ihres für die Zinsen zuständigen Ausschusses mitteilte. Die Federal Reserve hat eine Zinssenkung für dieses Jahr in Aussicht gestellt, will aber nicht vorschnell handeln, um die Inflation nicht wieder anzufachen.
Im Mai sank die Teuerungsrate um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Sie liegt damit weiter ein gutes Stück von dem von der Fed angepeilten Inflationsziel von zwei Prozent entfernt.
Als eine der ersten Notenbanken hatte die Schweizerische Nationalbank ihre Leitzinsen wieder nach unten angepasst. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte den überraschenden Schritt am 21. März bekanntgegeben.
Vergangene Woche rissen die Euro-Währungshüterinnen und -hüter das Lenkrad herum. Nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation senkt die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent.
Die Fed rechnet in diesem Jahr mit einer etwas höheren Inflation in den USA als noch vor drei Monaten. Für 2024 prognostiziert die Fed eine Inflationsrate von 2,6 Prozent (März: 2,4 Prozent), wie Daten der Zentralbank zeigten. Für kommendes Jahr rechnet sie mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent (März: 2,2 Prozent).
Die Kerninflation, also die Teuerungsrate ohne Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen, soll in diesem Jahr demnach bei 2,8 Prozent (März: 2,6 Prozent) liegen. Die Notenbanker schauen in ihrer Analyse besonders auf diesen Wert.
Er gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten herausgerechnet werden.
Unverändertes BIP-Wachstum
Ihre Wachstumsprognose lässt die Fed unverändert. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der weltgrössten Volkswirtschaft soll in diesem Jahr um 2,1 Prozent wachsen, wie sie mitteilte. Das entspricht der Schätzung von März. Für kommendes Jahr sagt die Fed ein Wachstum von 2 Prozent voraus, ebenfalls wie im März.
Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet und strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Beobachter gehen von Zinssenkungen in den USA erst ab September aus. Als erste grosse Notenbank hatte die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche ihre historisch hohen Leitzinssätze um je 0,25 Prozentpunkte gesenkt.
SDA/AFP/nlu/oli
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