Nach neuem CS-Flop Urs Rohner soll auf Salär verzichten
Nach dem Fondscrash und dem drohenden Milliarden-Abschreiber fordert jetzt einer der wichtigsten Aktionäre ein finanzielles Opfer vom Präsidenten der Credit Suisse.
Das Debakel um den US-Hedgefonds Archegos hat die Aktien der Credit Suisse um 14 Prozent abstürzen lassen. (Lesen Sie die News: Fondscrash und Megaabschreiber – So heftig triffts die Credit Suisse. )Nun fordern Investoren die Bankspitze zu einem Salärverzicht auf. Der in vier Wochen abtretende CS-Präsident Urs Rohner soll bis zu seinem Abschied leer ausgehen.
«In Anbetracht der jüngsten Ereignisse und der bisherigen Performance halte ich es für angemessen, dass Herr Rohner auf eine weitere Vergütung durch die Credit Suisse verzichtet», sagte David Herro von Harris Associates. (Die Credit Suisse braucht eine neue Kultur – Lesen Sie unseren Kommentar zum CS-Megaflop).
Zweites Debakel innert Wochen
Der US-Vermögensverwalter Harris ist einer der grössten Investoren der Grossbank. Bloomberg hatte zuerst über die Forderung von Herro berichtet. Urs Rohner stehen für das Geschäftsjahr 2020 Lohn und Boni von insgesamt rund 4,7 Millionen Franken zu.
Die Schieflage von Archegos ist nach der Pleite des australischen Finanzunternehmens Greensill der zweite kostspielige Problemfall innerhalb von wenigen Wochen. Laut Schätzungen könnte die Archegos-Pleite die CS bis zu 4 Milliarden Franken und Greensill bis zu 3 Milliarden Franken kosten.
Rohners letzte GV
Der Stimmrechtsberater Ethos fordert daher einen Monat vor der Generalversammlung tiefere Boni für das CS-Management. Ethos-Chef Vincent Kaufmann sagt: «Ethos hat entschieden, dass wir angesichts der möglichen Auswirkungen dieser neuen Affären auf die Credit Suisse empfehlen werden, gegen die Entlastung des Verwaltungsrats und gegen die Bonusanträge des Managements für das Jahr 2020 zu stimmen.»
Die kommende GV wird Rohners letzte sein, der ehemalige Lloyds-Chef António Horta-Osório soll dann zu seinem Nachfolger gewählt werden.
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