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Ticker: Unwetter in der Schweiz
Suche nach zwei Vermissten in Sorte GR geht weiter | Versicherung rechnet mit Schäden an 200 Liegenschaften in Süd-Bünden

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Die A13 soll in «drei bis vier Wochen» wieder öffnen

Das Unwetter-Wochenende in Bildern

Wallis hält Alarmstufe wegen Hochwasser aufrecht

Die Wasserpegel der Rhone und der seitlichen Wasserläufe sind gesunken. Aber eine «erhöhte Wachsamkeit ist notwendig», teilte das Walliser kantonale Führungsorgan (KFO) am frühen Samstagabend mit. Die Alarmstufe sowie die besondere Lage werden aufrecht erhalten.

Die Lage an der Rhone beruhigte sich, wie Antoine Jacquod, stellvertretender Chef der Dienststelle für zivile Sicherheit, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. «Was uns sehr, sehr grosse Sorgen bereitet, sind die Seitentäler, insbesondere das Matter-, Anniviers- und Hérens-Tal, wo der Boden sehr destabilisiert ist.»

In diesen Gebieten kam es zu mehreren Überschwemmungen und Murgängen entlang der Seitenflüsse, die nur «sehr langsam» zurückgingen. Das KFO befürchte dort Erdrutsche. Wie es weitergehe, hänge von der Stärke der aktuellen Gewitter ab, fügte Jacquod hinzu.

59 Personen evakuiert

Die Brücke zwischen Chippis und Siders sei gesperrt worden. «Unsere Ingenieure sind vor Ort, um die Situation zu beurteilen», sagte Jacquod. Sobald sich der Abfluss beruhige, gehe es darum, die angeschwemmten Baumstämme zu bergen, um weitere Gefahren, insbesondere auf dem Genfersee, zu meiden.

Die meisten der 230 Personen, die am Freitag evakuiert werden mussten, konnten wieder nach Hause zurückkehren. Gemäss Jacquod mussten derzeit im ganzen Kanton 59 Personen ihr Zuhause verlassen. Er stütze sich bei dieser Zahl auf die Angaben der betroffenen Gemeinden.

Aufruf zur Vorsicht

Das KFO ruft die Bevölkerung auf, Reisen einzuschränken, sich von Wasserläufen fernzuhalten, nicht auf Brücken zu parkieren und nicht auf der Rhone und der Mündung des Genfersees zu fahren und vor allem «geduldig zu sein».

Es empfahl auch, auf das Filmen oder Fotografieren der Ereignisse zu verzichten und den Anordnungen der Behörden strikt Folge zu leisten. Mehr als 300 Personen, darunter 157 Feuerwehrleute und rund 40 Zivilschutzpflichtige, seien im Einsatz. (SDA)

An A13-Brücke ist kein grosser Schaden entstanden

An der Brücke auf der Nationalstrasse A13 im Misox GR ist durch Unwetter und Murgänge kein allzu grosser Schaden entstanden. Das ergab eine erste Evaluation des Bauwerks, nachdem ein Autobahnabschnitt aufgrund einer Überschwemmung eingestürzt war.

Das sagte ein Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag auf Anfrage. Um die Schäden genau zu erfassen, würden weitere Evaluationen folgen.

Laut dem Sprecher werde am Montag mit den Reparaturarbeiten begonnen, wenn es die Umstände zulassen. Über die Dauer der Sperrung könne keine genauere Angaben gemacht werden. Klar sei jedoch, dass die Strasse nicht in wenigen Tagen wieder instandgesetzt werden könnte, erklärte der Sprecher. (SDA)

Video zeigt die zerstörte A13 bei Lostallo

Ein Video des Tessiner SRG-Senders RSI zeigt die zerstörte A13 bei Lostallo.

MeteoNews: Erste Zwischenbilanz zu den Unwettern

Graubünden erlebte nach Angaben des Wetterdienstes Meteonews 125 Millimeter Regen innerhalb von 24 Stunden. Sonst seien durchschnittlich 154 Millimeter im ganzen Juni üblich. Dazu kamen im gleichen Zeitraum mehr als 7000 Blitze. (SDA)

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Strom, Wasser und Verkehr in Misox GR unterbrochen

Fünf Dörfer des Bündner Tals hatten am Samstag keinen Strom mehr. In den betroffen Ortschaften war teilweise auch das Leitungswasser unterbrochen. Das Wasser war in allen betroffenen Dörfer Lostallo GR, Cabbiolo GR, Sorte GR, Arabella GR und Norantola GR nicht trinkbar, wie Kloter auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Wann der Strom zurückkehre, war nicht bekannt.

Die Nationalstrasse A13 zwischen Roveredo GR und dem San-Bernardino-Pass wurde in Mitleidenschaft gezogen und musste am Freitagabend gesperrt werden. In Lostallo sei die Strasse über rund 200 Meter eingestürzt, sagte Lorenzo Quolantoni, Sprecher des Bundesamts für Strassen (Astra), auf Anfrage.

Wie lange die Strasse gesperrt bleiben wird, war am Samstag noch unbekannt. Zur Zeit würden die Umständen es nicht zulassen, die Schäden aus der Nähe zu analysieren, so der Sprecher. Insbesondere eine Brücke müsse genau betrachtet werden. Der Transitverkehr werde über die A2 über den Gotthard umgeleitet.

Auch die Kantonsstrasse im Tal war gesperrt, wie ein Sprecher der Bündner Kantonspolizei sagte. Lediglich die Einsatzkräfte könnten aus dem Süden in die betroffenen Dörfer über die Strasse gelangen. Auf dieser lägen teilweise Felsbrocken von fünf bis zehn Meter Grösse. (SDA)

Ein Paar und eine ältere Frau werden im Misox GR noch vermisst

Die Einsatzkräfte haben am Samstagmorgen um 06.00 Uhr eine Frau aus einem Schuttkegel im Misox GR gerettet. Drei weitere Personen, ein Paar und eine ältere Frau, wurden in derselben Gegend verschüttet und als vermisst gemeldet.

The Sorte village, community of Lostallo, Southern Switzerland, after a landslide, caused by the bad weather and heavy rain in the Misox valley, in Lostallo, Southern Switzerland, Saturday, June 22 2024. Massive thunderstorms and rainfall had led to a flooding situation on Friday evening after a landslide in the Misox valley, Southern Switzerland, Saturday, June 22 2024. Four people went missing on Saturday morning after. Several dozen people had to be evacuated from their homes in the Misox and Calanca regions. (KEYSTONE/Ti-Press/Samuel Golay)

Ein Schuttkegel zerstörte drei Häuser in Sorte, ein Ortsteil der Gemeinde Lostallo GR im Bündner Südtal Misox, und vergrub vier Personen wovon eine gerettet wurde, sagte der Kommandant der Bündner Kantonspolizei, William Kloter, am Samstagmorgen an einer Medienkonferenz in Roveredo GR. Die gerettete Frau sei in ein Spital in Lugano TI gebracht worden.

Der Erdrutsch habe sich am Freitagabend nach anhaltenden Regenfällen und heftigen Gewittern ereignet, die zu starken Überschwemmungen führten. Insgesamt seien aus dem Tal 230 Personen evakuiert worden. Sie seien in einer Halle in Lostallo untergebracht worden. (SDA)

Augenzeugenvideo zeigt stark ansteigenden Bachpegel bei A13

Ein Augenzeugenvideo, das auf X veröffentlicht wurde, zeigt den Ria di Mondan, ein Seitenbach des Moësa-Flusses in der Nähe der A13, der aufgrund der starken Regenfälle in kurzer Zeit stark angestiegen ist. Der Bach hat mit dem mitgeführten Geröll Teile der Kantonsstrasse bei Lostallo blockiert.

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Viola Amherd zeigt sich auf X über das Ausmass der Unwetterschäden erschüttert

Bundespräsidentin Viola Amherd zeigte sich auf X über das Ausmass der Unwetterschäden erschüttert. Ihr Gedanken seien bei der betroffenen Bevölkerung. Zudem dankte sie den Einsatzkräften für ihren «unermüdlichen Einsatz». (SDA)

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Rettungshundeorganisation Redog im Misox im Einsatz

Nach dem Unwetter mit mehreren Verschütteten im Bündner Südtal Misox steht die Rettungshundeorganisation Redog mit fünf Hundeteams und einem Equipenleiter im Einsatz. Dies teilte Redog am Samstagnachmittag auf X mit. (SDA)

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Wieder Regen und Gewitter angesagt

Im Kanton Wallis und im Bündner Südtal Misox kam es aufgrund der massiven Regenfälle zu Unwetterschäden.

Für das Wallis sagt Metonews Schweiz für den Samstagvormittag teils sonniges Wetter voraus. Später am Tag könnten lokal wieder Gewitter auftreten. Für den Kanton Graubünden sind für den Samstagnachmittag wieder kräftige Regengüsse vorausgesagt. Lokal kann es zu Gewitter kommen.

Die Prognose für die nächsten Tage: «Fake-Schön»: Erneut Regen angesagt

Bündner und Tessiner Regierungen reagieren auf Unwetter im Misox

Die Bündner Regierung verfolgt die Situation im Misox mit grosser Besorgnis und wünscht allen Beteiligten viel Kraft, wie sie am Samstag mitgeteilt hat. Der Tessiner Staatsrat brachte der Bevölkerung im Misox derweil seine Solidarität und sein Mitgefühl zum Ausdruck.

Schutt und Geröll gingen auf den Weiler nieder: Blick auf Lostallo am Samstagmorgen. (22. Juni 2024)

Beide Regierungen reagierten auf die massiven Gewitter, welche das Bündner Südtal am Freitag erfassten. Flüsse traten über die Ufer, Strassen wurden überflutet und mehrere Dutzend Einwohnerinnen und Einwohner mussten evakuiert werden, wie die Bündner Regierung schrieb. Eine Person wurde am Samstagmorgen aus einem Schuttkegel gerettet, drei weitere Personen werden weiterhin vermisst.

Solche Ereignisse erinnern uns einmal mehr daran, wie sehr das Leben im Alpenraum der Herrschaft der Naturgewalten ausgesetzt ist, schrieb die Tessiner Regierung am Samstag in einem Communiqué. Der Staatsrat spreche stellvertretend für die gesamte Tessiner Bevölkerung der betroffenen Bevölkerung, den Bündner Behörden und den Menschen in der Region die volle Unterstützung des Tessins aus.

Zermatt bleibt weiterhin nicht erreichbar

Die Bahnstrecke sowie die Strasse von und nach Zermatt sind am Samstagmittag weiterhin geschlossen geblieben. Die Betreiberin der Bahnstrecke schätzte, dass am späteren Samstagnachmittag Zermatt wieder über den Landweg erreichbar sein werde.

Reissende Wassermassen des Triftbach am Freitag in Zermatt.

Das teilte Matterhorn-Gotthard-Bahn am Samstagmittag mit. Die durchgehende Strecke zwischen Visp und Täsch unterhalb von Zermatt müsse bis mindestens Ende kommender Woche eingestellt bleiben. Das Hochwasser in der Vispa habe die Strecke an mehreren Stellen «massiv» in Mitleidenschaft gezogen, so dass grössere Instandsetzungsarbeiten erforderlich seien.

Aktuell liege der Fokus darauf, den Zugbetrieb zwischen Täsch und Zermatt möglichst zeitnah wieder aufnehmen zu können. Sobald die Strasse durch das Mattertal wieder geöffnet werden kann, ist Zermatt wieder erreichbar, wie es weiter hiess.

Weiter wurde laut Communiqué am Freitagnachmittag aufgrund eines Murgangs der Betrieb der Gornergrat-Bahn (GGB) eingestellt. Die Schutzgalerie Riffelbord sei aufgrund eines Murgangs unterhalb dieser Galerie in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Schadenausmass sei noch nicht vollständig bekannt. Es sei davon auszugehen, dass der Betrieb bis mindestens Dienstag eingestellt bleiben müsse.

Eine Frau aus Schuttkegel im Bündner Südtal Misox gerettet

Eine Frau ist im Bündner Südtal Misox GR von Rettungskräften lebend aus einem Schuttkegel gerettet worden. Die Polizei geht von drei weiteren verschütteten Personen im Bündner Südtal aus.

Es ist gelungen, mindestens ein Leben zu retten, wie ein Polizist der Kantonspolizei Graubünden am Samstagmorgen an einer Medienkonferenz in Roveredo sagte, die vom italienischsprachigen Fernsehen RSI übertragen wurde. Am Freitagabend war es nach massiven Gewittern und Niederschlägen zu einer Hochwasserlage gekommen.

Rettungskräfte suchen am Samstagmorgen in Lostallo nach Vermissten.

Der Einsatzraum der Einsatzkräfte erstrecke sich auf 20 Kilometer Länge. Ein Schuttkegel habe mehrere Häuser erfasst. Die Polizei gehe davon aus, dass insgesamt vier Personen verschüttet wurden. Die Frau, welche gerettet wurde, sei in ein Spital überwiesen worden.

Die Einsatzkräften vor Ort würde mit Helikopter und Drohnen weiter nach den drei vermissten Personen suchen, sagte der Polizist. Die Lage der vermissten Personen sei nicht bekannt.

In Lostallo wurden Autos weggeschwemmt…
… Und Gebäude zerstört.

Zwölf Kilometer Stau vor dem Gotthardtunnel in Richtung Süden

Der Verkehr Richtung Süden hat sich am Samstagvormittag vor dem Nordportal des Gotthard-Strassentunnels auf einer Länge von zwölf Kilometern gestaut. Zur Verkehrsüberlastung kam es zwischen Erstfeld und Göschenen UR.

Die Wartezeit betrug rund zwei Stunden, wie der Verkehrsdienst des TCS auf X mitteilte. Die alternative Route in den Süden via Nationalstrasse A13 war am Samstag wegen des Unwetters im Bündner Südtal Misox derweil nicht befahrbar. Wegen der Überschwemmungen in der Folge des Unwetters vom Freitagabend war ein Strassenabschnitt der A13 zerstört worden, wie es am Samstag an der Pressekonferenz in Roveredo GR hiess.

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Fünf Dörfer haben im Misox keinen Strom und kein Wasser

Fünf Dörfer des Bündner Südtals Misox haben nach massiven Gewittern und Niederschlägen keinen Strom mehr. In den betroffen Gemeinden ist teilweise auch das Leitungswasser unterbrochen. Zudem wurde die Nationalstrasse A13 stark beschädigt.

Die A13 zwischen Chur und Bellinzona war in beiden Richtungen gesperrt.

Das Wasser ist in allen betroffenen Gemeinden Lostallo GR, Cabbiolo GR, Sorte GR, Arabella GR und Norantola GR ist nicht trinkbar, wie der Kommandant der Kantonspolizei Graubünden, William Kloter, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Wann der Strom zurückkehre, könne aktuell nicht beurteilt werden.

Die Nationalstrasse A13 zwischen Roveredo GR und dem San-Bernardino-Pass ist derzeit gesperrt. Die A13 sei über alle vier Strassen verschüttet, vernichtet und nicht passierbar, hiess es vor den Medien.

Auch die Kantonsstrasse im Tal sei gesperrt, sagte ein Sprecher der Polizei weiter. Lediglich die Einsatzkräfte könnten aus dem Süden in die betroffenen Dörfer über die Strasse gelangen. Auf dieser lägen teilweise Felsbrocken von fünf bis zehn Meter Grösse.

Polizei verliert Fahrzeug in den Fluten

Eine Patrouille der Bündner Kantonspolizei hat am Freitagabend im Bündner Südtal Misox in den Fluten ein Fahrzeug verloren. Die Patrouille hielt nach einem heftigen Gewitter und einem Erdrutsch Ausschau nach Menschen oder Tieren, die in Gefahr sein könnten.

Dabei hätten sich die Polizisten selber in Gefahr gebracht, sagte William Kloter, Kommandant der Kantonspolizei Graubünden, am Samstagmorgen vor den Medien in Roveredo. Diese hätten dank reaktionsschnellem Handeln von Kameraden gerettet werden können. Sie hätten nur noch dem Dienstfahrzeug zuschauen können, wie es von den Fluten mitgerissen worden sei.

Pegelstand der Rhone im Wallis und im Waadtland auf dem Rückgang

Die Pegelstände der Rhone und ihrer Seitenflüsse sind in den Kantonen Wallis und Waadt im Verlauf des Samstagmorgens langsam gesunken. Die Alarmstufe sowie die besondere Lage werden aber aufrecht erhalten, da die Wassermengen immer noch sehr hoch sind.

Dies auch, weil im weiteren Verlauf des Tages weitere Gewitter erwartet würden, teilte die Walliser Kantonspolizei am Samstagmittag mit. Es gelte daher weiterhin, erhöhte Wachsamkeit walten zu lassen. Vor allem in den Seitenflüssen der Rhone verlaufe der Rückgang der Wassermassen relativ langsam, hiess es weiter.

Für die Rhone wurde der Höhepunkt des Hochwassers in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Mitternacht erreicht. Ein Abfluss von 819 Kubikmetern pro Sekunde wurde zum Beispiel um 2 Uhr morgens in Branson erreicht. Gemäss dem Modell des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) besteht für die Rhone weiterhin eine hohe Hochwassergefahr der Stufe 4.

Auch im Waadtländer Chablais war der kritischste Punkt im Zusammenhang mit dem Rhone-Hochwasser in der Nacht von Freitag auf Samstag überschritten. Dort überwachten die Feuerwehr und die Kantonspolizei die Umgebung der Rhone während der ganzen Nacht. Am Samstagmorgen entschärfte sich die Lage etwas. Sach- oder Personenschäden wurden laut der Polizei keine gemeldet.

Der Höchststand der Rhone wurde dort am späten Abend mit einer Durchflussmenge von fast 1200 Kubikmetern pro Sekunde erreicht, wie Olivia Cutruzzola, Leiterin der Kommunikationszelle des kantonalen Führungsstabs Waadt, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Wasserstände am Bodensee erreichen zweithöchste Gefahrenstufe

Die Pegelstände des Bodensees haben am Samstag die Schwelle zur Hochwassergefahrenstufe vier von insgesamt fünf überschritten. In Romanshorn TG lag der Wasserstand am Samstagmittag gemäss dem Bund rund vier Zentimeter über der Schwelle zur zweithöchsten Gefahrenstufe.

Auch bei der Messtation in Berlingen TG ist der Wasserstand gemäss den Daten des Bundesamts für Umwelt (Bafu) zuletzt wieder angestiegen. Damit gilt auch für den Untersee, dem westlichen Teil des Bodensees, die Hochwassergefahrenstufe vier. Diese Stufe bedeutet «grosse Gefahr» hinsichtlich Hochwasser.

«Der See ist nach den Niederschlägen der vergangenen Nacht in etwa auf demselben Niveau wie vor einer Woche», bestätigte ein Vertreter des regionalen Führungsstabs Kreuzlingen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Damals herrschte für weite Teile des Bodensees ebenfalls Gefahrenstufe vier. In Berlingen TG aber, wo Gefahrenstufe fünf bestand und der See damals stellenweise über die Ufer trat, sei man rund zehn Zentimeter vom Höchstsand der letzten Woche entfernt.

Spezielle Massnahmen müssten aktuell nicht getroffen werden, so der Vertreter des Führungsstabs weiter. In den vergangenen Tagen sei entschieden worden, die bereits davor getroffenen Schutzmassnahmen wie mobile Deichsysteme gar nicht abzubauen. Sie stehen also weiterhin zur Verfügung.

Bei der Polizei sind seit Freitagabend bis zum Samstagvormittag keine Schadensmeldungen aufgrund der steigenden Wasserstände eingegangen, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Thurgau auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Rheinvorländer bleiben gesperrt

Als Vorsichtsmassnahme bleiben die Rheinvorländer ab Lustenau (A) bis zum Bodensee, respektive von Widnau bis zur Grenze St. Margrethenberg Bruggerhorn, weiterhin bis mindestens Sonntagmorgen gesperrt. Dann werde die Situation neu beurteilt, wie eine Sprecherin der Internationalen Wasserwehr am Alpenrhein (IWWA) auf Anfrage sagte.

«In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten wir im Rhein bei Diepoldsau eine Abflussspitze von 1638 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen», sagte die IWWA-Sprecherin weiter. An Nachmittag würden weitere Regenfälle erwartet. Die IWWA gehe davon, dass die Abflussspitze in der kommenden Nacht bei 1000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sein wird.

Zwischenzeitlich trat der Rhein bei den Rheinvorländern, wie es bei hohen Wasserständen vorgesehen ist, über. Mittlerweile sei der Rhein wieder im Flussbett. Es dauere aber noch, bis das Wasser auf den Rheinvorländern vollständig abgeflossen sei.

Gewitterfront verursacht Überschwemmungen und Erdrutsche im Wallis

Im Wallis ist es wegen heftiger Gewitter am Freitag zu Erdrutschen und Überschwemmungen gekommen. Die Behörden warnten insbesondere vor Hochwassergefahr entlang der Rhone und ihren Seitenflüssen. In Zermatt trat bereits die Vispa über die Ufer.

Ein Bagger im Einsatz in Chippis.

Nach Angaben der kantonalen Behörden und der Informationsplattform Alertswiss dürfte der Abfluss der Rhone am Freitag am späten Nachmittag oder am Abend seinen Höchststand erreichen. Auch in den Seitenflüssen der Rhone kann es gemäss der Warnung zu Überschwemmungen und Murgängen kommen. Der Kanton Waadt warnte ebenfalls vor Überschwemmungsgefahr im Gebiet Chablais.

Die Behörden empfehlen, sich den Wasserläufen nicht zu nähern, nicht auf Brücken zu parkieren, Fahrten mit Fahrzeugen einzuschränken und auf das Filmen oder Fotografieren der Unwetterereignisse zu verzichten.

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Im Zermatt kam es am Freitagvormittag zu einer Überschwemmung mitten im Dorf. Ein auf dem Nachrichtenportal des «Walliser Boten» verbreitetes Video zeigt, wie die Vispa über die Ufer tritt. Demnach stand die örtliche Feuerwehr im Einsatz. Mit grossen Maschinen versuchten Einsatzkräfte, Schutt aus dem Wasser zu holen, um eine Verstopfung unter der Brücke zu verhindern.

Erdrutsche verschütten Strassen

Laut lokalen Medienberichten waren zahlreiche Verkehrsverbindungen im Kanton gesperrt. Die Strasse zwischen Täsch und Zermatt wurde durch einen Erdrutsch verschüttet. Ebenfalls wegen Murgängen gesperrt waren die Strasse zwischen Vissoie und dem Dorf Mayoux im Val d’Anniviers und die Verbindung zwischen Fionnay und Manvoisin im oberen Val de Bagnes.

Grund für das Hochwasserlage ist eine Regen- und Gewitterfront, die seit Donnerstag über das Wallis zieht. Hinzu kommen die Schneeschmelze und wassergesättigte Böden.

Gemäss der Gefahrenkarte von Meteoschweiz war die Gefahr von Überschwemmungen am Freitagmittag erheblich entlang der Rhone und im oberen Bodensee. Im restlichen Alpen- und Voralpengebiet bestand mässige, im Mittelland und Jura geringe Hochwassergefahr.

red/SDA