Swiss-Sonderflug für DienstagSchweizer Israel-Reisende zum Teil über Jordanien ausgeflogen
Die Organisation von Notrückflügen aus Israel läuft bei Reiseveranstaltern auf Hochtouren. Der Swiss Sonderflug aus Tel Aviv ist schon ausgebucht.
Auf Israel spezialisierte Reiseveranstalter haben derzeit viel zu tun: Sie organisieren Notrückreisen. Zum Teil fliegen sie die Touristinnen und Touristen über Jordanien aus. Der für Dienstag geplante Sonderflug der Swiss von Tel Aviv in die Schweiz ist bereits ausgebucht.
«Ich habe am heutigen Montag um 8 Uhr die Swiss kontaktiert, um unsere Gäste auf diesen Flug umzubuchen, aber der Agency Support der Swiss wusste noch nichts von dem Sonderflug», sagt Geschäftsführerin Romy Obrist von Bischofberger-Reisen. Der Veranstalter betreut momentan noch 5 Reisende in Israel.
An «sicherem Ort»
Die Rundreise sei abgebrochen, und die Touristen wollten so schnell wie möglich zurück. «Die Gäste sind an einem sicheren Ort und sollen von dort zum Flughafen nach Tel Aviv gebracht werden», sagt Obrist. Auch wenn die Plätze auf dem Sonderflug begehrt sind, hat die Reisegesellschaft 5 Tickets sichern können. Es handle sich um eine Umbuchung, die müsse bevorzugt werden, so Obrist.
Der Sonderflug für Dienstag hat 219 Plätze und war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht, so die Airline Swiss. Laut Bundesrat Ignazio Cassis war der Andrang viel höher als die Machine fassen kann. «Wir werden hier in den nächsten Stunden und Tagen Lösungen finden», sagte Cassis auf einer Medienkonferenz des EDA.
Für jüdische Schweizer Touristen ist es keine Option, über Jordanien oder Ägypten auszureisen, betont derweil der Zürcher FDP-Politiker Jehuda Spielman auf X (vormals Twitter). Das wäre für sie lebensgefährlich, schreibt er. Er fordert vom Aussendepartement EDA, eine schnellstmögliche Rückreisemöglichkeit sicher zu stellen.
Für rund 40 nicht-jüdische Touristinnen und Touristen aus der Schweiz hat die Reisefirma Kultour bereits letztes Wochenende eine Notrückreise organisiert. Der Israel-Spezialist liess sie über Jordanien mit Edelweiss oder auch Royal Jordanian ausfliegen. Nach Ammann kamen sie per Taxi oder kleinen Reisebussen.
Schweizer Familie macht weiter Badeferien
«Die meisten unserer Gäste sind schon wohlbehalten zurück», sagt Simone Siddiqui, Marketing-Chefin bei Kultour. Der Veranstalter organisiert unter anderem Reisen für Kirchgemeinden. Eine Gruppe, die letztes Wochenende zu ihrer Israel-Reise gestartet wäre, ist stattdessen zu einer Griechenland-Reise aufgebrochen. Andere Reisen wurden annulliert.
Eine Schweizer Familie, die Badeferien in Eilat gebucht hat, will jedoch ihre Ferien nicht vorzeitig abbrechen. «Wir stehen in engem Kontakt und haben ihr die Rückkehr mit Hinweis auf die EDA-Reisewarnung empfohlen», berichtet Siddiqui. Die Familie habe sich jedoch entschieden zu bleiben.
Über die Helpline des Schweizerischen Aussendepartements meldeten sich bis Montag rund 500 Peronen mit Anfragen zur Situation in Israel. Gemäss dem EDA sind rund 28'000 Schweizerinnen und Schweizer offiziell in Israel und den palästinensischen Gebieten registriert.
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