Krieg in der UkraineEin Schweizer Fotograf dokumentiert Zerstörung, Tod – und menschliche Wärme
Der Berner Fotojournalist Alex Kühni reist seit Kriegsbeginn regelmässig in die Ukraine. Seine Bilder zeigen den Wahnsinn an der Front eindrücklich.
1000 Tage Krieg und Zerstörung: Panzersperren und Verteidigungsanlagen nahe der umkämpften ukrainischen Stadt Tschassiw Jar. Das dritte Kriegsjahr neigt sich dem Ende zu, und Russland versucht noch immer, die Front tiefer in die Ukraine zu verschieben.
Foto: Alex Kühni
Unsichtbare Bedrohung: Ein ukrainischer Soldat versteckt sich in der Nähe der Stadt Tschassiw Jar vor einer russischen Aufklärungsdrohne, die über seiner Position kreist.
Foto: Alex Kühni
Unfreiwilliger Auszug: Nach dem Einschlag eines russischen Geschosses muss eine 94-jährige Frau aus ihrer Wohnung in Kostjantiniwka evakuiert werden. Durch die Detonation wurden die Fenster zerstört und der Strom unterbrochen. Einen Lift gibt es in dem Wohnblock nicht, Helfer müssen die Frau vier Stockwerke nach unten tragen.
Foto: Alex Kühni
Verlassene Wohnsiedlungen: Viele der einst 150’000 Einwohner der Stadt Kramatorsk sind geflüchtet. Denn Kramatorsk liegt nur rund 20 Kilometer von der sich langsam nähernden Frontlinie entfernt. Fast jede Nacht schlagen Raketen und Geschosse ein.
Foto: Alex Kühni
Warten auf den Feuerbefehl: Die Besatzung einer ukrainischen Panzerhaubitze versteckt sich in einer gut getarnten Stellung nahe der Stadt Tschassiw Jar. Bei klarem Wetter kann das Geschütz nicht eingesetzt werden – zu gross ist die Gefahr, von russischen Drohnen entdeckt zu werden.
Foto: Alex Kühni
Gefallene vergangener Kriege: 1943 bekämpften sich nahe der Stadt Tschassiw Jar die deutsche Wehrmacht und die sowjetische Armee. Deswegen stossen die Freiwilligen, die gefallene russische Soldaten exhumieren, um sie zu identifizieren und zu repatriieren, bei ihrer Suche auch immer wieder auf Skelette aus dem Zweiten Weltkrieg.
Foto: Alex Kühni
Üben mit der Panzerfaust: Neue ukrainische Rekruten werden im Umgang mit Waffen geschult, bevor sie an die Front zu den kämpfenden Einheiten stossen.
Foto: Alex Kühni
Kurze Ausbildung, hohes Alter: Die zum Teil über 50-jährigen Rekruten sind nicht alle freiwillig in der Armee. Nach lediglich fünf Wochen Ausbildung werden sie in eine Infanterieeinheit eingegliedert und in den Kampf geschickt.
Foto: Alex Kühni
Grundfertigkeiten der Waffenhandhabung: Das Bestücken eines Maschinengewehrgurtes und dessen Anwendung erlernen die Rekruten in ihrer Ausbildung, den Horror des Krieges erfahren sie an der Front.
Foto: Alex Kühni
Die Front ist überall: Regelmässig schlagen Fliegerbomben in Kramatorsk ein und zerstören Wohnhäuser und Infrastruktur.
Foto: Alex Kühni
Von der Front ins Lazarett: Ein schwer verwundeter ukrainischer Soldat wird in einem medizinischen Stabilisierungspunkt behandelt.
Foto: Alex Kühni
Der junge Soldat war Teil eines Minenwerfertrupps, der von einem russischen Geschoss getroffen wurde. Die Männer konnten wegen der Gefahr durch russische Drohnen erst nach zehn Stunden vom Schlachtfeld evakuiert werden.
Foto: Alex Kühni
Vor dem Lazarett sammeln sich die Bahren, auf denen die Verwundeten eingeliefert wurden.
Foto: Alex Kühni
Die schwer verwundeten Soldaten müssen möglichst schnell von der Front evakuiert und in einem Stabilisierungspunkt versorgt werden, bevor sie überhaupt in ein weiter entferntes Spital verlegt werden können.
Foto: Alex Kühni
Unmenschliches Leid und menschliche Wärme: Eine ukrainische Offizierin umarmt im Stabilisierungspunkt hinter der Frontlinie bei der Stadt Tschassiw Jar einen Militärarzt.
Foto: Alex Kühni
Jost Fetzer war bis 2025 Leiter des Ressorts Fotografie.Mehr Infos@JostFetzer
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