Teurere KrediteNach Fusion mit CS: Techindustrie ist von UBS enttäuscht
In der Schweizer Industrie macht sich Unmut über die UBS breit. Firmen beklagen sich zunehmend über verschlechterte Konditionen. Der Preisüberwacher prüft den Fall.

Nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) sieht sich die UBS vermehrt dem Vorwurf ausgesetzt, in einigen Bereichen marktbeherrschend zu sein und deutlich schlechtere Konditionen durchzusetzen – etwa bei den Firmenkrediten. «Nur eineinhalb Jahre nach der Megafusion hat sich die UBS vom Werkplatz Schweiz entfremdet», schreibt die «NZZ am Sonntag».
Vor allem Martin Hirzel, der Präsident des Industrieverbandes Swissmem, kritisiert die Grossbank. «Wir sind enttäuscht von der UBS», sagt er. Die Bank habe immer versichert, die Bedeutung der Techindustrie anzuerkennen und ein verlässlicher Partner sein zu wollen. Eine aktuelle Swissmem-Umfrage zeige jedoch ein anderes Bild. 23 Prozent der befragten Unternehmen stellten fest, dass sich die Kreditkonditionen bei der UBS seit der Übernahme der CS verschlechtert hätten.
Im Vergleich zu einer Umfrage vor einem Jahr habe sich der Anteil der betroffenen Unternehmen mehr als verdoppelt. Hirzel warnt, dass dieser Trend anhalten könnte, da viele Unternehmen in naher Zukunft ihre Kredite neu verhandeln müssten.
UBS weist Vorwürfe zurück, Preisüberwacher prüft
Die UBS erklärt, ihre Margen hätten sich nicht erhöht. Gemäss einer Sprecherin der Bank widerspiegeln die Anpassungen der Kreditkonditionen die massiven Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld, insbesondere die Zinserhöhungen seit der CS-Übernahme.
Auch der Preisüberwacher Stefan Meierhans ist involviert. Er will prüfen, ob möglicherweise ein «preismissbräuchliches Verhalten» der UBS vorliegt. Betroffene Firmen könnten ihm auch anonym Meldungen zukommen lassen.
red/nag
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