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Gelder der bulgarischen Mafia
UBS muss sich für die CS vor Gericht verantworten

People holding umbrellas walk past screens of Swiss bank Credit Suisse with the words "Part of the UBS Group" at Zurich's Paradeplatz on Monday, June 3, 2024 in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Die UBS muss im Berufungsprozess um die «Bulgarian Connection» der Credit Suisse anstelle der von ihr übernommenen einstigen Konkurrentin vor Gericht erscheinen. Das hat das Bundesstrafgericht in Bellinzona entschieden. Einen Antrag der Grossbank auf Einstellung des Verfahrens lehnte es ab.

Die UBS argumentierte in ihrem Antrag, die Übernahme der Credit Suisse (CS) müsse die gleichen Rechtsfolgen haben wie der Tod einer natürlichen Person. Damit wäre mit dem Verschwinden der Credit Suisse auch die Strafverfolgung gegen diese erloschen.

In seinem am Dienstag veröffentlichten Urteil hielt das Bundesstrafgericht fest, der Fusionsvertrag zwischen UBS und CS sehe nicht nur die Übernahme von Kapital, Räumlichkeiten und Personal vor, sondern auch jene der Stellung der CS in allen Gerichts-, Schiedsgerichts- und Verwaltungsverfahren.

Europäische Praxis

Die von den Richtern in Bellinzona gewählte Sichtweise steht im Einklang mit einer Entscheidung der französischen Justiz, die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bestätigt wurde. Sie entspricht den Gesetzgebungen mehrerer anderer europäischer Länder wie Italien, Österreich, Spanien, Portugal, Belgien oder Deutschland.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die UBS kann die Entscheidung noch vor Bundesgericht anfechten. In erster Instanz hatte das Bundesstrafgericht die Credit Suisse wegen Versäumnissen im Kampf gegen Geldwäscherei zu einer Geldstrafe von 2 Millionen Franken verurteilt. Dabei ging es laut Urteil um Geschäftsbeziehungen zu Personen aus dem Umfeld der bulgarischen Mafia.

Strafen für CS-Mitarbeitende

Damals ordnete das Gericht auch die Einziehung von 12 Millionen Franken an. Das Geld war auf auf Konten deponiert waren, die mit der Mafia in Verbindung standen. Es verurteilte die Credit Suisse, eine Ersatzforderung von 19 Millionen Franken begleichen. Dies entspricht den Beträgen, die aufgrund ihrer Versäumnisse nicht beschlagnahmt werden konnten.

Mehrere Mitarbeitende der Credit Suisse erhielten in dem Prozess bedingte oder teilbedingte Strafen.

SDA/fem