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Rennen der U-23-Männer
Erst im Ziel erfahren sie von Furrers Tod

Flags fly half mast in honour of cyclist Muriel Furrer from Switzerland who died after a crash Thursday, as New World Champion Niklas Behrens of Germany, center, silver medallist Martin Svrcek of Slovakia, left, and bronze medallist Alec Segaert of Belgium pose during the podium ceremony of the Men Under 23 Road Race of the Cycling and Para-cycling Road World Championships in Zurich, Switzerland, Friday, Sept. 27, 2024. (AP Photo/Peter Dejong)
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Die U-23-Fahrer wissen von nichts, als sie nach fast vier intensiven und regenkalten Stunden ins Ziel kommen. Mitten während ihres Rennens wurde der Tod ihrer Rennfahrkollegin Muriel Furrer bekannt gegeben. Spätestens als sie beim Sechseläutenplatz ankommen, müssen aber auch sie realisieren, dass etwas nicht stimmt. Es herrscht eine gespenstische Stille. Keine Musik, kein Jubel, kaum Applaus.

Wenig später an der Siegerehrung dasselbe Bild: Vor der Bühne haben sich viele Fans versammelt. Ehe die Medaillengewinner geehrt werden, gibt es eine Schweigeminute. Die Ehrung findet ohne Hymne statt, besonders dem neuen Weltmeister Niklas Behrens ist die Situation sichtlich unwohl: Der Deutsche erlebt den grössten Moment seiner Sportlerkarriere – und muss diese Freude für sich behalten. Auch auf Interviews mit den Fahrern nach dem Rennen wird aus Respekt vor der verstorbenen Muriel Furrer verzichtet.

Neben Weltmeister Behrens stehen der Slowake Martin Svrcek und der Belgier Alec Segaert. Ersterer setzt sich zusammen mit Behrens zehn Kilometer vor dem Ziel an die Spitze. Letzterer gewinnt das Duell der Verfolger um die Bronzemedaille. Knapp vor Jan Christen, dem Schweizer Trumpf und grossen Alleinunterhalter bleibt nur Rang 4.

Der Aargauer hat vor dem Rennen angekündigt, nur ein Ziel zu haben: den Weltmeistertitel. Er will diesen auf die offensivste überhaupt mögliche Art gewinnen. Auf der vorletzten Runde bittet er seinen Bruder Fabio, an der Zürichbergstrasse das Tempo zu machen. Dieser lässt die Konkurrenz leiden. Genau da setzt Jan Christen noch einen obendrauf: Im obersten, steilsten Teil tritt er an, als wäre die Ziellinie schon zum Greifen nah. Sofort ist er weg. Nur: Es sind von hier noch 50 Kilometer bis zum Ziel. Kann so ein Solo gut gehen?

Hinten nehmen zwar ein paar Gegner die Verfolgung auf, aber richtig nah kommen sie ihm nicht. Oder zumindest nicht so nah, als dass Christen sich überlegen könnte, zu warten und mit ihnen zu kooperieren. Stattdessen fährt er zwischenzeitlich bis zu 45 Sekunden Vorsprung heraus. Doch als es das letzte Mal die Zürichbergstrasse hochgeht, ist ihm der Effort anzusehen – nun dritteln die Gegner den Rückstand in kurzer Zeit. Bis zur Einholung dauert es dann aber noch eine ganze Weile. Christen schafft es gar über den letzten Anstieg in der Schmalzgrueb, kann zehn Kilometer vor dem Ziel hoffen, zumindest um den Titel mitzukämpfen. Doch als da Behrens und Svrcek an ihm vorbeipreschen, ist er nicht mehr zu einer Reaktion fähig.