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Skandal im Rohstoffhandel
Trafigura erleidet wegen Nickelbetrug 577 Millionen Dollar Verlust

Trafigura wurde Opfer von Betrügern: Handelsraum in Genf.
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Dem Rohstoffhändler Trafigura mit Geschäftssitz in Genf drohen Verluste in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Dollar, nachdem er entdeckt hatte, dass die von ihm gekauften Metallladungen nicht das Nickel enthielten, das sie eigentlich enthalten sollten.

Trafigura habe die vergangenen zwei Monate damit verbracht, einen mutmasslichen systematischen Betrug aufzudecken, teilte das Unternehmen mit. Es habe rechtliche Schritte gegen den indischen Geschäftsmann Prateek Gupta und mehrere mit ihm verbundene Unternehmen eingeleitet.

Abschreibung von 577 Millionen Dollar

Das fehlende Nickel ist ein schwerer Schlag für das Unternehmen, das in den vergangenen zehn Jahren zu einem der grössten Handelshäuser der Welt aufgestiegen ist. Trafigura hat als Folge des Betrugs eine Wertminderung in Höhe von 577 Millionen Dollar vorgenommen. Die endgültigen Kosten könnten indessen niedriger ausfallen, wenn es gelingt, einige Gelder zurückzuerhalten.

Der Leiter des Nickel- und Kobalthandels der Gruppe, Socrates Economou, verlässt das Unternehmen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Trafigura geht jedoch nicht davon aus, dass irgendjemand im Unternehmen in den Betrug verwickelt war. Economou war einer der ranghöchsten Metallhändler bei Trafigura.

Zu den beschuldigten Unternehmen von Gupta gehören UTMT Metals und Tochtergesellschaften der UD Trading Group. Diese gab gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg keinen unmittelbaren Kommentar ab und sagte, Gupta sei nicht erreichbar. Anrufe beim Londoner Büro von TMT Metals blieben am Donnerstag unbeantwortet.

Trafigura handelt seit mindestens 2015 mit Guptas Unternehmen, hat aber im vergangenen Jahr begonnen, die Beziehung zu überprüfen. Das Unternehmen kaufte Nickel in Containern, die sich bereits an Bord von Schiffen befanden, und verkaufte es dann weiter, wenn die Schiffe ihren Bestimmungsort erreichten.

Statt mit Nickel waren die Container mit minderwertiger Ware gefüllt

Kurz vor Weihnachten überprüften Ermittler von Trafigura im Hafen von Rotterdam den Inhalt eines Containers, der eigentlich Nickel enthalten sollte. Als sie ihn öffneten, war er mit weitaus minderwertigeren Materialien gefüllt.

«Seit Ende Dezember wurde ein kleiner Teil der von diesen Unternehmen gekauften Container bei der Ankunft am Bestimmungsort inspiziert, und es wurde festgestellt, dass sie kein Nickel enthalten», teilte Trafigura mit.

Nickel ist ein beliebtes Metall bei Betrügern. Sein hoher Wert bedeutet, dass ein einziger Container 500’000 Dollar wert sein kann. Dennoch wird es in vergleichsweise grossen Mengen und ohne die strengen Sicherheitsvorkehrungen gehandelt, die beim Versand von Edelmetallen wie Gold üblich sind.