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LiveTicker zur Briten-Wahl
Konservative setzen auf Schadensbegrenzung

David Lammy wird britischer Aussenminister – Yvette Cooper übernimmt Innenressort

Der neue britische Premierminister Keir Starmer hat am Freitag weitere Kabinettsposten besetzt und den 51-jährigen David Lammy zum Aussenminister ernannt. Das Innenressort übertrug er Yvette Cooper.

Der Anwalt Lammy wird Nachfolger von David Cameron. Er will sich der EU wieder annähern, ansonsten sind keine grossen Änderungen in der Aussenpolitik unter der neuen sozialdemokratischen Labour-Regierung zu erwarten. Lammy war mit 27 Jahren als jüngster Abgeordneter ins Unterhaus gewählt worden. Seine Vorfahren waren Sklaven aus dem südamerikanischen Guyana.

Labour Party politician David Lammy arrives in Downing Street in London on July 5, 2024 as cabinet appointments are due to be made, a day after Britain held a general election. Keir Starmer promised to "rebuild Britain" as he took office as the UK's new prime minister following his centre-left Labour party's landslide general election victory that ended 14 years of Conservative rule. (Photo by Paul ELLIS / AFP)

Die 55 Jahre alte Cooper ist eine Vertreterin der 1997 gewählten Blair-Generation. 2015 scheiterte sie mit ihrer Kandidatur für die Labour-Spitze. Mit ihren kämpferischen Reden im Unterhaus hat sie sich einen Namen als versierte Innenpolitikerin gemacht.

Labour Party politician Yvette Cooper arrives in Downing Street in London on July 5, 2024 as cabinet appointments are due to be made, a day after Britain held a general election. Keir Starmer promised to "rebuild Britain" as he took office as the UK's new prime minister following his centre-left Labour party's landslide general election victory that ended 14 years of Conservative rule. (Photo by Paul ELLIS / AFP)

Als Chefin des Home Office ist sie für die Migrationspolitik zuständig – eines der grossen Wahlkampfthemen. Sie wird eine harte Linie im Kampf gegen irreguläre Einwanderung vertreten müssen. Das Vorhaben der abgewählten konserativen Regierung, Flüchtlinge nach Ruanda abzuschieben, will Labour jedoch stoppen.

Das Verteidigungsministerium übernimmt John Healey. Pat McFadden, der landesweite Wahlkampfkoordinator der Labour-Partei, wurde zum Kanzler des Herzogtums Lancaster ernannt – dem ranghöchsten Ministeramt im Kabinett nach dem Regierungschef. (AFP)

Rachel Reeves wird erste britische Finanzministerin

Rachel Reeves ist die erste Finanzministerin der britischen Geschichte. Der neue Premierminister Keir Starmer ernannte die 45-Jährige in London zur Schatzkanzlerin. Reeves arbeitete einst für die Zentralbank Bank of England und gilt aus ausgewiesene Wirtschaftswissenschaftlerin. Das Amt gibt es seit rund 800 Jahren, wie britische Medien betonten.

Labour Party politician Rachel Reeves arrives in Downing Street in London on July 5, 2024 as cabinet appointments are due to be made, a day after Britain held a general election. Keir Starmer promised to "rebuild Britain" as he took office as the UK's new prime minister following his centre-left Labour party's landslide general election victory that ended 14 years of Conservative rule. (Photo by Paul ELLIS / AFP)

Reeves wird dafür verantwortlich sein, die strengen Haushaltsregeln von Starmers Labour-Partei einzuhalten und zugleich einige Steuererhöhungen durchzusetzen. Dazu gehört, Steuerschlupflöcher für wohlhabende Ausländer und Privatschulen zu schliessen sowie die Übergewinnsteuer für Öl- und Gaskonzerne auszuweiten, um Starmers Pläne zu finanzieren. (DPA)

Angela Rayner wird Vize-Premier

Nach dem Erdrutschsieg der Labour-Partei hat der neue britische Premierminister Keir Starmer am Freitag Angela Rayner zu seiner Stellvertreterin ernannt. Die 44-jährige Vize-Premierministerin wird im Kabinett für die Themen Wohnungsbau und Angleichung der Lebensverhältnisse in den Regionen zuständig sein, wie Downing Street mitteilte.

epa11459358 Angela Rayner who has been appointed as Secretary of State for Levelling Up, Housing and Communities, leaves Downing Street in London, Britain, 05 July 2024. Labour party leader Keir Starmer became the country's new prime minister on 05 July, after his party won a landslide victory in the general election. New prime minister Starmer will appoint his cabinet of the new government.  EPA/ANDY RAIN

Die neue Vize-Premierministerin Rayner engagierte sich in der Gewerkschaft, ist seit 2015 Abgeordnete und seit 2020 stellvertretende Labour-Chefin. (AFP)

Starmer: Grossbritannien braucht einen Neustart

Der neue britische Premierminister Keir Starmer hat bei seinem ersten Auftritt als Regierungschef eine Rückkehr zu Stabilität und Wachstum versprochen. Die Menschen hätten sich für Wandel entschieden, sagte er.

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Das Land brauche einen Neustart, betonte der 61-jährige Labour-Politiker in der Downing Street. «Unsere Arbeit ist dringend und wir beginnen heute damit», kündigte er an. Er gestand aber auch ein, dass sich dies nicht kurzfristig erreichen lasse und zeigte Verständnis für Politikverdrossenheit im Land.

«Diese Wunde, dieser Mangel an Vertrauen kann nur durch Taten geheilt werden, nicht durch Worte», sagte Starmer. Er fügte hinzu: «Meine Regierung wird so lange kämpfen, bis Sie wieder glauben können.» (DPA)

Keir Starmer ist neuer britischer Premierminister

Keir Starmer ist offiziell neuer Premierminister von Grossbritannien. Der Labour-Chef übernahm den Posten am Freitag nach einer Zeremonie beim britischen König Charles III. im Buckingham-Palast in London. Dabei erhielt er von Charles den Regierungsauftrag. Zur offiziellen Bekanntgabe des neuen Amts von Starmer gab es ein Foto der Übergabe der Macht durch den König.

Britain's King Charles III, right, shakes hands with Keir Starmer where he invited the Labour Party leader to become prime minister and to form a new government, following the landslide general election victory for the Labour Party, in London, Friday, July 5, 2024. (Yui Mok, Pool Photo via AP)

Starmer hat den konservativen Premierminister Rishi Sunak ersetzt, der nach der Niederlage seiner Partei bei den britischen Parlamentswahlen sein Rücktrittsgesuch bei Charles einreichte. Vom Buckingham-Palast sollte der neue Premierminister Starmer zum Regierungssitz 10 Downing Street reisen, wo er voraussichtlich eine Rede halten wird. (DPA)

Nach Wahldebakel: Sunak kündigt Rücktritt als Parteichef an

Nach der Niederlage der konservativen Tories bei der britischen Parlamentswahl will Rishi Sunak den Parteivorsitz abgeben. Das kündigte der bisherige Regierungschef in London an. (DPA)

Kabinettskater Larry wartet geduldig auf neuen britischen Premier

Während die britische Öffentlichkeit gespannt den Regierungswechsel nach der Parlamentswahl verfolgt, zeigt sich der oberste Mäusevertilger des Kabinetts unbeeindruckt vom Presserummel. Kater Larry wartete am Freitag geduldig vor der berühmten schwarzen Tür von 10 Downing Street, während sich Fotografen, Kameraleute und Journalistinnen für den ersten Auftritt des neuen Hausherrn Keir Starmer in Stellung brachten.

epa11454465 Larry, the Downing Street cat, sits on the doorstep of No. 10 ahead of the election in London, Britain, 03 July 2024. The UK is set to hold a general election on 04 July with the opposition Labour Party currently leading the Conservative Party by twenty points in the polls.  EPA/ANDY RAIN

Der bisherige Oppositionsführer muss warten, bis der abgewählte Premierminister Rishi Sunak bei König Charles III. seinen Rücktritt einreicht. Danach erhält Starmer den Regierungsauftrag und nimmt den Amtssitz in der Downing Street in Besitz.

Larry kennt sich mit so etwas aus. Er residiert schon seit 2011 in der kleinen Strasse, als ihn der damalige Premierminister David Cameron als «Chief Mouser to the Cabinet Office» einstellte, um die Ratten loszuwerden, die sich dort tummelten. Larry hat seither in seinem Amt mehr Premierministerinnen und Premierminister kommen und gehen sehen als König Charles III. (DPA)

Downing Street kündigt Statement Sunaks für den Vormittag an

Grossbritanniens bisheriger Regierungschef Rishi Sunak soll nach der verheerenden Wahlniederlage seiner Partei heute Vormittag vor die Kameras treten. Er werde gegen 10.30 Uhr Ortszeit (11.30 Uhr MESZ) ein Statement geben, kündigte die Downing Street an. Anschliessend werde er zu einer Audienz mit König Charles III. in den Buckingham-Palast fahren. Der neue Premierminister Keir Starmer werde dann in die Downing Street fahren und gegen 12.20 Uhr Ortszeit (13.20 Uhr MESZ) sprechen. (DPA)

Fast alle Wahlkreise ausgezählt: Riesenerfolg für Labour

Bei den britischen Parlamentswahlen haben sich die zwischenzeitlichen Prognosen weitestgehend bewahrheitet. Nach Auszählung fast aller Wahlkreise brachte es die Labour-Partei auf 410 der 650 Sitze des Unterhauses, auf die regierenden Konservativen entfielen lediglich 118 Sitze. Auf den künftigen Premier – Labour-Chef Keir Starmer – kommt nun die Mammutaufgabe zu, das Land aus der wirtschaftlichen Stagnation zu befreien.

Amtsinhaber Rishi Sunak hat die Niederlage seiner Konservativen Partei bereits eingestanden. Das britische Volk habe ein «ernüchterndes Urteil» gefällt. In den kommenden Stunden werde er sich nach London begeben, erklärte er und versprach einen geordneten Machtübergang. Es wurde erwartet, dass Sunak am (heutigen) Freitag König Charles III. im Buckingham-Palast trifft, um offiziell sein Amt niederzulegen. Anschliessend dürfte sich Starmer dorthin begeben, um vom König einen Auftrag zur Regierungsbildung zu erhalten. (AFP)

Ehemaliger Labour-Chef Jeremy Corbyn ins Unterhaus gewählt

Der ehemalige Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, ist bei der Parlamentswahl als unabhängiger Kandidat ins Unterhaus gewählt worden. Der 75-Jährige gewann den Sitz in seinem Wahlkreis Islington North, den er seit mehr als 40 Jahren vertritt, mit komfortablem Vorsprung. Seine Wiederwahl sei eine «widerhallende Botschaft», dass seine Wähler «etwas anderes wollen», erklärte er.

epa11458202 Jeremy Corbyn speaks to the media after he is declared winner of the North Islington Parliamentary seat, in London, Britain, 05 July 2024. Britons went to the polls on 04 July 2024 to elect new members of Parliament following the call by Britain's Prime Minister Sunak for a snap election.  EPA/JON ROWLEY

Corbyn führte Labour in die letzte Parlamentswahl im Jahr 2019, bei der die Partei das schlechteste Ergebnis seit Jahrzehnten erzielte. Daraufhin trat er als Parteichef zurück. 2020 schloss Labour Corbyn aus, weil er sich weigerte, die Erkenntnisse eines Untersuchungsausschusses zu akzeptieren, wonach Antisemitismus in den Reihen der Labour-Partei unter seiner Führung überhand genommen hatte. (AFP)

Britische Ex-Premierministerin Truss verliert Parlamentssitz

Die frühere britische Premierminister Liz Truss hat ihren Sitz im britischen Unterhaus verloren. Die 48-Jährige musste sich in ihrem Wahlkreis dem Herausforderer der Labour-Partei geschlagen geben. Die konservative Politikerin ist als Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit Grossbritanniens in die Geschichte eingegangen. Sie behielt die Schlüssel zum Regierungssitz 10 Downing Street nur 49 Tage lang, nachdem sie 2022 Boris Johnson beerbt hatte.

Britain's Prime Minister Liz Truss makes a speech at the Conservative Party conference at the ICC in Birmingham, England, Wednesday, Oct. 5, 2022. (AP Photo/Kirsty Wigglesworth)

Eine Boulevardzeitung hatte damals als Scherz bei ihrem Amtsantritt einen Salatkopf neben einem Foto der damaligen Regierungschefin platziert und die Szene per Livestream ins Internet gestellt. Es ging darum, was länger währt, der Salat oder Truss als Premierministerin. Der Salat gewann.

Truss musste im Oktober 2022 zurücktreten, nachdem ihre Ankündigung massiver Steuersenkungen eine Krise an den Finanzmärkten ausgelöst hatte. Nach ihrem Auszug aus der Downing Street rückte sie weiter ins rechtspopulistische Lager und machte eine angebliche linksliberale Verschwörung für ihr Scheitern verantwortlich. (DPA)

SP Schweiz gratuliert Labour-Partei zu «beeindruckendem Wahlsieg»

Die SP Schweiz hat in der Nacht auf Freitag der britischen Labour-Partei zum Erfolg bei der Parlamentswahl gratuliert. In einem Beitrag auf der Kurznachrichtenplattform X spricht die SP von einem «beeindruckenden Wahlsieg». Der Erfolg zeige, dass Wandel möglich sei.

Auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth gratulierte via X der britischen Arbeiterpartei und sprach von einem «Erdrutschsieg» der SP-»Schwesterpartei». Der Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina gratulierte der Labour Party auf Englisch und schrieb, deren Erfolg sei wichtig für ganz Europa.

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Der Waadtländer SP-Nationalrat Jean Tschopp wies in seinem Beitrag auf X auf den Erfolg der Rechtsnationalen in Frankreich hin. Nun gewinne in Grossbritannien die Labour-Partei mit einem Wahlkampf, der auf den Zugang zu Pflege, einen starken Service public und die Bekämpfung der Teuerung ausgerichtet gewesen sei. (SDA)

Brexit-Vorkämpfer Jacob Rees-Mogg verliert Parlamentssitz

Haare stets akkurat gescheitelt, zweireihiger Nadelstreifen-Anzug und Oberklasse-Akzent: Der konservative Brexit-Advokat Jacob Rees-Mogg war einer der schillerndsten Politiker im britischen Parlament – nun hat er seinen Sitz im Unterhaus verloren. Sein Wahlkreis im Südwesten Englands ging an den Herausforderer der sozialdemokratischen Labour-Partei, die einen beispiellosen Wahlerfolg feiert.

Sir Jacob Rees-Mogg looks on at the Sports Training Village, University of Bath, in Somerset, during the count for the North East Somerset and Hanham constituency in the 2024 General Election, Friday July 5, 2024. Britain’s Labour Party headed for a landslide victory Friday in a parliamentary election, an exit poll and partial returns indicated, as voters punished the governing Conservatives after 14 years of economic and political upheaval. (Jonathan Brady/PA via AP)

Rees-Mogg sass seit 2010 für die Tories im Unterhaus. Zu Prominenz über die Landesgrenzen hinaus gelangte er es insbesondere während der Verhandlungen über den EU-Austritt, als er die informelle Gruppe European Research Group (ERG) von Brexit-Hardlinern im Unterhaus anführte. Deren Widerstand gegen den von Ex-Premierministerin Theresa May ausgehandelten Brexit-Deal führte letztlich zum Rücktritt der Regierungschefin. (DPA)

Starmer verspricht Neustart für Grossbritannien

Der designierte britische Premierminister Keir Starmer verspricht nach dem Sieg seiner Labour-Partei bei der Parlamentswahl einen Neustart für das Land. «Der Wandel beginnt jetzt», rief Starmer in London jubelnden Anhängern zu. «Im ganzen Land werden die Menschen zu der Nachricht aufwachen, erleichtert, dass eine Last von ihren Schultern genommen wurde.»

Grossbritannien könne nach 14 Jahren konservativer Regierung wieder nach vorn schauen. «Das Sonnenlicht der Hoffnung, das zunächst blass ist, aber im Laufe des Tages stärker wird, strahlt wieder auf ein Land, das nach 14 Jahren die Chance hat, seine Zukunft zurückzubekommen.»

Das Regierungsmandat gehe mit grosser Verantwortung einher, sagte der Labour-Chef. «In der Politik ist nichts vorherbestimmt. Wahlsiege fallen nicht vom Himmel – sie sind hart erkämpft.» Der Erfolg sei nur möglich gewesen, weil er die Partei verändert habe. Die Briten hätten gesehen, dass Labour ihren Interessen diene. «Und das hört jetzt nicht auf.» (DPA)

Rechtspopulist Nigel Farage schafft es im achten Anlauf ins Parlament

Der Rechtspopulist und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage zieht erstmals ins britische Parlament ein. Der Chef der Partei Reform UK setzte sich deutlich im südostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea durch.

Farage benötigte acht Versuche, um ein Mandat für das Unterhaus zu erringen. Der 60-Jährige sass jahrzehntelang für die rechte Ukip-Partei im EU-Parlament und gilt als treibende Kraft hinter dem Referendum über den EU-Austritt Grossbritanniens. Er wird daher auch als «Mr. Brexit» bezeichnet. (DPA)

Labour hat offiziell genug Stimmen für Mehrheit

Die britische Labour Party hat offiziell genug Stimmen für eine Mehrheit im Parlament gewonnen. Das ging am frühen Freitagmorgen aus den Ergebnissen der bis dahin ausgezählten Wahlkreise hervor. Um 5 Uhr (Ortszeit) kam Labour auf 326 der 650 Sitze des Unterhauses, während die Stimmauszählung in vielen Wahlkreisen noch andauerte.

Labour Party leader Keir Starmer speaks to his supporters at the Tate Modern in London, Friday, July 5, 2024. The Labour Party has won the 2024 general election, and Starmer is expected to be the next British Prime Minister. (AP Photo/Kin Cheung)

Dies bedeutet, dass Labour-Chef Keir Starmer der nächste britische Premierminister wird und mit seiner Partei eine Mehrheitsregierung bilden kann. (DPA)

Sunak: Labour hat Wahlen in Grossbritannien gewonnen

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat die Niederlage seiner Konservativen Partei bei der Parlamentswahl eingeräumt. «Die Labour-Partei hat diese Parlamentswahl gewonnen, und ich habe Sir Keir Starmer angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren», sagte der Regierungschef. Die Briten hätten «ein ernüchterndes Urteil» gefällt. «Ich übernehme die Verantwortung dafür.»

Seinen eigenen Wahlkreis gewann Sunak deutlich, er deutete aber seinen Rückzug von der Parteispitze an. Er freue sich darauf, in den kommenden Wochen mehr Zeit in seinem Wahlkreis zu verbringen, sagte er und kündigte einen geordneten Machtwechsel an.

Die Konservativen haben künftig laut einer Prognose der BBC nur 144 der 650 Sitze im britischen Unterhaus. Die sozialdemokratische Labour-Partei kommt demnach auf 410 Mandate. (DPA)

Verteidigungsminister Shapps verliert Sitz

Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps verliert seinen Sitz im Parlament in London. Der konservative Politiker unterlag bei der Parlamentswahl in seinem ostenglischen Wahlkreis Welwyn Hatfield, den er seit 2005 gehalten hatte, seinem Konkurrenten Andrew Lewin von der sozialdemokratischen Labour-Partei. Shapps diente unter mehreren Premierministern in verschiedenen Ämtern. Auch Justizminister Alex Chalk erlitt eine Schlappe. (DPA)

Britain's Defence Secretary Grant Shapps arrives prior to the King's Birthday Parade, "Trooping the Colour", on Horse Guards Parade, in London on June 15, 2024. The ceremony of Trooping the Colour is believed to have first been performed during the reign of King Charles II. Since 1748, the Trooping of the Colour has marked the official birthday of the British Sovereign. Over 1500 parading soldiers and almost 300 horses take part in the event. (Photo by JUSTIN TALLIS / AFP)

Labour-Chef Starmer: Grossbritannien «bereit für den Wandel»

Grossbritannien ist nach der Unterhaus-Wahl nach Angaben von Labour-Chef Keir Starmer «bereit für den Wandel». «Jetzt ist es an der Zeit für uns, zu liefern», sagte er am Freitag, nachdem er in seinem Wahlkreis im Norden Londons wiedergewählt wurde. Bei der Unterhaus-Wahl errang seine oppositionelle Labour-Partei Nachwahlbefragungen zufolge einen Erdrutschsieg, die konservativen Tories von Premierminister Rishi Sunak erlitten demnach ihre schlimmste Niederlage seit Beginn des 20. Jahrhunderts und wurden damit wie erwartet eindeutig abgewählt. (AFP)

Britain's Labour Party leader Keir Starmer delivers a speech after winning his seat for Holborn and St Pancras at the Camden Council count centre in London early on July 5, 2024 as polls close in Britain's general election. Britain's main opposition Labour party looks set for a landslide election win, exit polls indicated, with Keir Starmer replacing Rishi Sunak as prime minister, ending 14 years of Conservative rule. (Photo by JUSTIN TALLIS / AFP)

Prognose: Rechtspopulist Farage zieht ins Parlament ein

Der Rechtspopulist und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage schafft laut einer Prognose den Sprung ins britische Parlament. Der Chef der Partei Reform UK konnte sich demnach im südostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea durchsetzen.

Für Farage ist es bereits der achte Versuch, ein Mandat für das Unterhaus zu erringen. Laut Prognose dürfte er nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent erfolgreich gewesen sein. Der 60-Jährige sass jahrzehntelang für die Ukip-Partei im EU-Parlament und gilt als treibende Kraft hinter dem Referendum über den EU-Austritt Grossbritanniens. Er wird daher auch als «Mr. Brexit» bezeichnet.

Mit seiner überraschenden Kandidatur hat Farage die bisherige konservative Regierungspartei von rechts unter Druck gesetzt und damit zu ihrer vernichtenden Wahlniederlage beigetragen. Dafür spricht auch das Ergebnis des zuerst ausgezählten Wahlkreises Houghton and Sunderland South in Nordostengland, in dem Reform UK zweitstärkste Kraft hinter der Labour-Partei wurde und die Partei des unpopulären Premierministers Rishi Sunak auf den dritten Platz verbannte.

Leader of Reform UK Nigel Farage reacts during an interview with the BBC after appearing on a television show in London on June 28, 2024. The hard-right Reform UK party leader Nigel Farage has dismissed members of his election campaign after they were filmed making racist and homophobic comments, he said in a statement Thursday. Farage, a former EU parliamentarian who has tried and failed to run for the UK parliament seven times, is seeking a seat in the general election next month called by Britain's embattled Prime Minister Rishi Sunak. (Photo by HENRY NICHOLLS / AFP)

Farages erklärtes Ziel ist, die – mit weit mehr Abgeordneten im Parlament vertretenen – Tories durch eine konservative Bewegung unter seiner Führung zu ersetzen. Vorbild ist Ex-US-Präsident Donald Trump, mit dem der Brite nach eigenen Angaben befreundet ist. Angesichts der innerparteilichen Streitereien bei den Konservativen werde er de facto Oppositionsführer sein, sagte Farage in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur während des Wahlkampfs. (DPA)

DPA/AFP/sme/anf