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Newsticker zum Krieg in der Ukraine
Laut Trump Treffen mit Selenski nächste Woche möglich
Trump-Ministerin Bondi löst Oligarchen-Taskforce auf
Kiew rechnet bald mit Trumps Gesandtem Kellogg

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Historische Einordnung: Diese 11 Karten erklären den Ukraine-Krieg

Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine

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Laut Trump Treffen mit Selenski nächste Woche möglich

Der amerikanische Präsident Donald Trump hat ein baldiges Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodimir Selenski in Aussicht gestellt. «Ich werde wahrscheinlich nächste Woche mit Präsident Selenski zusammentreffen», sagte Trump im Weissen Haus bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba. Zum Ort einer möglichen Zusammenkunft sagte Trump, dass es Washington sein könne. «Ich reise nicht dorthin», sagte der Republikaner mutmasslich mit Blick auf Kiew.

Trump sagte weiter, dass er «wahrscheinlich» auch mit Kremlchef Wladimir Putin sprechen werde. «Ich möchte, dass dieser Krieg vor allem aus einem Grund beendet wird: Es werden so viele Menschen getötet», so Trump über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Er monierte, dass die USA mehr Geld in die Ukraine investierten als Europa. «Und dennoch betrifft es Europa natürlich viel stärker als uns», sagte er.

Der Republikaner betonte ausserdem erneut, dass es in der Ukraine seltene Mineralien gebe. «Eines der Dinge, die wir mit Präsident Selenskyj anstreben, ist die Sicherheit ihrer Vermögenswerte. Sie haben Vermögenswerte unter der Erde, Seltene Erden und andere Dinge, aber hauptsächlich Seltene Erden», so Trump. Er hatte zuletzt Hilfen für die Ukraine an den Zugriff auf deren Rohstoffe geknüpft. Selenski hatte deutlich gemacht, sich für westliche Hilfe mit Seltenen Erden und anderen Bodenschätzen erkenntlich zeigen zu wollen.

Indirekte Bestätigung aus Kiew

Selenski bestätigte indirekt das anstehende Treffen mit Trump. «Die kommenden Wochen können in der Diplomatie sehr arbeitsreich sein, und wir werden alles Notwendige tun, um diese Zeit effektiv und produktiv zu gestalten», schrieb er auf X und Telegram. «Wir schätzen die Zusammenarbeit mit Präsident Trump sehr», sagte er. Selenski teilte zudem mit, dass auch Treffen ukrainischer und amerikanischer Teams geplant seien, um Details auszuarbeiten. «Ein solider, dauerhafter Frieden kann näher rücken.»

Die Ukraine sei auch bereit, mit den USA über die von Trump angesprochenen Mineralien und Seltene Erden zu kooperieren, «im Interesse der Sicherheit». Die Ukraine verfüge über eine der grössten Reserven an strategischen Ressourcen in Europa, «und der Schutz der Ukraine bedeutet auch den Schutz dieser Ressourcen.» (DPA)

Trump-Ministerin Bondi löst Oligarchen-Taskforce auf

Die US-Justizministerin Pam Bondi hat die Auflösung einer Strafverfolgungseinheit des Ministeriums zur Durchsetzung von Sanktionen gegen russische Oligarchen angeordnet. Die in der Taskforce «KleptoCapture» tätigen Mitarbeitenden sollen zu ihren ehemaligen Posten zurückkehren und die eingesetzten Ressourcen zur Bekämpfung von Drogen-Kartellen und transnationalen kriminellen Organisationen eingesetzt werden. Das geht aus einem von Bondi unterzeichneten Memorandum hervor, das Medienberichten zufolge am Donnerstag öffentlich bekannt wurde.

Bondi will, entsprechend Trumps Anweisung, laut dem Dokument eine «vollständige Beseitigung» von Drogen-Kartellen und transnationalen kriminellen Organisationen. «Diese Strategie erfordert einen grundlegenden Wandel in der Denkweise und im Ansatz», teilte Bondi in dem Memo mit. Demnach sollen sich auch Geldwäsche-Ermittlungen des Ministeriums auf Aktivitäten von Drogen-Kartellen und kriminellen Organisationen konzentrieren.

Die Taskforce «KleptoCapture» wurde nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Jahr 2022 unter dem damaligen US-Justizminister Merrick Garland ins Leben gerufen, um «korrupte russische Oligarchen zur Rechenschaft zu ziehen», wie es in einer Mitteilung des Ministeriums aus der Zeit hiess. Die Einheit sollte demnach dabei helfen, die Sanktionen und Exportbeschränkungen durchzusetzen, die die USA und andere Staaten als Reaktion auf Russlands Angriff eingeführt hatten. «Wir werden nichts unversucht lassen, um diejenigen zu ermitteln, zu verhaften und strafrechtlich zu verfolgen, deren kriminelle Handlungen es der russischen Regierung ermöglichen, diesen ungerechten Krieg fortzusetzen», sagte Garland damals. (DPA)

Frau mit blonden Haaren in kariertem Blazer vor einem Gemälde.

Kiew rechnet bald mit Trumps Gesandtem Kellogg

Die Ukraine richtet sich laut dem Chef der Präsidialkanzlei, Andrij Jermak, auf einen baldigen Besuch von Donald Trumps Sondergesandtem Keith Kellogg ein. Als möglicher Termin wird in ukrainischen Medien der 20. Februar genannt, auch wenn eine offizielle Bestätigung noch aussteht.

Er habe mit Kellogg über den Besuch gesprochen, schrieb Jermak im sozialen Netzwerk X. «Für Präsident Wolodimir Selenski und unser Team ist es sehr wichtig, dass die neue US-Regierung so bald wie möglich umfassende und realistische Informationen über die Lage auf dem Schlachtfeld erhält», teilte er auf seinem Telegramkanal mit.

Ukraine will keine Gespräche über ihren Kopf hinweg

Die Ukraine wolle zeigen, wie die Mobilisierung verlaufe und wie es um die Lieferung von Waffen und Ausrüstung bestellt sei. Es gehe um eine gemeinsame Position mit den Partnern, «denn ohne die Ukraine kann man keine Pläne für den Frieden formulieren», sagte der Stabschef.

US-Präsident Donald Trump hat sich bei seiner Rückkehr ins Weisse Haus das Ziel gesetzt, den bald drei Jahre dauernden russischen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Der als Sondergesandter eingesetzte Ex-General Kellogg hofft auf Fortschritte binnen 100 Tagen. Unklar ist jedoch, wie genau die US-Regierung vorgehen will.

Pläne sollen nicht in München, sondern von Trump selbt vorgestellt werden

Kellogg dementierte Berichte, er werde auf der kommende Woche anstehenden Sicherheitskonferenz in München einen US-Friedensplan vorstellen. Trump werde seine Vorstellungen selbst öffentlich machen, sagte er.

Als wahrscheinlich gilt, dass Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin bald telefonieren werden. Danach wird ein Treffen nicht ausgeschlossen. In Moskau rechnete der Aussenpolitiker Leonid Sluzki schon für Februar oder März mit einem Treffen. Er sprach von Vorbereitungen in einem «fortgeschrittenen Stadium». Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag zurückhaltender, man werde darüber informieren, sobald es substanzielle Informationen gebe.

Sondergesandter für härtete Sanktionen gegen Russland

Kellogg empfing in Washington die ukrainische Botschafterin Oxana Markarowa, wie diese auf Facebook berichtete. Der Ex-General hat in Interviews nach seiner offiziellen Ernennung ähnlich wie Trump mit härteren Sanktionen gegen die russische Ölbranche gedroht. Die Strafmassnahmen seien bisher nicht wirksam genug. Zugleich betonte er, dass für ein Ende des Krieges Pragmatismus gefordert sei. Beide Seiten müssten Zugeständnisse machen. (DPA)

Mögliches Ende des Kriegs: Trump will verhandeln, Putin Tatsachen schaffen

Russland will Stadt in der Ostukraine erobert haben

Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge nach über vier Monaten schwerer Kämpfe die ostukrainische Bergarbeiterstadt Torezk erobert. Eine entsprechende Mitteilung machte das Verteidigungsministerium in Moskau bei Telegram, wobei die Behörde die Stadt mit dem noch aus sowjetischer Zeit stammenden Namen Dserschinsk bezeichnete.

Feliks Dzierzynski war der erste Chef des sowjetischen Geheimdienstes. Torezk liegt im Gebiet Donezk und hatte vor dem Krieg über 30’000 Einwohner. Nur wenige Dutzend sollen in den Ruinen ausgeharrt haben.

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Kiew bestätigte den Verlust zunächst nicht. Im Morgenbericht des Generalstabs war lediglich von gut einem Dutzend russischer Attacken im Raum Torezk die Rede. Ukrainische Militärbeobachter hatten allerdings bereits seit längerem nur noch den Stadtrand als umkämpft gekennzeichnet und gingen von einem baldigen Fall der Stadt aus. (DPA)

Die Lage an der Front

Pokrowsk rückt immer mehr in den russischen Zangengriff

Im Hintergrund wummert der Krieg

Selenski fordert Zugriff auf russisches Vermögen im Westen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski fordert vom Westen die Freigabe weiterer Milliarden aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen im Ausland für den Wiederaufbau des von Moskaus Angriffskrieg zerstörten Landes. Neben der Hilfe von Banken und Verbündeten müsse auch der Anteil aus dem blockierten russischen Vermögen erhöht werden. «Wir reden von Dutzenden Milliarden», sagte Selenski laut einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Kiew. Er werde die Frage bei der Sicherheitskonferenz in München, die vom 14. bis 16. Februar geplant ist, bei Gesprächen mit europäischen Partnern aufwerfen.

Die Gruppe der sieben grossen westlichen Industriestaaten (G7) hat bisher beschlossen, der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden US-Dollar zu gewähren – für den indirekt Russland zahlen soll. Der Kredit wird durch Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen abgesichert. Die Ukraine will zudem den Zugriff auf das Vermögen selbst.

Selenski: Binnenflüchtlinge brauchen Wohnraum

«Die Mittel könnten verwendet werden, Menschen zu helfen, Wohnraum zu erwerben und einen Ort zum Leben zu finden», sagte Selenski bei einem Treffen mit der Präsidentin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Odile Renaud-Basso, in Kiew. Bei den Gesprächen sei es um die Unterstützung für Menschen gegangen, die im Land zu Flüchtlingen geworden seien, weil sie ihre Wohnungen wegen des Krieges verloren hätten.

Das sei eine drängende Frage für Millionen ukrainischer Binnenflüchtlinge, sagte Selenski in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Er habe die Regierung angewiesen, innerhalb der nächsten zwei Wochen ein klares und effektives Unterstützungsprogramm für die Binnenflüchtlinge einzusetzen.

Renaud-Basso erklärte in einer Mitteilung nach ihrem inzwischen fünften Besuch in dem Land seit Kriegsbeginn, dass die EBRD in den fast drei Jahren der grossangelegten russischen Invasion 6,2 Milliarden Euro an die Ukraine überwiesen habe, davon 2,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Sie sagte auch, dass die Unterstützung für das Land fortgesetzt werde – etwa auch für die Umsetzung von Energieprojekten.

Moskauer Politiker: Baldiges Treffen Putins mit Trump

Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump könnten sich nach Angaben aus Moskau schon bald treffen, um über den Konflikt um die Ukraine zu sprechen. Der prominente russische Aussenpolitiker Leonid Sluzki erwartet ein Treffen schon in nächster Zeit. «Februar oder März, wir wollen nicht raten und den beiden Führern die Möglichkeit geben, sich darauf sorgfältig und allumfassend vorzubereiten, aber es wird bald stattfinden», sagte Sluzki, der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma ist, der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Vorbereitungen auf das Treffen seien in einem «fortgeschrittenen Stadium».

Bisher erklärten sich Trump und Putin nur immer wieder öffentlich bereit, sich bei einem Treffen über eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu verständigen. Aber ein Ort oder ein Datum für solche Gespräche gibt es bisher nicht. Der Kreml hatte bislang nur bestätigt, dass es inzwischen Kontakte zwischen der russischen und der US-Seite gebe, aber keine Details genannt.

Sluzki, der 2022 auch an den ersten Verhandlungen für eine Lösung in dem Konflikt beteiligt war, äusserte nun die Hoffnung, dass das Treffen der beiden Präsidenten konstruktiv verlaufen wird. «Dabei geht es um die Ukraine, den Nahen Osten und ganz allgemein um Fragen der Weltpolitik und der internationalen Beziehungen in naher Zukunft. Ich bin mir sicher, dass dieses Treffen ein Meilenstein sein wird», sagte Sluzki. (DPA)

Gouverneur: Drei Tote nach ukrainischem Drohnenangriff

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff im russischen Gebiet Belgorod sind nach Behördenangaben drei Menschen in einem Auto getötet worden.

Die Drohne habe in dem Dorf Logatschjowka im Kreis Waluiki nahe der Grenze zur Ukraine einen Sprengsatz auf ein Auto abgeworfen, dabei seien ein Mann und zwei Mädchen im Alter von 14 und 18 Jahren um Leben gekommen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in seinem Kanal bei Telegram mit. Gladkow erinnerte daran, dass es verboten sei, diese oder andere geschlossene Ortschaften zu besuchen. Dort gelte der Ausnahmezustand (mehr dazu in diesem Bericht). (DPA)

Russischer Sänger aus dem Fenster gestürzt

Der russische Liedermacher Vadim Stroikin ist bei einer polizeilichen Durchsuchung seiner Wohnung in St. Petersburg durch einen Sturz aus dem Fenster ums Leben gekommen.

Das Nachrichtenportal Fontanka.ru schrieb, bei der Durchsuchung sei es um den Vorwurf von Geldüberweisungen an die ukrainische Armee gegangen. Dies gilt in Russland als Extremismus.

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Fontanka.ru und die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichteten unter Berufung auf ihre Quellen von einem Suizid. Dabei haben sich rätselhafte Fensterstürze in Russland seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine gehäuft. Ranghohe Beamte, aber auch Manager wurden tödlich verletzt. (Lesen Sie dazu: «Suizid, Sturz, Schüsse – wie Putins Feinde sterben».)

Der 59-jährige Musiker habe um Erlaubnis gebeten, in der Küche einen Schluck Wasser trinken zu dürfen, hiess es. Danach sei er unter dem Fenster zehn Stockwerke tiefer tot aufgefunden worden. Das Staatliche Ermittlungskomitee kündigte eine Untersuchung des Todesfalls an. (DPA)

Berichte über neue ukrainische Offensive im Gebiet Kursk

Ukrainische Truppen haben nach russischen Berichten zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Offensive im Grenzgebiet Kursk gestartet. Bereits Anfang Januar hatte es einen Vorstoss gegeben.

Der russische Telegramkanal Shot berichtete, die Ukrainer versuchten, von der seit Monaten besetzten Kleinstadt Sudscha aus über Machnowka zu dem Dorf Ulanok durchzubrechen. Die ukrainische Armee setze dabei Panzerfahrzeuge und etwa 400 Soldaten ein.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass es mehrere Angriffswellen auf die Dörfer Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka gegeben habe. Die Attacke sei aber abgewehrt worden, hiess es. «Die Orte sind unter russischer Kontrolle.» Unabhängig überprüfbar waren diese Militärangaben nicht. Aus dem ukrainischen Generalstab in Kiew gab es keine Äusserung.

Schon Anfang Januar hatte die Ukraine einen begrenzten Angriff gewagt, um ihren Brückenkopf auf russischem Gebiet zu erweitern. Dieser wurde abgewehrt. Die neuerliche Attacke findet genau ein halbes Jahr nach dem ersten Vordringen der Ukrainer auf russisches Staatsgebiet bei Kursk statt.

Ukrainischer Brückenkopf als Faustpfand

In dem seit fast drei Jahren dauernden Moskauer Angriffskrieg ist es für die Ukraine wichtig, ein – wenn auch kleines – Stück Russland als Faustpfand für Verhandlungen zu haben.

«Irgendwann, wenn der Krieg auf eine diplomatische Lösung zusteuert, wird man sehen, wie wichtig diese Operation war», schrieb der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Mittwochabend im sozialen Netzwerk X. «Russland wird uns in nächster Zukunft nicht aus Kursk vertreiben.»

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Die ukrainische Armee hatte ab dem 6. August 2024 mehr als 1000 Quadratkilometer im Gebiet Kursk erobert. Durch russische Gegenangriffe ist das besetzte Gebiet über die Monate zwar auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Die Moskauer Truppen kommen aber nur langsam voran. (DPA)

Ukraine meldet Angriff auf Flugplatz in Südrussland

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen Flugplatz in Südrussland angegriffen, der für den Abschuss von Drohnen genutzt wurde. Der ukrainische Generalstab teilte am Donnerstag bei Facebook mit, der nächtliche Angriff auf den Flugplatz Primorsko-Achtarsk in der russischen Region Krasnodar habe einen Brand ausgelöst.

Von dem Gelände werden Schahed-Drohnen abgefeuert, die Russland vom Iran bezieht. In den Gebäuden sind zudem Flugzeuge untergebracht, die für Angriffe auf die ukrainischen Grenzregionen Cherson und Saporischschja eingesetzt werden. Eine unabhängige Bestätigung der ukrainischen Angaben war nicht möglich.

Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss ukrainischer Drohnen über Krasnodar, nannte aber weder einen Ort noch den Flugplatz. (DPA)

Reaktion auf Moskau: Briten weisen russischen Diplomaten aus

Grossbritannien weist einen russischen Diplomaten aus. Die Regierung in London reagiert damit auf eine Entscheidung Russlands von November, einem britischen Diplomaten wegen angeblicher Spionage die Akkreditierung zu entziehen. Die britische Regierung wies die Vorwürfe damals zurück und bestellte nun den russischen Botschafter Andrej Kelin ein.

Grossbritannien werde eine Einschüchterung seiner Mitarbeiter nicht hinnehmen und ergreife deswegen eine Gegenmassnahme, teilte das Aussenministerium mit. Jede weitere Handlung Russlands werde als Eskalation betrachtet. «Meine Nachricht an Russland ist klar – wenn ihr Massnahmen gegen uns ergreift, werden wir reagieren», schrieb Aussenminister David Lammy auf der Plattform X.

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Russland hatte im November einen hochrangigen britischen Diplomaten ausgewiesen. Dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB zufolge soll er bei seiner Einreise falsche Angaben zur Person gemacht haben. Es seien zudem «Indizien für eine Spionage- und Sabotagetätigkeit» aufgedeckt worden. Die britische Regierung wies die Vorwürfe strikt zurück. (DPA)

Russland und Ukraine vollziehen grossen Gefangenenaustausch

Russland und die Ukraine haben nach offiziellen Angaben insgesamt 300 Kriegsgefangene ausgetauscht. Es seien 150 russische Soldaten aus ukrainischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Im Gegenzug habe Moskau Kiew 150 gefangene Soldaten übergeben, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Austausch in seinen sozialen Netzwerken.

«Einige der Jungen waren mehr als zwei Jahre in Gefangenschaft», schrieb Selenskyj. Bei den Rückkehrern handle es sich um Angehörige der Flotte, die noch an der Verteidigung von Mariupol mitgewirkt hätten, um Soldaten des Heeres, der Luftwaffe und der Fallschirmjägertruppen sowie Angehörige der Nationalgarde, des Grenzschutzes und der aus Freiwilligen und Reservisten bestehenden Territorialverteidigung. Sogar ein Polizist sei ausgetauscht worden, teilte er mit. (DPA)

Öl-Brand in Russland nach ukrainischem Drohnenangriff

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach Angaben russischer Behörden ein Treibstofflager in der Region Krasnodar in Brand gesetzt. Der Gouverneur der Region, Wenjamin Kondratjew, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass der Angriff abgewehrt worden sei. Drohnentrümmer seien auf eine Zisterne gestürzt, woraufhin dort ein Feuer ausgebrochen sei. Später teilten die Behörden mit, dass der Brand gelöscht worden sei. Verletzte habe es nicht gegeben. Über die Höhe des Schadens gab es keine Angaben.

Der ukrainische Generalstab bestätigte den Angriff. Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren gegen die russische Invasion. Dabei greift sie immer wieder auch Ziele in Russland an. Zuletzt setzte sie darauf, systematisch Treibstofflager und Raffinerien zu beschädigen, um die Logistik russischer Truppen zu schwächen.

In der südukrainischen Region Cherson wurden derweil bei einem russischen Drohnenangriff nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft vier Zivilisten und drei Polizisten verletzt. Der ukrainischen Flugabwehr zufolge hat Russland die Ukraine in der Nacht mit zwei Raketen und 104 Drohnen angegriffen. Davon seien 57 abgeschossen worden. Die Ortung von 42 Drohnen sei ohne Folgen verloren gegangen. (DPA)

Britischer Aussenminister demonstriert Unterstützung in Kiew

Der britische Aussenminister David Lammy ist in die Ukraine gereist, um ein neues Signal der Unterstützung für das von Russland angegriffene Land zu senden. Es wurde erwartet, dass er in Kiew am Mittwoch ein neues Hilfspaket im Umfang von 55 Millionen Pfund (etwa 66 Millionen Euro) bekanntgibt, darunter auch drei Millionen Pfund, um ukrainisches Getreide mit Hilfe des Welternährungsprogramms (WFP) in das kriegszerrüttete Syrien zu schicken.

Britische Behördenvertreter haben erklärt, das Ziel sei es, mit dem Getreide Lieferungen aus Russland zu ersetzen, die Syrien während der Herrschaft von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad aus Moskau erhielt. Assad ist ein Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin und erhielt nach seinem Sturz in Russland Asyl.

Der britische Aussenminister David Lammy spricht während einer Pressekonferenz in Kiew am 5. Februar 2025 über den Russland-Ukraine-Konflikt und die Lage in Gaza. (Foto von Sergei SUPINSKY / AFP)

Nach britischen Angaben handelte es sich bei einem Grossteil des von Russland gelieferten Getreides um Raubgut aus den besetzten Gebieten der Ukraine. 17 Millionen Pfund will Grossbritannien zudem in das ukrainische Energiesystem fliessen lassen, das während des Krieges immer wieder russischem Bombardement ausgesetzt war.

Erst im Januar hatte der britische Premier Keir Starmer die Ukraine besucht. Damals unterzeichneten er und der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Abkommen über eine «100-jährige Partnerschaft». (DPA)

Selenski gibt eigene Verluste mit 45’000 Toten an

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die Verluste der ukrainischen Streitkräfte auf 45’100 Gefallene beziffert. Gleichzeitig seien seit Kriegsbeginn 390’000 Soldaten verletzt worden, sagte er in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan, das am späten Dienstagabend veröffentlicht wurde. Unabhängig lassen sich die Zahlen nicht bestätigen.

Während beide Kriegsparteien täglich gegnerische Verluste vermelden, legen sie höchst selten eigene Opferzahlen dar. Selenskyj hatte vor zwei Monaten einen Zwischenstand gegeben – damals waren es 43’000 gefallene und 370’000 verletzte Soldaten – und davor vor einem Jahr. Allgemein gilt als sicher, dass beide Seiten eigene Verluste herunterspielen und die gegnerischen erhöhen. Russland hat so im September 2022 das einzige Mal mutmasslich weit untertriebene Zahlen von 5937 eigenen Gefallenen veröffentlicht.

Nach Schätzungen westlicher Geheimdienste sind in den nunmehr fast drei Jahren, die der russische Angriffskrieg währt, bis zu 100’000 ukrainische und mehr als doppelt so viele russische Soldaten gefallen. Hinzu kommen Tausende ziviler Opfer vor allem auf ukrainischer Seite. (DPA)

­Selenski: Würde mit Putin reden – «Betrachte ihn als Feind»

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist unter Bedingungen zu direkten Verhandlungen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin bereit. An Gesprächen sollten neben der Ukraine und Russland auch die USA und Europa beteiligt sein, sagte Selenski dem britischen Journalisten Piers Morgan in einem Interview. Morgan steht US-Präsident Donald Trump nahe, und das Interview diente augenscheinlich dem Ziel, das konservative Lager in den USA anzusprechen.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj während der 80. Jahrestagsfeier der Befreiung von Auschwitz-Birkenau in Brzezinka bei Oswiecim, Polen, am 27. Januar 2025.

«Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, den Bürgern der Ukraine Frieden zu bringen und keine Menschen zu verlieren, werden wir auf jeden Fall zu diesem Treffen mit diesen vier Teilnehmern gehen», sagte Selenski. Über Kremlchef Putin sagte er: «Ich werde nicht nett zu ihm sein, ich betrachte ihn als Feind, und offen gesagt, ich glaube, er betrachtet mich auch als Feind.»

Putin hat zuletzt zwar seine angebliche Verhandlungsbereitschaft betont. Er verweist aber immer darauf, dass Selenski ja selbst Gespräche mit ihm verboten habe. Dabei geht es um einen Erlass des ukrainischen Staatschefs vom September 2022, nachdem Russland die vier teilweise besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson annektiert hatte.

Dem Wortlaut nach verbietet der Erlass Verhandlungen mit zwar Putin nicht, er erklärt sie angesichts der Lage aber für unmöglich. Selenski sagte zuletzt, das Dokument habe möglichen Separatismus unterbinden sollen, weil Moskau damals unkontrollierte Gesprächskanäle in die Ukraine suchte.

Kontakte zwischen Kiew und Washington

Trump, der sich seines guten Drahts zu Putin rühmt, drängt auf ein Ende des seit fast drei Jahren andauernden Krieges. Dabei ist die Verhandlungstaktik seiner neuen Administration bislang nicht klar. Selenski und sein Team haben aber schon in den vergangenen Monaten viele Kanäle genutzt, um im Trump-Lager um Verständnis für die angegriffene Ukraine zu werben.

Auch am Dienstag berichtete Selenski von Kontakten nach Washington.«Unsere Teams – die Teams der Ukraine und der Vereinigten Staaten – haben bereits begonnen, konkrete Gespräche zu führen», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Sein Präsidialamtsleiter Andrij Jermak habe mit US-Sicherheitsberater Mike Waltz gesprochen. «Und wir bereiten einen Zeitplan für Treffen vor», sagte Selenski.

Dabei könnte es zunächst um einen Besuch von Trumps Ukraine-Beauftragtem Keith Kellogg in Kiew gehen. Dieser hat sich vorgenommen, in den ersten 100 Tagen nach Trumps Amtsantritt Fortschritte zu erreichen. «Wir stimmen den Termin endgültig ab und die Teilnehmer. Wir warten auf das Team und werden miteinander arbeiten», sagte Selenski vor Journalisten in Kiew.

Die Frage von Atomwaffen für die Ukraine

Im Gespräch mit Morgan warf Selenski die halb rhetorisch gemeinte Frage nach einer nuklearen Bewaffnung der Ukraine wieder auf. Welche Sicherheitsgarantien bekomme sein Land, wenn sich der erhoffte Nato-Beitritt noch um Jahre oder Jahrzehnte verzögern sollte, fragte er. «Welches Unterstützungspaket, welche Raketen (bekommen wir)? Oder bekommen wir Atomraketen? Dann sollte man uns Atomraketen geben.»

Die Ukraine hatte 1994 die letzten sowjetischen Nuklearwaffen auf ihrem Gebiet abgegeben im Gegenzug für lose Sicherheitszusagen aus Moskau, London und Washington. Selenski bezeichnete dies zuletzt rückblickend als Fehler.

Russische Kampfdrohnen am Himmel

Die Nacht auf Mittwoch begann für weite Teile der Ukraine einmal mehr mit Luftalarm, weil russische Kampfdrohnen am Himmel geortet wurden. Am östlichen Stadtrand der Hauptstadt Kiew sei Flugabwehr im Einsatz, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Medien berichteten auch von Explosionen in Sumy im Norden und in Cherson im Süden.

In der Stadt Isjum in der Ostukraine tötete ein russischer Raketenangriff am Dienstag mindestens fünf Menschen, Dutzende wurden verletzt. Isjum war gleich nach der grossangelegten russischen Invasion im März 2022 besetzt worden. Im September 2022 eroberten ukrainische Truppen die Stadt zurück. Ihre Flagge hissten sie auf dem Rathaus, das nun bei dem Raketenangriff getroffen wurde. (DPA)

Selenski spricht über Modernisierung der Armee

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat umfassende Veränderungen in der Kommandostruktur der Streitkräfte angekündigt. Der Übergang zum Armeekorps sei bereits genehmigt worden, sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. «Wir haben heute die Ansätze für die Ernennung von Korpskommandeuren besprochen: Es sollten die am besten ausgebildeten, vielversprechendsten Offiziere mit Kampferfahrung und modernem Denken sein.» Die Modernisierung der Armee sei unumgänglich, sagte er dazu.

Bislang ist die Brigade die grösste Einheit der ukrainischen Streitkräfte. Dort dienen rund 5000 Soldaten. Diese Aufstellung stammt noch aus der Vorkriegszeit, als das Militärkonzept der Ukraine eine weitgehend auf professionellen Soldaten beruhende Armee für begrenzte Einsätze vorsah. Bei der Verteidigung gegen den umfassenden russischen Angriffskrieg fehlen der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten damit die Strukturen für grossangelegte Aktionen. Immer wieder komme es so zu Durcheinander und Verzögerungen – und damit zu Verlusten und Niederlagen, so die Kritik an der aktuellen Struktur.

Für Selenski gehört die anstehende Modernisierung der Armee zu den wichtigsten Aufgaben. Daneben nannte er in seiner Videobotschaft einmal mehr die Stärkung der Flugabwehr – vor allem zum Schutz der Energieanlagen, die Russland systematisch zerstört. Davon, ob es der Ukraine gelinge, genügend eigene Systeme zu entwickeln, diese von Partnern zu bekommen oder in Lizenz nachbauen zu können, hänge die Zukunft des Landes ab, sagte Selenski. (DPA)

USA: Ukraine-Krieg muss auf Verhandlungsweg beendet werden

Der Ukraine-Krieg muss nach Ansicht der US-Regierung von Präsident Donald Trump auf dem Verhandlungsweg beendet werden. Der Krieg sei für alle Seiten unhaltbar, sagte US-Aussenminister Marco Rubio nach Angaben seines Ministeriums in der Sendung «The Megyn Kelly Show». Wie bei jeder Verhandlung müssten dabei «beide Seiten etwas aufgeben». Das werde Zeit benötigen, sagte Rubio. Trump hatte im Wahlkampf gesagt, er könne den russischen Angriffskrieg in 24 Stunden beenden – blieb aber Details schuldig.

«Aber zumindest haben wir einen Präsidenten, der erkennt, dass unser Ziel darin besteht, diesen Konflikt zu beenden, und zwar auf eine Art und Weise, die von Dauer ist, denn er ist unhaltbar, für alle Seiten», sagte Rubio. Er glaube, dass sogar eine wachsende Zahl von Demokraten in den USA «jetzt anerkennen würde, dass das, was wir finanziert haben, ein Patt ist, ein langwieriger Konflikt», sagte der US-Aussenminister weiter. «Und vielleicht noch schlimmer als ein Patt, einer, bei dem die Ukraine schrittweise zerstört wird und immer mehr Territorium verliert. Dieser Konflikt muss also beendet werden».

Russische Truppen dringen in der Ostukraine vor

In der Ostukraine greifen russische Truppen weiter unablässig an und setzen die Verteidiger unter Druck. Der ukrainische Generalstab verzeichnete in seinem Abendbericht 125 russische Angriffe am Donnerstag. Der Schwerpunkt lag ein weiteres Mal bei der Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo es demnach 51 Gefechte gab. Die Bergbaustadt, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte, ist seit Monaten umkämpft.

Allerdings haben sich die Russen darauf verlegt, die Stadt nicht direkt einzunehmen, sondern südlich an ihr vorbei vorzustossen. Den Karten ukrainischer Militärbeobachter zufolge ist dort nur noch das Dorf Udatschne unbesetzt. Dahinter beginnt das ukrainische Verwaltungsgebiet Dnipropetrowsk, das russische Truppen in den fast drei Jahren ihres Angriffskriegs noch nicht erreicht haben.

Der armeenahe russische Militärblog Rybar berichtete, dass russische Truppen weitere Teile der Stadt Tschassiw Jar unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Ein völliger Verlust der Stadt wird von ukrainischen Quellen aber dementiert

Drohne reisst Loch in ukrainisches Wohnhaus – sechs Tote

Eine russische Drohne hat ein Loch in ein Wohnhaus der ukrainischen Grossstadt Sumy im Nordosten des Landes gesprengt.

Der Angriff in der Nacht auf Donnerstag habe mindestens sechs Menschen das Leben gekostet, teilte die Regionalverwaltung mit. Die Leichen seien aus den Trümmern geborgen worden. Neun Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind, hiess es.

Ukrainische Rettungskräfte löschen einen Brand in einem beschädigten Wohngebäude in Sumy, verursacht durch einen Raketenangriff.

Die Bergungsarbeiten in der Stadt unweit der Grenze zu Russland dauerten am Donnerstag an. Auf vier Etagen seien fünf Wohnungen und zwölf Balkone durch den Angriff zerstört worden.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sprach von einer schrecklichen Tragödie, die er als russisches Verbrechen bezeichnete.

Insgesamt griff das russische Militär die Ukraine in der Nacht mit mehr als 80 Drohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Die meisten seien abgeschossen oder durch elektronische Störsender gestoppt worden.

In der Region Odessa in der Südukraine beschädigten russische Drohnen ein Krankenhaus und zwei Wohnhäuser, wie Gouverneur Oleh Kiper auf der Plattform Telegram schrieb. Niemand wurde verletzt.

Mindestens 13 Verletzte in Kramatorsk

Durch russischen Beschuss sind in der Stadt Kramatorsk im ostukrainischen Gebiet Donezk nach offiziellen Angaben mindestens 13 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder, ein achtjähriger Junge und ein siebenjähriges Mädchen, teilte der von Kiew eingesetzte Militärgouverneur der Region Donezk, Wadim Filaschkin, auf Telegram mit.

Kramatorsk war vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs eine Grossstadt, die mit dem benachbarten Slowjansk ein Ballungsgebiet im Norden der Region Donezk bildete. Derzeit liegt Kramatorsk noch etwa 20 Kilometer nordwestlich der Front. Wegen des häufigen Beschusses sind viele Menschen aus der Stadt geflohen (lesen Sie hier unsere Reportage aus der Frontstadt). (DPA)

Russland meldet ukrainischen Angriff mit mehr als 100 Drohnen

Das ukrainische Militär hat am Mittwoch laut russischen Angaben einen der grössten Drohnenangriffe des bisherigen Jahres gestartet. Die russischen Streitkräfte teilten mit, sie hätten in neun Regionen 104 Drohnen abgefangen und zerstört. Opfer oder grössere Schäden wurden nicht gemeldet. Gleichzeitig verübte Russland nach ukrainischen Angaben erneut Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainisches Territorium.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, das russische Militär habe in der Nacht insgesamt 57 Drohnen eingesetzt. Eine russische Rakete traf in der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes ein Lebensmittelunternehmen und tötete dabei zwei Mitarbeiterinnen, wie Gouverneur Witalij Kim mitteilte. In Odessa erklärten die Behörden, russische Drohnen hätten die Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismail angegriffen, der an Rumänien grenzt.

Das rumänische Verteidigungsministerium teilte mit, um 3.20 Uhr seien zwei F-16-Kampfflugzeuge entsandt worden, um den Luftraum etwa zwei Stunden lang zu überwachen. Zudem seien SMS-Warnungen an einige Bewohner des Kreises Tulcea verschickt worden, der am anderen Donau-Ufer in der Nähe ukrainischer Häfen liegt. Das Ministerium verurteilte die russischen Angriffe und bezeichnete sie als ungerechtfertigt und in schwerwiegendem Widerspruch zu den Normen des Völkerrechts. Die Nato-Verbündeten seien informiert worden. (DPA)

AFP/DPA/SDA/Redaktion Tamedia