AboReportage aus der UkraineMaxim haut ab: Unterwegs mit einem Wehrdienstverweigerer
Mit 19 schmeisst unser Autor das Gymi in Zürich und reist in die Ukraine. Er freundet sich mit dem gleichaltrigen Maxim an – und dokumentiert dessen abenteuerliche Flucht.
Um elf Uhr abends verlassen wir unser Hostel. Ich folge Maxim und seinem Freund Artem auf den Strassen des ukrainischen Lwiw. Die beiden sind Anfang zwanzig und tragen schwere Rucksäcke. Das Stadtzentrum liegt in kompletter Dunkelheit. Keine Strassenlampen, keine roten, keine grünen Ampeln, kein Licht in den Fenstern. Nur vereinzelte Kiosks werden von brummenden Dieselgeneratoren mit Strom versorgt: Ständige Blackouts sind Alltag in der Ukraine. Erst aus wenigen Metern Entfernung erkennt man Passanten auf dem Heimweg. Doch für Maxim und Artem gibt es nun keinen Heimweg mehr.