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Newsticker zum Krieg in der Ukraine
Trump: Vielleicht überlebt die Ukraine ohnehin nicht
US-Aussenminister Rubio reist für Gespräche mit Ukraine nach Saudi-Arabien
Selenski: Mehr als 2000 Luftangriffe in einer Woche

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Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine

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Politiker in Russland erschossen

In der russischen Region Altai im Süden Sibiriens ist ein Politiker erschossen worden. Wie das russische Ermittlungskomitee mitteilte, wurde der Verwaltungschef des Kreises Sawjalowo, Nikolai Onischtschenko, beim Verlassen eines Cafés im Dorf Sawjalowo getötet.

Ein 45-jähriger Anwohner sei festgenommen worden. Motiv für die Tat könnte demnach ein Konflikt im Zusammenhang mit der Entlassung des Verdächtigen aus einer Leitungsposition sein. Onischtschenko war seit 2022 Verwaltungschef in der Region. (DPA)

Schweiz weitet Sanktionen gegen Russland im Sinne der EU aus

Die Schweiz weitet die Sanktionen gegen Russland aus. Sie übernimmt die Änderungen, welche die EU wegen des Ukraine-Krieges am vergangenen 24. Februar beschlossen hatte. Die Ausweitung enthält Vermögenssperren, Ein- und Durchreiseverbote, sowie Dienstleistungsverbote.

Die Massnahmen im Rahmen des 16. Sanktionspakets gegenüber Russland treten am (heutigen) Dienstag in Kraft, wie das für Sanktionen zuständige Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mitteilte. Damit sind neu über 2400 Personen, Unternehmen und Organisationen mit Sanktionen belegt. Dies entspricht der Anzahl der EU.

Die Ausweitung ist laut WBF eine Reaktion «auf die anhaltende militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine sowie auf die fortwährenden destabilisierenden Handlungen Russlands, welche die territoriale Integrität, die Souveränität und die Sicherheit der Ukraine untergraben».

Kreml begrüsst Trump-Entscheidung

Russland hat mit Freude auf Berichte über die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine reagiert. «Die Details bleiben abzuwarten, aber wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Russland hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski immer wieder vorgeworfen, kein Interesse an Friedensverhandlungen zu haben und den Krieg lieber fortsetzen zu wollen. US-Präsident Donald Trump hatte sich zum Entsetzen anderer westlicher Staaten die russische Argumentation zuletzt zu eigen gemacht. Selenski betonte hingegen immer wieder, den Krieg beenden zu wollen.

Von der Leyen schlägt 800-Milliarden-Plan zur Aufrüstung vor

Angesichts der sich drastisch verändernden aussen- und sicherheitspolitischen Lage will die EU-Kommissionspräsidentin, dass die Mitgliedsstaaten mehr für ihre Verteidigung ausgeben. Damit das möglich wird, hat Ursula von der Leyen angekündigt, die EU-Stabilitätskriterien lockern zu wollen. Die Staaten könnten dann Ausnahmen von den europäischen Schuldenregeln machen, wenn sie Geld in ihre Rüstung investieren.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht auf einer Pressekonferenz zum Verteidigungspaket in Brüssel, 4. März 2025.

Zudem soll es einen neuen Fonds im Volumen von 150 Milliarden Euro geben, um die 27 Mitgliedstaaten bei Investitionen in die Verteidigung zu unterstützen. Auch privates Kapital soll mobilisiert werden. Insgesamt könnten dadurch Finanzmittel in Höhe von 800 Milliarden Euro zusammenkommen, sagte von der Leyen. In einer Rede stellte sie das Programm mit dem Namen «ReArm» vor, also zu Deutsch: Wiederbewaffnung. «Wir leben in gefährlichen Zeiten», sagte von der Leyen. Europa solle sicherer und resilienter werden.

Woher genau das Geld kommt, das soll auch ein Gipfel am Donnerstag klären. Dann wollen die EU-Staats- und Regierungschefs darüber verhandeln.

Verletzte nach russischem Drohnenangriff in Odessa

Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind nach Angaben der Behörden mindestens vier Menschen verletzt worden. «Infolge des Schlages ist die Strominfrastruktur beschädigt worden. In Teilen der Stadt sind nun Notstromabschaltungen in Kraft», teilte Gouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Durch herabgefallene Trümmer abgeschossener Drohnen und durch Druckwellen nach Explosionen seien zwei Häuser und ein Geschäftszentrum beschädigt worden, sagte er. Dabei seien vier Menschen verletzt worden.

EU-Ratschef Costa wirbt für Einheit in Ukraine-Frage

Nach der Blockade-Ankündigung von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu möglichen Ukraine-Hilfen unterstreicht EU-Ratspräsident António Costa die Bedeutung des Zusammenhalts in Europa. «Seit Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden keine Anstrengungen gescheut, um die Einheit unter den Mitgliedstaaten auf der Grundlage des Prinzips aufrichtiger Zusammenarbeit zu stärken», schreibt Costa in einem Brief an Orban, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. «Die EU sollte sich auch darauf vorbereiten, sich an Diskussionen zu beteiligen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.»

Darüber hinaus müsse die EU laut Costa zur Gewährleistung starker Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen, damit der Frieden Bestand hat. Er gehe davon aus, dass sich die 27 Mitgliedstaaten entsprechend abstimmen könnten.

Ungarns Ministerpräsident hatte am Samstag angekündigt, neue Unterstützungsbemühungen für die Ukraine blockieren zu wollen. In einem Brief an Costa schrieb Orban, er könne einer gemeinsamen Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel am Donnerstag nicht zustimmen. Es gebe «strategische Unterschiede in unserem Ansatz gegenüber der Ukraine, die nicht durch Entwürfe oder Kommunikation überbrückt werden können». Die EU solle dem Beispiel der USA folgen und direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und eine Einigung in der Ukraine führen.

Weitreichende Entscheidungen müssen in der EU einstimmig getroffen werden. Orban hatte schon in der Vergangenheit mehrfach neue Ukraine-Hilfen blockiert. (DPA)

Selenski: «Wir brauchen einen gerechten Frieden»

Als Reaktion auf den US-Präsidenten Donald Trump hat sich der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski für ein schnelles Ende des Krieges mit Russland und einen akzeptablen Frieden ausgesprochen. «Wir brauchen Frieden, eben einen gerechten, fairen Frieden und keinen endlosen Krieg», sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das Basisszenario sei, die derzeitigen ukrainischen Positionen an der Front zu halten und somit die Voraussetzung für «richtige Diplomatie» zu schaffen. Zuvor hatte Trump Selenski in seinem sozialen Netzwerk True Social ein weiteres Mal vorgeworfen, nicht an einem Friedensschluss interessiert zu sein.

Dazu beharrte Selenski erneut auf Sicherheitsgarantien für sein Land. «Eben fehlende Sicherheitsgarantien haben es Russland vor elf Jahren gestattet, mit der Besetzung der (Halbinsel) Krim und dem Krieg im Donbass zu beginnen», unterstrich der Staatschef. Die 2022 begonnene und bis heute andauernde Grossinvasion der Ukraine durch die russische Armee sei ebenso die Folge nicht gewährter Sicherheitsgarantien. «Und das sieht die ganze Welt und erkennt die ganze Welt an», hob Selenski hervor. Das Beharren Selenskis auf vor allem US-amerikanischen Garantien vor einem Waffenstillstand war ihm von Trump als Nichtinteresse an Frieden mit Russland ausgelegt worden. (DPA)

Beenden die USA ihre Ukraine-Hilfen? Trump weicht aus

US-Präsident Donald Trump ist Fragen ausgewichen, ob die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine womöglich ganz einstellen könnten. Trump liess mehrere Nachfragen von Reportern bei einem Auftritt im Weissen Haus unbeantwortet. «Wir werden sehen, was passiert», entgegnete der Republikaner.

Die USA waren unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden der grösste und wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Trump aber droht offen, die Ukraine fallen zu lassen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sei nicht an Frieden interessiert, solange die USA militärisch Hilfe leisteten, behauptete Trump zuletzt in einem Post auf seiner Online-Plattform Truth Social, nachdem es mit Selenski zu einem Eklat im Oval Office gekommen war.

Der US-Präsident sagte nun erneut, Selenski solle «mehr Wertschätzung zeigen, denn dieses Land ist mit ihnen durch dick und dünn gegangen». Es sei an der Zeit, dass die USA schlau handelten und der Ukraine nicht einfach ohne Gegenleistung Milliardenhilfen bereitstellten.

Trumps Regierung hatte sich in den vergangenen Wochen um ein Rohstoffabkommen mit der Ukraine bemüht, bei dem es unter anderem um den US-Zugang zu in der Ukraine lagernden seltenen Erden ging. Bislang hat die ukrainische Regierung aber nicht eingewilligt. Auf die Frage, ob das Abkommen tot sei oder noch wiederbelebt werden könnte, verwies Trump auf seine anstehende Rede im US-Parlament. In der Nacht zu Mittwoch will der 78-Jährige vor beiden Kammern des Kongresses sprechen. Er werde sich dort dazu äussern, stellte er in Aussicht. (DPA)

Trump nach Äusserung Selenskis: USA verlieren Geduld

Im Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski hat US-Präsident Donald Trump nachgelegt und damit gedroht, dass die USA ihre Geduld verlieren könnten. Er reagierte auf Aussagen Selenskis vor Journalisten in London, wonach ein Deal zur Beendigung des Kriegs noch «sehr, sehr weit entfernt» sei. «Das ist die schlimmste Erklärung, die Selenski machen konnte und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen», schrieb Trump dazu auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Trump erklärte weiter: «Es ist das, was ich gesagt habe: Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat.»

Bei einem Treffen der Europäer und Kanadas am Sonntag in London mit Selenski hätten diese erklärt, sie könnten den Job nicht ohne die USA machen, schrieb Trump weiter. Das sei sicher kein tolles Statement, um gegenüber Russland Stärke zu zeigen. «Was denken sie sich?»

Bei einem Besuch Selenskis in Washington war es vergangene Woche zu einem Eklat gekommen. Trump und sein Vize J.D. Vance überzogen Selenski im Oval Office mit schweren Vorwürfen und warfen ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vor. Am Sonntag hatten westliche Staats- und Regierungschefs beschlossen, dass eine Staatengruppe angeführt von Grossbritannien und Frankreich mit der Ukraine an einem Friedensplan arbeiten solle, der dann mit den USA erörtert und bestenfalls umgesetzt werden solle. (DPA)

Demütigung Selenskis: Französischer Premier liest Trump die Leviten

Der französische Premierminister François Bayrou hat nach dem Eklat beim US-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit US-Präsident Donald Trump abgerechnet. Das Geschehen im Oval Office sei eine erschütternde Demonstration von Brutalität gewesen, die darauf abgezielt habe, Selenski zu demütigen und ihn dem Willen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beugen, sagte François Bayrou bei einer Parlamentsdebatte am Montag zur Lage in der Ukraine.

«Am Freitagabend spielte sich im Oval Office des Weissen Hauses vor den Linsen der ganzen Welt eine erschütternde Szene ab, die von Brutalität und dem Wunsch nach Demütigung geprägt war, mit dem Ziel, den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski unter Drohungen zum Einknicken zu bringen, damit er den Forderungen seiner Angreifer nachgibt», sagte Bayrou.

Frankreichs Premierminister Francois Bayrou bei seiner Rede in der Nationalversammlung.

«All das wurde vor den Kameras der Welt in einem Satz zusammengefasst: «Entweder Sie finden einen Deal mit Putin, oder wir lassen Sie im Stich», sagte Bayrou in einem offenkundigen Verweis auf die Gesprächsführung Trumps. Tatsächlich hatte der Republikaner gesagt: «Entweder Sie machen einen Deal, oder wir sind raus.» Bayrou fügte an: «Zu Ehren der demokratischen Verantwortung, zu Ehren der Ukraine und, wie ich sagen möchte, zu Ehren Europas knickte Präsident Selenski nicht ein und ich denke, wir können ihm unsere Wertschätzung zeigen.»

Die Abgeordneten in der Nationalversammlung erhoben sich, um zu applaudieren. Die Worte des Premierministers unterschieden sich merklich von den nuancierteren Tönen, die der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem Eklat im Weissen Haus am Freitag angeschlagen hatte. (DPA)

US-Sicherheitsberater: Selenski nicht bereit für Friedensgespräche

Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz hat das Wortgefecht zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodimyi Selenski im Oval Office als lächerlich und inakzeptabel bezeichnet. Selenski sei nicht bereit für Friedensgespräche, sagte Waltz am Montag dem Sender Fox News. «Das war kein Hinterhalt», sagte er. «Selenski hat seinem Land einen schlechten Dienst erwiesen.»

Im Gegensatz zu einigen republikanischen Abgeordneten forderte Waltz den ukrainischen Präsidenten nicht zum Rücktritt auf. Er antwortete aber auf die Frage, ob Selenski geeignet sei, die Ukraine zu führen: «Was am Freitag passiert ist, hat das wirklich in Frage gestellt.»

Der Sicherheitsberater des Weissen Hauses hat gleichzeitig die Bemühungen des britischen Premiers Keir Starmer und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron um eine Lösung im Ukraine-Konflikt gelobt. «Wir begrüssen es, dass die Europäer eine Führungsrolle in der europäischen Sicherheit übernehmen», sagte Waltz im Weissen Haus zu Journalisten. «Ich meine, das war eine Grundlage. Sie müssen in die Fähigkeit investieren, dies zu tun. Sie zeigen definitiv einen Willen.

Das Treffen zwischen Trump und Selenski sollte eigentlich in die Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens zwischen beiden Ländern führen. Nach einem Eklat zwischen der ukrainischen und der amerikanischen Führung wurde das Gespräch jedoch abrupt beendet. (DPA)

CDU-Chef Merz nennt Trump-Selenski-Eklat «herbeigeführte Eskalation»

Der deutsche CDU-Chef Friedrich Merz sieht im Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski eine bewusst herbeigeführte Eskalation durch die US-Seite.

Er habe sich die Szene mehrfach angeschaut, sagte der christdemokratische Kanzlerkandidat nach Beratungen der CDU-Gremien in Berlin. «Es ist nach meiner Einschätzung keine spontane Reaktion auf Interventionen von Selenski gewesen, sondern offensichtlich eine herbeigeführte Eskalation in dieser Begegnung im Oval Office.»

Selenski und Merz bei einem Treffen im Dezember 2024 in Kiew.

Bei dem Eklat am Freitag im Weissen Haus hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenski im Oval Office mit schweren Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen.

Üblicherweise dauerten die Pressetermine im Oval Office nur wenige Minuten – am Freitag sei dies anders gewesen, sagte Merz. Er fügte hinzu: «Ich bin einigermassen erstaunt gewesen, auch über den gegenseitigen Umgangston. Das war der Sache nicht dienlich.» Dennoch werbe er dafür, «dass wir alles tun, um die Amerikaner auch in Europa zu halten», sagte er vor dem Hintergrund von Spekulationen, Trump könne Teile der US-Truppen aus Deutschland abziehen.

Merz plant derzeit keine US-Reise

Er selbst plane im Augenblick keine Reise in die USA, sagte Merz. Das werde er erst nach einer Wahl zum Bundeskanzler im Bundestag machen. Zugleich nahm er Kanzler Olaf Scholz gegen Kritik an dessen Rolle beim Gipfel westlicher Staats- und Regierungschefs in London in Schutz.

«Dass Deutschland zurzeit auf der internationalen Bühne nicht in vollem Umfang wahr- und ernst genommen wird, ist keine Überraschung», sagte Merz. «Das ginge jedem anderen Bundeskanzler auch so, der seine Mehrheit im Parlament verloren hat und der sich sozusagen im Übergang befindet zu einer neuen Regierung.» (DPA)

Macron und Starmer wollen einmonatige Waffenruhe in Ukraine

Wenige Tage vor einem EU-Sondergipfel schlagen der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron eine einmonatige Waffenruhe in der Ukraine als Schritt zu einem möglichen Friedensabkommen vor. Ihr Friedensplan sieht als erste Deeskalationsmassnahme eine «Waffenruhe in der Luft, auf See und im Bereich der Energieinfrastruktur» vor, wie Macron der französischen Zeitung «Le Figaro» sagte. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski betonte nach dem Eklat im Weissen Haus seine grosse Wertschätzung für die Hilfe der USA im Abwehrkrieg gegen Russland.

Bei dem EU-Sondertreffen am Donnerstag in Brüssel, zu dem auch Selenski eingeladen ist, soll es unter anderem um den drastischen Kurswechsel der USA in der Ukraine-Politik und einen Plan für die Wiederaufrüstung Europas gehen. Bereits am Sonntag hatten sich westliche Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und Nato in London zu einem Ukraine-Gipfel getroffen. Ein Ergebnis des Gipfels war, dass Grossbritannien, Frankreich und wenige andere Länder einen Friedensplan für eine Waffenruhe in der Ukraine entwickeln, der dann mit den USA erörtert werden soll.

Waffenruhe gilt vorerst nicht für die Front

Bei der von Macron und Starmer vorgeschlagenen Waffenruhe wären die Bodenkämpfe an der Front in der Ost-Ukraine offenbar zunächst nicht betroffen. Der Vorteil eines solchen Konzepts liegt laut Macron darin, dass Verstösse gegen eine solche begrenzte Waffenruhe leichter zu überprüfen seien. Man dürfe nicht vergessen, dass die Frontlinie aktuell etwa der Entfernung zwischen Paris und Budapest entspräche.

Eine solche Waffenruhe solle Raum für diplomatische Lösungen schaffen und die Grundlage für Verhandlungen legen. Man wolle Frieden in der Ukraine, aber nicht um jeden Preis, warnte Macron. Er hob hervor, dass Sicherheitsgarantien essenziell seien. Starmer hatte angekündigt, «eine Koalition der Willigen» zu entwickeln, um ein Abkommen in der Ukraine zu verteidigen.

Macron macht in dem Interview deutlich, dass der auf dem Londoner Ukraine-Gipfeltreffen vorgeschlagene Plan, europäische Truppen auf ukrainischem Boden einzusetzen, erst dann infrage komme, wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen seien und es zwischen der Ukraine und Russland einen stabilen Waffenstillstand gebe. In einer ersten Phase wie der vorgeschlagenen einmonatigen Waffenruhe würden keine Soldaten entsandt. (DPA)

Ukrainischer Ex-Minister: Friedensabkommen weiter möglich

Der frühere Aussenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, hält ein von den USA ausgehandeltes Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland auch nach dem Eklat im Weissen Haus nicht für ausgeschlossen. Dafür habe US-Präsident Trump einen Waffenstillstand «zu sehr in den Mittelpunkt seiner Aussenpolitik gerückt», schrieb Kuleba am Montag in einem Gastbeitrag in der «New York Times».

«Gefangen in seinem eigenen Ehrgeiz sehnt sich Trump nach schnellem Erfolg», hiess es in dem Beitrag. Das Beharren des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski auf Sicherheitsgarantien habe diesem Ziel bei dem Treffen mit Trump im Weg gestanden. Doch auch die Ukraine sei an einem Abkommen interessiert: «Sie will nur nicht durch die Friedensbedingungen zerstört werden.»

Dmytro Kuleba, ehemaliger Aussenminister der Ukraine, präsentiert sein Buch ’Ukraine 2030 – Vision einer Nation’ in Berlin.

Putin könne keine unabhängige Ukraine tolerieren, denn diese stelle eine Bedrohung für sein autokratisches Regierungsmodell dar, so Kuleba. «Sollte die Ukraine am Ende der Verhandlungen immer noch unabhängig und bewaffnet sein, wird Putin dies nicht als Ende ansehen.» Ohne Sicherheitsgarantien werde der Krieg irgendwann von Neuem beginnen.

Europa muss Trump «Karten aus der Hand nehmen»

Die europäischen Staaten könnten aus seiner Sicht zwei Schritte ergreifen, um Trump «die Karten aus der Hand zu nehmen»: Indem sie der Ukraine selbst ein Abkommen über Rohstoffe anböten und eingefrorene russische Vermögen nutzten, um damit Waffenlieferungen zu finanzieren. Zwar könne Europa die USA nicht vollständig als Unterstützer ersetzen, aber der Ukraine mehr Spielraum verschaffen. «Moskau wird sich nie wirklich ändern, aber Europa vielleicht doch», schrieb Kuleba.

Kuleba (43) diente ab 2020 als ukrainischer Aussenminister, bis er bei einer Regierungsumbildung im September 2024 sein Amt abgeben musste. Die Ukraine wehrt sich inzwischen seit drei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen einen von Putin befohlenen Angriffskrieg. (DPA)

Republikanischer Senator: Selenski ist zu Recht besorgt wegen Putin

Ein Parteifreund von US-Präsident Donald Trump zeigt Verständnis für die schwierige Lage des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und kritisiert zugleich Kremlchef Wladimir Putin mit harschen Worten. Russlands Präsident sei ein Diktator und «KGB-Schurke, der seine politischen Gegner ermordet», sagte der republikanische Senator James Lankford beim US-Sender NBC. Selenski sei «zu Recht besorgt darüber, dass Putin jedes einzelne Abkommen, das er jemals unterzeichnet hat, gebrochen hat und man ihm nicht trauen kann».

Lankford bekräftigte, dass die USA der Ukraine nicht den Rücken kehren würden. Gleichzeitig sagte er, dass sich der Krieg in einer «Pattsituation» befinde. Die Kämpfe hätten mittlerweile den Charakter eines Stellungskriegs angenommen, ähnlich wie im Ersten Weltkrieg. Daher sei es «am besten, zumindest eine Pause» zu erreichen. US-Präsident Donald Trump verfolge das Ziel, beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen, um «irgendeine Art Lösung zu finden, die möglicherweise wie Nord- und Südkorea aussieht».(DPA)

US-Senatoren James Lankford und Mark Warner gehen im Kapitol in Washington, DC, am 18. Februar 2025 eine Rolltreppe hinauf.

Selenski: Es gab keinen Tag ohne Dankbarkeit für US-Hilfe

Nach dem beispiellosen Eklat mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus betont der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski seine grosse Wertschätzung für die Hilfe der USA im Abwehrkrieg gegen Russland. «Natürlich wissen wir um die Bedeutung Amerikas, und wir sind dankbar für die ganze Unterstützung, die wir von den Vereinigten Staaten erhalten haben», sagte Selenski in seiner in der Nacht nach dem Gipfel in London veröffentlichten Video-Botschaft.

Er fügte hinzu: «Es gab keinen Tag, an dem wir keine Dankbarkeit empfunden haben. Es ist Dankbarkeit für die Erhaltung unserer Unabhängigkeit – unsere Widerstandsfähigkeit in der Ukraine beruht auf dem, was unsere Partner für uns tun – und für ihre eigene Sicherheit.»

Bei dem Eklat am Freitag im Weissen Haus hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenski im Oval Office mit schweren Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen. Trump sagte zudem, Selenski könne wiederkommen, wenn er bereit zum Frieden sei.

Selenski: Sicherheitsgarantien sind Schlüssel zum Frieden

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte daraufhin gesagt, Selenski sollte einen Weg finden, seine Beziehung zu Trump wiederherzustellen. Das sei wichtig für die Zukunft. Selenski hatte den USA nicht nur bereits in den vergangenen Jahren stets für deren Hilfe gedankt, sondern auch nach dem Eklat.

Selenski sagte in seiner Video-Botschaft weiter: «Was wir brauchen, ist Frieden, nicht endloser Krieg. Und deshalb sagen wir, dass Sicherheitsgarantien der Schlüssel dazu sind.» Zu einer Zusage für Sicherheitsgarantien hatte sich Trump bislang nicht bewegen lassen.

Selenski betonte, nach dem Gipfel in London seien sich alle in der wichtigsten Frage einig: «Für einen echten Frieden brauchen wir echte Sicherheitsgarantien. Und das ist die Position von ganz Europa – des gesamten Kontinents: Das Vereinigte Königreich, die Europäische Union, die Türkei.» (DPA)

Neue Drohnen-Schwärme erreichen die Ukraine

Das russische Militär hat am Abend erneut Drohnen-Schwärme zu Zielen in der Ukraine gestartet. Nach ukrainischen Medienberichten und nach Angaben der Flugabwehr wurden die Drohnen-Verbände über verschiedenen Landesteilen gesichtet. Die genauen Ziele waren einmal mehr nicht erkennbar.

In jüngster Zeit ging das russische Militär dazu über, zahlreiche sogenannte Köder-Drohnen einzusetzen. Diese unbemannten Fluggeräte fliegen ohne Sprengsätze, einfach nur, um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten und zur Verschwendung wertvoller Munition zu zwingen. (DPA)

Selenski: Weiter zu Unterzeichnung des Rohstoff-Deals bereit

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist nach eigenen Angaben weiterhin bereit, das umstrittene Mineralien-Abkommen mit den USA zu unterzeichnen. «Egal, was geschehen ist, unsere Politik ist es, konstruktiv zu bleiben», sagte Selenski am Abend nach einem Ukraine-Gipfel in London der britischen BBC. «Wenn wir bereit waren, den Mineralien-Deal zu unterzeichnen, dann bleiben wir bereit», sagte er der Übersetzung des Senders zufolge.

Die geplante Unterzeichnung des Abkommens am vergangenen Freitag im Weissen Haus war nach einem Eklat zwischen Selenski und US-Präsident Donald Trump vor laufenden Kameras abgesagt worden. US-Finanzminister Scott Bessent erklärte daraufhin am Sonntag, das Abkommen sei vorerst vom Tisch.

Selenski dagegen sagte der Übersetzung des Senders zufolge: «Das Abkommen liegt weiter auf dem Tisch und wird unterzeichnet, wenn die Parteien dazu bereit sind.» Zu dem Streit mit Trump wollte sich Selenski bei dem Gespräch nicht äussern. (DPA)

USA: Ukraine muss territoriale Zugeständnisse machen

Im Gegenzug für Sicherheitsgarantien muss die von Russland angegriffene Ukraine nach Ansicht der US-Regierung territoriale Zugeständnisse machen. «Dieser Krieg muss beendet werden, und dazu sind territoriale Zugeständnisse erforderlich», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Mike Waltz, beim Sender CNN. Dies werde wiederum russische Zugeständnisse bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine erfordern.

Der nationale Sicherheitsberater des Weissen Hauses, Mike Waltz, spricht beim Conservative Political Action Conference (CPAC) im Gaylord National Resort & Convention Center in Oxon Hill, Maryland, USA, am 21. Februar 2025.

Diese Garantien müssten federführend von den europäischen Verbündeten geleistet werden, erklärte Waltz. Über die Art der amerikanischen Unterstützung müsse verhandelt werden. Gleichzeitig bekräftigte er erneut, dass die US-Regierung die Ukraine künftig nicht als Mitglied der Nato sehe. (DPA)

Selenski zufrieden mit Gipfel in London

Wenige Stunden nach dem Ukraine-Gipfeltreffen in London hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski allen Teilnehmern für deren Bemühungen um eine Friedensregelung gedankt. «Gemeinsame Stärke kann unsere Zukunft schützen», schrieb Selenski am Abend auf der Plattform X.

«Wir fühlen die starke Unterstützung für die Ukraine, für unsere Menschen – sowohl Soldaten als auch Zivilisten, und unsere Unabhängigkeit», schrieb Selenski weiter. Gemeinsam werde an einer soliden Basis für eine Zusammenarbeit mit den USA auf der Suche nach wahrem Frieden und garantierter Sicherheit gearbeitet. Er lobte zugleich die Einheit Europas, die auf einem «ausserordentlich hohen Niveau sei, einem Niveau, das schon lange nicht gesehen wurde».

Bei dem Gipfel westlicher Staats- und Regierungschefs zwei Tage nach dem beispiellosen Zerwürfnis zwischen US-Präsident Donald Trump und Selenski hatten sich die Europäer geschlossen hinter Selenski gestellt. Der Beschluss: Ein neuer Friedensplan für eine Waffenruhe in der Ukraine soll erst einmal ohne die USA entwickelt werden.

«Wir erörtern mit unseren Partnern Sicherheitsgarantien und die Bedingungen für einen gerechten Frieden in der Ukraine», schrieb Selenski weiter. Dazu seien weitere Treffen in naher Zukunft geplant. Schon am Donnerstag ist ein weiterer Sondergipfel in Brüssel geplant, bei dem neben der Ukraine-Krise unter anderem ein Plan für die Wiederaufrüstung Europas erörtert werden soll. (DPA)

DPA/SDA/Redaktion Tamedia