Tesla-GV hat entschieden 50 Milliarden in Aktien – Ja der Aktionäre für Elon Musk
«Ich möchte einfach damit beginnen, zu sagen: Verdammt, ich liebe euch, Leute», sagte der Tesla-Chef zur Abstimmung an der Generalversammlung.
Die Aktionäre des Elektroautobauers Tesla haben ein Gehaltspaket im gigantischen Volumen von mehr als 50 Milliarden Dollar für Unternehmenschef Elon Musk bestätigt. «Ich möchte einfach damit beginnen, zu sagen: Verdammt, ich liebe euch, Leute», sagte Musk, nachdem am Donnerstag auf der Generalversammlung in Texas das vorläufige Abstimmungsergebnis verkündet wurde.
Musk kommt damit dem Milliarden-Aktienpaket näher. Die Entscheidung zeigt, dass er weiter das Vertrauen eines Grossteils der Tesla-Aktionäre geniesst – obwohl es Kritik an seinem manchmal unberechenbaren Verhalten, kontroversen politischen Äusserungen und dem Fokus auf andere Unternehmen wie die Online-Plattform X gibt.
Die meisten Aktionäre betonten jedoch, dass sie grosse Fans des 52-jährigen Tech-Milliardärs seien. Eine Aufnahme der Generalversammlung unterstreicht das. Als Musk in Texas auf die Bühne sprang, jubelten ihm die Aktionäre zu.
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Das neue Votum bedeutet allerdings nicht, dass Musk das Aktienpaket nun automatisch bekommt. Doch es verbessert seine Chancen darauf in dem Rechtsstreit.
US-Gericht torpedierte den Plan
Bei der ersten Abstimmung 2018 bekam das Aktienpaket eine Mehrheit von 73 Prozent. Doch dann klagte ein Aktionär dagegen – und am Ende torpedierte eine Richterin in Delaware den Plan.
Sie kam zum Schluss, dass Musk bei den Verhandlungen über die grosszügige Vergütung im Tesla-Verwaltungsrat zu viel Einfluss im Hintergrund gehabt habe, als dass man von einem fairen Verfahren sprechen könne. Da die Aktionäre über die Verstrickungen im Dunkeln gelassen worden seien, hätten sie keine Möglichkeit gehabt, eine gut überlegte Entscheidung zu treffen, argumentierte die Richterin.
Über 300 Millionen Aktien für Musk
Musk wurde seinerzeit das Recht gewährt, häppchenweise gut 300 Millionen Tesla-Aktien zum Preis von 2018 zu bekommen, wenn die Firma über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren einige hochgesteckte Ziele erfüllt.
Unter anderem sollte der Börsenwert von gut 50 Milliarden Dollar auf 650 Milliarden Dollar steigen. Ausgehend aus dieser Zielmarke wurde der Wert des Pakets einst auf rund 56 Milliarden Dollar beziffert. Doch Aktienpreise schwanken.
Nachfrage abgekühlt
Nach dem rasanten Wachstum und dank der damaligen Elektroauto-Euphorie erreichte Tesla die Marke schnell und war zeitweise sogar mehr als eine Billion Dollar wert – und Musks Vergütungspaket damit rund 100 Milliarden Dollar. Inzwischen ist die Nachfrage merklich abgekühlt und Tesla bringt noch rund 580 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage.
Musk hatte in den vergangenen Monaten in Aussicht gestellt, er könne die Entwicklung von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz auch anderswo vorantreiben, wenn er nicht mehr Kontrolle über Tesla bekommt. Das löste am Donnerstag eine neue Anlegerklage in Delaware aus.
30 Billionen: Musk macht Aktionären den Mund wässrig
Nach der Abstimmung liess sich Musk auf der Bühne der Generalversammlung im Tesla-Werk in Austin feiern – und stellte sich auch Fragen von Aktionären.
Musk machte den Anteilseignern mit Versprechen noch grösserer Kurssprünge für die Aktie den Mund wässrig. So glaube er, dass Tesla in fünf Jahren zehn Mal mehr wert als heute sein werde.
Besser noch: «Ich denke, es ist für Tesla möglich, zehn Mal mehr wert zu sein als das wertvollste heutige Unternehmen.» Nach einer kurzen Pause folgten darauf ein Aufschrei der Begeisterung im Saal. Das wäre dann ein Börsenwert von rund 30 Billionen Dollar – Microsoft und Apple liefern sich gerade ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei 3,28 Billionen.
Zukunft mit mehr Robotern als Menschen
Einen Zeitraum für diese sagenhafte Wertsteigerung nannte Musk nicht. Als Schlüssel dafür sieht er aber neben den Autos – irgendwann würden mehr als 100 Millionen Teslas auf der Strasse sein – vor allem das Roboter-Geschäft.
In der Zukunft werde es auf der Erde mehr Roboter als Menschen geben, prognostizierte Musk. «Irgendwo in der Grössenordnung von 10 Milliarden, vielleicht 20 oder 30.» Tesla werde einen grossen Teil davon produzieren.
Bereits im kommenden Jahr könnten mehr als 1000 der hauseigenen humanoiden Roboter mit dem Namen Optimus in Tesla-Fabriken arbeiten, sagte Musk. Aktuell seien zwei Optimus-Roboter in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont dabei, Batteriezellen zu verpacken.
Neben den Zukunftsvisionen vertraute Musk den Tesla-Aktionären auch an, dass «in den vergangenen rund sieben Monaten» zwei Personen aufgekreuzt seien, die ihn «und einige andere Leute» hätten töten wollen. Deswegen habe er aufgehört, Autogramme zu geben.
DPA/swa/van
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