Tauchboot-UnglückFrüherer Titan-Passagier: «Wer nicht glaubte, dass es gefährlich war, hatte Wahnvorstellungen»
Eine Kommission untersucht den Unfall mit dem Tauchboot, das zur Titanic hätte sinken sollen. Ein Passagier berichtet von Problemen und äussert sich zu den Risiken.
Ein zahlender Passagier hat am Freitag vor einer Untersuchungskommission der US-Küstenwache von seinen Erfahrungen mit dem später implodierten Tauchboot Titan berichtet. Die Mission zum Wrack der Titanic, an der er 2021 teilgenommen habe, sei wegen eines technischen Fehlers abgebrochen worden, sagte Fred Hagan. Der Ausschuss soll herausfinden, warum die Titan im Juni 2023 implodierte und alle fünf Menschen an Bord ums Leben kamen.
Im Verlauf des Tauchgangs sei klar geworden, dass die Titan das Wrack nicht erreichen werde, beschrieb Hagan seine Erlebnisse an Bord der Titan der Firma Oceangate. Das Tauchboot schien vom Kurs abzukommen, deshalb habe die Besatzung beschlossen, zusätzliche Düsen einzusetzen. Eine habe jedoch nicht funktioniert. «Wir stellten fest, dass es (das Tauchboot) sich nur im Kreis drehte und Rechtskurven machte», sagte Hagen. «An diesem Punkt waren wir offensichtlich nicht mehr in der Lage, zur Titanic zu navigieren.»
Hagen beschrieb, die Titan habe Gewichte abgeworfen, sei wieder aufgetaucht und die Mission sei abgebrochen worden. Er sei sich der Gefahren einer Fahrt in dem experimentellen Tauchboot bewusst gewesen. «Jeder, der mitfahren wollte, hatte entweder Wahnvorstellungen, wenn er nicht glaubte, dass es gefährlich war, oder er nahm das Risiko in Kauf», sagte er.
Die Anhörungen sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden und bis zum 27. September dauern.
DPA/oli
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