Sweet HomeIdeen für Winternachtsträume
Hotelflair, Lieblingsdinge, exzentrische Bettwäsche oder Mitternachtsspaghetti: Diese Tipps zeigen Ihnen, wie Sie mehr aus den langen Winternächten und ihrem Schlafzimmer machen können.
Es gibt viele Dinge, an denen man merkt, dass man erwachsen geworden ist. So hat man auf einmal Broccoli gern, sitzt nicht mehr auf dem Boden, braucht keinen Grund, um Champagner zu trinken, und freut sich, früh ins Bett zu gehen.
Damit Letzteres noch mehr Freude macht, lohnt es sich, das Schlafzimmer, das Bett und die Dinge rundum neu zu überdenken. Dieses gemütliche Schlafzimmer, das in warmen Grautönen gehalten ist, befindet sich im Chalet der Schweizer Interiordesignerin Claudia Silberschmidt. Hier sehen Sie mehr davon. Foto: Rita Palanikumar für Sweet Home
Wohnen Sie im Schlafzimmer
Hotelzimmer zeigen auf die beste Art, wie man ein Schlafzimmer in einen wohnlichen Rückzugsort verwandeln kann. Dieses fantastische Beispiel aus einem der Englischen Artist Residence Hotels ist eine moderne Version der Alten Welt. Denn in dieser mietete man sich in Hotels ein, wie wir das heute in Wohnungen tun. So bieten solche Hotelräume viel mehr als bloss eine Schlafgelegenheit in einer anderen Stadt. Und genau das können wir auch zu Hause umsetzen. Dafür stellen Sie sich folgende Fragen:
Befindet sich das Schlafzimmer wirklich im richtigen Zimmer?
Lohnt es sich nicht, diesen Raum auch tagsüber bewohnbar zu machen?
Brauche ich tatsächlich bloss eine riesengrosse Schrankwand und ein Bett im Schlafzimmer?
Je nach Antworten ist vielleicht eine kleine Zügelaktion angesagt. Das Schlafzimmer wird eventuell in einem grösseren Zimmer neu eingerichtet, dafür wandert vielleicht das Arbeitszimmer in den kleinsten Raum, und die Schrankwand bleibt drin. Ins neue Schlafzimmer ziehen kleine Sitzmöbel, hübsche Einzelschränke und antike Kommoden, Frühstückstischchen, Bücherregale, Bilder, Vorhänge, Teppiche und alles, was glücklich macht.
Gestalten Sie Ihr Reich persönlicher
Nicht nur die Mode ist ein Spiegel der Gesellschaft und der Zeit, sondern auch die Art, wie wir wohnen. Eine Weile war das Wohnen eine sehr private Angelegenheit. Momentan eher nicht. Neue Architektur mit grossen Fensterfassaden bietet oft Sicht auf die ganze Wohnung.
Zudem teilen wir auf den Social Media ziemlich viel aus unserem Leben, auch wie wir wohnen und uns einrichten. Dabei bleibt die Individualität ein wenig auf der Strecke. Denn wenn man möglichst vielen gefallen will, wohnt man entsprechend neutral. Erobern Sie sich wenigstens den privatesten Raum in der Wohnung zurück und gestalten Sie das Schlafzimmer persönlicher. Ich finde, die Idee von einem Moodboard an der Wand ist eine Überlegung wert.
Verwöhnen Sie sich mit Dingen, die Sie lieben
Wer sagt denn, dass im Schlafzimmer bloss typische Schlafzimmerdinge sein dürfen? Denken Sie immer daran: Die Regeln, wie und mit was Sie wohnen und sich einrichten, bestimmen Sie selbst.
Wenn Sie also im Schlafzimmer Platz für schöne Tischleuchten, eine kleine Hausbar, eine Fotogalerie, eine Sammlung Porzellanfiguren oder antike Hutboxen schaffen möchten, machen Sie das.
Gönnen Sie sich Hotelflair
Ich bin gerade zurück aus Paris. Dort wohne ich immer im gleichen Hotel und habe auch meistens das gleiche Zimmer. Wenn ich in mein Pariser Reich trete, öffne ich sofort das Fenster und schaue über die silbernen Pariser Dächer zum Sacré Coeur hinauf. Ich bestelle mein Frühstück jeweils aufs Zimmer und geniesse es am Fenster, auf einem kleinen runden Tischchen. Ich liebe Hotels. Schöne altmodische. Sie müssen nicht luxuriös sein, sondern Flair und Authentizität haben.
Gewisse Ideen kann man mit nach Hause nehmen und sich damit verwöhnen. Silberne Tabletts etwa und Hotelgeschirr. Weisse Stoffservietten und Körbchen mit buttrigen Croissants. Kleine Blumensträusschen im Badezimmer, einen schönen grossen Spiegel, ein Boudoirtischchen oder eben diese kleinen, runden Tischchen mit den zwei Stühlen vor dem Fenster.
Wie wärs mit Mitternachtsspaghetti?
Falls dieses kleine Tischchen mit den zwei Stühlen bei Ihnen eingezogen ist, weihen Sie es ein. Ein romantisches Mitternachtsdinner mit diesen herrlichen, schnell gemachten und schmackhaften Spaghetti macht aus einem langen Alltagswinterabend eine Art Date-Night.
Zutaten für 2 Personen:
200 g Spaghettini
Olivenöl
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Peperoncino, fein gehackt
4 Sardellenfilets, gehackt
1 EL Kapern
1 EL Zitronensaft
1 TL angeriebenem Zitronenschale
1 Handvoll glattblättrige Petersilie, gehackt
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Pecorino Romano, gerieben
Zubereitung:
Geben Sie Olivenöl, Knoblauch und Peperoncino in eine tiefe Bratpfanne und erhitzen Sie alles zusammen. Sobald das Öl heiss ist, kommen die Sardellenfilets dazu. Lassen Sie diese schmelzen, geben Sie die Kapern dazu und stellen Sie dann die Pfanne zur Seite. Giessen Sie die Spaghettini ab und mischen Sie sie mit etwas heissem Pastawasser unter die würzige Mischung. Sie können nun die Pfanne wieder auf die warme, aber nicht mehr heisse Herdplatte stellen. Mischen Sie den Zitronensaft, die Zitronenschale, etwas schwarzen Pfeffer aus der Mühle und die gehackte Petersilie unter. Mit geriebenem Pecorino servieren.
Vertreiben Sie die Langeweile
Nichts gegen weisse Bettwäsche und klassische Looks. Aber wo kann man noch sorglos und fulminant mit Mustern, Farben und Rüschen spielen? Modisch kann dies schnell schwierig werden, und im Wohnbereich braucht es schon ein wenig Talent, damit es stilvoll klappt. Das Bett aber ist die perfekte Spielwiese für ein bisschen exzentrische Wäsche wie diese hier mit Harlekinmuster von Projektityyny
Wagen Sie Drama
Geben Sie Ihrem Bett mehr Stattlichkeit, Grösse und Liebe. Es ist doch so etwas wie ein Thron, der uns ins Land der Träume führt. Geben Sie dem Bett ein Kopfteil, ein Ablagemöbel am Fussende, eine Überdecke und viele weiche Kissen. Es darf schon was hermachen und das Drumherum ebenfalls. Sehr schön haben dies Bea Niedermann und Stephan Schärer in ihrer St. Galler Dachwohnung umgesetzt. Hier geht es zur Homestory.
Schaffen Sie Platz für Gutenachtgeschichten
Kein Bett ist so richtig einladend, wenn die Bücher fehlen. Stapeln Sie Bücher neben das Bett, die Sie lesen möchten, die sozusagen auf Sie warten, bis Sie unter die Decke schlüpfen und zwischen die Seiten tauchen. Echte gute und schöne Bücher sind wie analoge Fotografie, Kochen oder das Pflegen von Handwerk wichtig geworden. Sie schaffen einen Gegenpol zum technologisierten Alltag. Das reflektieren auch viele Wohnungen von jungen Menschen auf Instagram, wie zum Beispiel @taros_house.
Geniessen Sie heisse Schokolade als Bettmümpfeli
In Paris ist es viel einfacher, eine richtig gute heisse Schokolade zu bekommen, als im Schokoladenland Schweiz. Immer noch servieren viele Restaurants und Cafés einfach heisse Milch mit Schokoladenpulver, das man selber einrühren muss. Aber auch Hausschokoladen sind oft wässrig und nicht besonders aromatisch. Machen Sie eine köstliche, cremige heisse Schokolade wie in Paris und feiern Sie damit eine schöne Winternacht.
Und so geht eine französische heisse Schokolade für zwei Personen:
Brechen Sie eine Tafel gute dunkle Schokolade in Stücke. Geben Sie die Schokoladenstücke mit 1 dl flüssigem Vollrahm in ein kleines Pfännchen und erhitzen beides auf kleinem Feuer und unter Rühren, bis die Schokolade geschmolzen ist. In einer anderen Pfanne erhitzen Sie 6 dl Milch mit etwas Vanilleextrakt. Nun giessen Sie die heisse, geschmolzene Schokolade in die Tassen und giessen dann mit der Vanillemilch auf.
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