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Super-G in Sun Valley
Während die Österreicher ihr Sieger-Interview geben, wedelt von Allmen im Hintergrund mit seiner Hand

Lukas Feurstein vom Team Österreich beim Audi FIS Alpine Ski World Cup Super G der Herren und Damen am 23. März 2025 von Sun Valley, USA.

Die Bühne so ganz den Österreichern überlassen, mag Franjo von Allmen dann doch nicht. Der Berner Oberländer schlendert durch den Zielraum von Sun Valley. Als er sieht, dass Lukas Feurstein und Raphael Haaser gerade ein Interview beim heimischen Fernsehen ORF geben, schaut er durch die Lücke zwischen den beiden hindurch und schwenkt die offene Hand vor seinem Gesicht von links nach rechts. Die Aussage: Ihr seid verrückt.

40 Rennen lang stand kein Österreicher mehr zuoberst auf dem Podest eines Skirennens, den ganzen Weltcupwinter 2024/25 hindurch nicht. Dann kommt dieser letzte Super-G der Saison, und gewinnt mit Feurstein nicht nur ein Österreicher, sondern steht mit Haaser auf Rang 2 gleich noch einer auf dem Podest.

Die Schweizer müssen sich für einmal mit den Plätzen dahinter begnügen, von Allmen mit Rang 3, Stefan Rogentin mit dem vierten und Marco Odermatt mit dem fünften Platz. Wenn man so will, haben zwei Österreicher an diesem Sonntag den nächsten Schweizer Dreifachsieg verhindert nach den totalen helvetischen Triumphen in den Abfahrten von Crans-Montana und Kvitfjell.

Raphael Haaser und Lukas Feurstein aus Österreich sowie Franjo Von Allmen aus der Schweiz feiern beim Audi FIS Alpine Ski Weltcup Super-G in Sun Valley, USA, am 23. März 2025.

Es ist eine späte Erlösung in einem Winter, in dem sich vorab die österreichischen Männer immer wieder mit Kritik konfrontiert sahen. Beinahe hätte es erstmals seit 1986/87 eine Saison ohne auch nur einen Sieg gegeben. So aber findet diese Speedsaison ein versöhnliches Ende für sie – und ist es das auch für Sepp Brunner, den langjährigen Trainer der Schweizer Abfahrer um Beat Feuz, der sich seit acht Jahren um die Speed-Athleten in seiner Heimat kümmert und nun zurücktritt.

«Es ist ein schönes Abschiedsgeschenk für Sepp. Und meinen ersten Weltcupsieg zusammen mit Raphael zu erleben, ist auch wunderschön», sagt Feurstein. Der Vorarlberger hat in dieser Saison schon einige Mal geglänzt, gerade in Beaver Creek, wo er zum Saisonstart im Super-G Dritter wurde. Nun also feiert er seinen ersten Sieg.

Haaser und das Geld für die Zähne

Dass er das vor Haaser tut, ist nicht überraschend, wenn man die Formkurve des Innsbruckers anschaut. So wurde er in Saalbach-Hinterglemm Riesenslalomweltmeister und gewann Silber im Super-G. Es ist aber durchaus verblüffend, wenn man Haasers jüngste Geschichte anschaut: Vor rund einer Woche ist der 27-Jährige im Riesenslalom von Hafjell übel gestürzt, eine Torstange spickte ihm dabei mit einer derart grossen Wucht ins Gesicht, dass drei Zähne brachen und er sich einer dreistündigen Operation unterziehen musste.

Seine Freundin veröffentlichte in den sozialen Medien Bilder des malträtierten Mundes und schrieb dazu im Scherz: «Ich versuche, das Geld für einen neuen Satz Zähne für Raphael aufzutreiben.» Das dürfte sich mit dem 2. Rang in Sun Valley erledigt haben. Dafür erhält Haaser 22’000 Franken.

Einen kleinen Rückschlag für das österreichische Team aber gibt es auch an diesem Tag: Rogentin überholt mit seinem 4. Rang noch Vincent Kriechmayr (7.) in der Super-G-Gesamtwertung und setzt sich auf Platz 2. Beinahe wäre auch noch von Allmen vorbeigezogen, nur drei Punkte fehlten dem 23-Jährigen dazu. Kriechmayr ist also gewissermassen der nächste Österreicher, der an diesem Sonntag einen Schweizer Dreifachsieg verhindert.

Denn ganz oben im Super-G-Klassement, da thront auch in diesem Winter Marco Odermatt. Der Nidwaldner stand schon vor diesem letzten Kräftemessen als Super-G-Sieger fest und hat nach der Absage der Abfahrt am Samstag auch jene Kugel geholt. Er gewinnt wie in der letzten Saison auch im Riesenslalom, damit drei Disziplinenwertungen und den Gesamtweltcup. Da mag das Schweizer Team eine kleine Niederlage zum Abschluss gut verkraften.

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4 Lukas Feurstein

Der erste Österreicher hat sich aus dem Starthaus gestossen. Er ist deutlich schneller unterwegs als Franzoni, liegt bald 6 Zehntel voraus. Im Ziel sind 1,47 Sekunden Vorsprung und die klare Führung.

3 Ryan Cochran-Siegle

Der Amerikaner kann nicht mit Franzoni mithalten, er kommt mit 43 Hundertsteln Rückstand ins Ziel.

2 Giovanni Franzoni

Auch der Italiener hat es als einer der besten 25 Super-G-Fahrern in dieses Finalrennen geschafft. Kommt er als Erster ins Ziel? Ja, seine Richtzeit: 1:12,43 Sekunden. Verblüffend: Die Männer fahren auf demselben Kurs wie die Frauen: Franzoni wäre hinter Lara Gut-Behrami gelandet, die nach 1:12.35 Minuten ins Ziel kam.

1 Jan Zabystran

Der Tscheche eröffnet das Rennen. Das Licht ist etwas diffus, ähnlich wie bei den Frauen eineinhalb Stunden davor. Zabystran hat früh Mühe, rutscht weg – und verpasst ein Tor. Da ist schon der erste Ausfall.

Herzlich willkommen

Guten Abend und herzlich willkommen zum letzten Super-G dieser Ski-Saison. In Sun Valley, Idaho, mussten am Vortag die beiden Abfahrten wegen Schneefalls und Wind abgesagt werden. Marco Odermatt gewann damit kampflos die kleine Kristallkugel für den besten Abfahrer der Saison. Sie war dem Nidwaldner aber ohnehin schon fast auf sicher. Franjo von Allmen, der letzte verbliebene Konkurrent, lag schon 83 Punkte zurück. Weil Alexis Monney der dritterfolgreichste Abfahrer der Saison war, feierten die Schweizer den totalen Triumph.

Heute wollen sie ihre eindrückliche Speed-Saison mit einem letzten Feuerwerk beenden. Sie können dabei befreit fahren, die Entscheidung ist längst zugunsten Odermatts gefallen. Dem 27-Jährigen ist auch die Kugel im Riesenslalom nicht mehr zu nehmen – und auch den Gesamtweltcup hat er gewonnen. Wie im Vorjahr holt er damit vier Kugeln, nur diejenige im Slalom nicht, wo er gar nicht antritt. Dort hat dafür Loïc Meillard noch Chancen auf den Coup.

Auch in Sun Valley startet Odermatt als Favorit. Er geht als vierter Schweizer nach Monney (7), Stefan Rogentin (8) und von Allmen (9) mit der Nummer 15 ins Rennen. Ebenfalls am Start stehen Justin Murisier (17) und Loïc Meillard (23). Insgesamt sind nach ein paar Absagen nur 24 Fahrer gemeldet.