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Skandale als Imagerisiko
Sponsorvertrag mit Credit Suisse kratzt an Federers Saubermann-Image

Färben die Skandale auf Roger Federer ab? Er lässt sich seit 2009 von Credit Suisse sponsoren.
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Roger Federer twittert im Moment kaum, denn er laboriert an seinem gesundheitlichen Comeback. Er konnte es jedoch nicht lassen, in seinem vorletzten Tweet Anfang Dezember seine Verbundenheit mit der Credit Suisse auszudrücken. Er sei dankbar, dass sein Grossbanksponsor auch seine Federer-Foundation für Schulbildung in Südafrika unterstützte. Genau das setzt ihn jetzt allerdings unter Druck. 

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Die Recherchen des Netzwerks Suisse Secrets zu den Kundenbeziehungen der Grossbank zeigen, dass Credit Suisse durch laxe Risikokontrollen dazu beitrug, dass Potentaten und Kriminelle Gelder aus armen afrikanischen Staaten auf Schweizer Konten abziehen konnten. «Das ist absolut heikel für Federer, ich nehme an, dass er seine Beziehung zu Credit Suisse genaustens prüft», sagt Torsten Tomczak, der sich als Professor für Marketing an der Universität St. Gallen mit Sportsponsoring beschäftigt. Wie genau der Vertrag mit der Credit Suisse aussieht und wie die Sponsorengelder zwischen Federer, seiner Stiftung und dem Schauturnier «Match for Africa» aufgeteilt sind, ist laut Tomczak – wie in der Branche üblich – geheim. Der karitative Zweck beeinflusst aber das Imagerisiko. Laut CS-Website wird die Stiftung jedes Jahr mit einer Million Dollar unterstützt.

Und prompt kommt Kritik an dem Tennis-Maestro: «Gerade der jüngste Skandal der Credit Suisse färbt auf Roger Federers Glaubwürdigkeit ab», kritisiert die Menschenrechtsorganisation Public Eye. «Federer muss sich jetzt positionieren, er kann nicht mehr so tun, als ob Sponsoring unpolitisch wäre», sagt deren Sprecher Oliver Classen.

«Wenn sich Federer tatsächlich für bessere Bildungs- und Entwicklungschancen einsetzen will, dann muss ihm das gegen den Strich gehen.»

Oliver Classen, Public-Eye-Sprecher

Die Credit Suisse ist in Afrika kaum präsent, ihre Konten spielen jedoch eine Rolle bei Korruptionsfällen in Nigeria oder eben beim Abzug von Geldern korrupter Politiker. So konnten die Söhne und die Ehefrau von Teodoro Obiang, dem Diktator von Äquatorialguinea, laut Suisse Secrets mehr als 20 Jahre lang ein Konto bei der Credit Suisse unterhalten. «Wenn sich Federer tatsächlich für bessere Bildungs- und Entwicklungschancen einsetzen will, dann muss ihm das gegen den Strich gehen», sagt Classen. Die Credit Suisse selbst erklärte, sie halte «bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit die geltenden globalen und lokalen Gesetze und Bestimmungen ein».

Federers Manager Tony Godsick antwortete auf Nachfragen zum Credit-Suisse-Sponsoring nicht. Die Grossbank selbst betont: Die Partnerschaft mit der Sportlegende sei langfristig angelegt und werde über seine Tenniskarriere hinausgehen: «Wir werden Roger auch in Zukunft bei der Umsetzung seiner persönlichen Ambitionen und Projekte sowie als Unternehmer zur Seite stehen.»

Das CS-Sponsoring Federers besteht seit 2009. Der Baselbieter gehört zu den Sportlern, die weltweit die höchsten Werbesummen einheimsen. Vergangenes Jahr dürfte Federer trotz seines Verletzungsausfalls mehr verdient haben als andere aktive Sportstars, so die Einschätzung von Tomczak. 

Umgekehrt wie bei Djokovic

Federer selbst hat ein Vorzeigeleben und ist daher für Unternehmen ein beliebter Werbeträger. Bei einem anderen Tennisstar zitterten dagegen dieses Jahr die Sponsoren: Novak Djokovic bereitete ihnen wegen seiner Impfrenitenz Sorgen. Bei Federer ist es umgekehrt: Er ist derjenige, der seine Sponsorfirmen im Auge behalten muss.

So geriet Federer wegen seines Vertrags mit der Sportkleiderfirma Uniqlo schon einmal in die Kritik von  Public Eye. Die Organisation veröffentlichte 2018 ein Video, das Federer wegen der miserablen Bedingungen der Näherinnen weinen lässt. Laut der Organisation hätte Federer die Macht, daran etwas zu ändern. Er reagierte allerdings nicht. 

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