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Lösung für die Energiewende
Neue Hoffnung für Solarfassaden

Es geht um die Illustration eines Textes, wie Solarstrom besser an den Verbrauch angepasst werden kann. Panels an Fassaden liefern saisonal und im Tagesverlauf ausgeglichener Strom als auf dem Dach. Haus Stapfenstrasse 45 in Bern. © Adrian Moser / Tamedia AG
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Martin Neukom frohlockt. Eine Lösung für Solarfassaden sei da, schrieb der Zürcher Baudirektor diese Woche auf der Plattform X, vormals Twitter. Was ist passiert?

Im Mai wurde bekannt: Die Brandschutznachweise für Fotovoltaikanlagen (PV) an Fassaden, welche die Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) verlangt, sind schwierig zu erbringen und aufwendig.

Das Problem: Während auf Dächern klar ist, wie die Anlagen punkto Brandschutz möglichst sicher gebaut werden können, gibt es bei Fassaden noch keine Normen dafür.

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Die Schwierigkeiten und die Verzögerungen, die daraus entstanden, machten die Solarbranche nervös. PV-Anlagen an Fassaden haben gemäss einer Studie von Meteotest das Potenzial, 10 Prozent des Schweizer Strombedarfs zu decken – und das, ohne unbebaute Flächen zu beanspruchen. Zudem fallen bis zu 50 Prozent ihrer Jahresproduktion im Winter an, wenn die Schweiz auf Stromimporte angewiesen ist; das ist etwa ein Drittel mehr als bei Dachanlagen. Solarfassaden gelten daher auch unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit als wichtig. 

Versicherungen stimmen zu

Nun aber gibt es Hoffnung, dass Schwung in den Ausbau kommt. Der Branchenverband Swissolar hat einen Leitfaden erarbeitet, der die Planung und den Brandschutznachweis von hinterlüfteten Fassaden vereinfachen und so den Bau von PV-Fassaden erleichtern soll.

Das Dokument entstand in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), den Gebäudeversicherungen Bern und Zürich sowie Experten aus den Bereichen Fotovoltaik und Brandschutz. Die VKF hat das Dokument für vollzugtauglich befunden. «Wir empfehlen den kantonalen Brandschutzbehörden, es im Sinne eines einheitlicheren Vollzugs der VKF-Brandschutzvorschriften anzuwenden», sagt Sprecher Rolf Meier auf Anfrage.  

Wie viel die Lösung in der Praxis taugt, bleibt abzuwarten. Die Gebäudeversicherung Kanton Zürich begrüsst den Leitfaden. Die Gemeinden im Kanton Zürich seien angewiesen, ihn per sofort anzuwenden. In anderen Kantonen dürfte es nun ähnlich tönen.

Für Bauherrschaften und Planungsbüros dürfte sich damit die Planungssicherheit erhöhen. Regierungsrat Neukom hofft, dass sich so Projektverzögerungen verhindern lassen. Matthias Egli, Geschäftsführer von Swissolar, spricht von einer «konkret brauchbaren Lösung», die allerdings nur vorübergehender Natur sein werde. Ziel sei es, mit einem Stand-der-Technik-Papier die Planung von PV-Fassaden weiter zu vereinfachen – so wie es das für Dachanlagen bereits gebe. Die Publikation soll im Herbst 2024 erfolgen.