Slalom der Männer in BanskoSchneefall, Regen, Wind: Der Blindflug endet mit Rennabbruch
Die Sicht der Fahrer ist so eingeschränkt, dass der Slalom in Bulgarien nach 31 Fahrern im ersten Lauf abgebrochen wird. «Ich habe überhaupt nichts gesehen», sagt Marc Rochat.
Ein Mix aus Schneefall und starkem Regen, dazu teils heftiger Seitenwind – es herrschte Hundewetter während des ersten Slalomlaufs in Bansko. Die Linsen der TV-Kameras hätten beschlagener kaum sein können, die Zuschauer an den Bildschirmen konnten teilweise nur erahnen, wo sich die Fahrer gerade befanden.
Die Athleten konnten einem leidtun in Bulgarien. Der nasse Schnee klebte an den Brillen, die Sicht war stark eingeschränkt. Und so wurde das Rennen nach der Nummer 31 erst für eine halbe Stunde gestoppt – und dann abgebrochen. Die Sicherheit der Fahrer war nicht mehr gewährleistet, zumal die Wetterprognosen für den zweiten Durchgang noch schlechter waren. Der Schweizer Marc Rochat, der auf Rang 14 lag, sagte: «Ich habe eine Torstange an den Kopf geknallt gekriegt und eigentlich überhaupt nichts gesehen.»
Die Abfahrer hätten bei solchen Bedingungen das Hotel gar nicht erst verlassen, zu gefährlich wäre es für sie gewesen. Die Stangenakrobaten aber kämpften sich den mit reichlich Wasser und Salz präparierten Hang hinunter, wobei einige im Ziel genervt und frustriert die Hände verwarfen. Loïc Meillard, der auf Platz 4 war, resümierte: «In den ersten drei, vier Toren ging es noch mit der Sicht, danach kam der nasse Schnee auf die Brille.» Der Deutsche Linus Strasser (7.) sagte: «Es regnete wie die Sau. Das war grenzwertig, mit einem fairen Rennen hatte es nichts zu tun.»
Maximal 38 Männerrennen
In Führung lag der Olympiasieger Clément Noël, Daniel Yule war Sechster und hielt ebenfalls fest, es sei ein Blindflug gewesen. Mit zweistelligen Startnummern waren die Athleten schon komplett chancenlos, die Piste war schlichtweg zu weich.
Es ist bereits der zweite Slalom nach jenem im Dezember in Val-d’Isère, welcher abgesagt werden musste, «das ist sehr traurig und ein grosses Pech», sagte Yule. Von den ursprünglich geplanten 45 Männerrennen in diesem Winter werden maximal 38 stattfinden.
Bei weitaus besseren Bedingungen hatte Marco Odermatt am Samstag seine Siegesserie im Riesenslalom ausgebaut und in der Basisdisziplin saisonübergreifend zum neunten Mal in Serie reüssiert. Der Nidwaldner Ausnahmeathlet brauchte nicht einmal das absolute Risiko einzugehen, und doch gewann er mit einer knappen Sekunde Reserve auf den Norweger Alexander Steen Olsen. Meillard wurde Siebter, Thomas Tumler Achter. Odermatt jagt damit weiter den Fabelrekord von Ingemar Stenmark, der Schwede triumphierte zwischen 1977 und 1980 14-mal in Folge im Riesenslalom.
Weiter geht es nächste Woche mit einer Abfahrt und einem Super-G in Kvitfjell.
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