Riesenslalom in BanskoDie Gegner lächeln nur: Jetzt jagt Odermatt eine Legende
Der Nidwaldner setzt in Bulgarien eine eindrückliche Serie fort. Auch andere Schweizer glänzen.

Die Mimik von Alexander Steen Olsen und Manuel Feller im Ziel von Bansko sagt alles. Der 22-jährige Norweger, als Zweiter gerade zum ersten Mal in seiner Karriere auf einem Riesenslalom-Podest gelandet, atmet mit hochgezogenen Augenbrauen tief aus. Der Österreicher, in der Form seines Lebens und an diesem Samstag Dritter, lächelt nur vor sich hin.
Marco Odermatt ist gerade angekommen im Ziel. Als Schnellster, natürlich, die Konkurrenz nimmt es ausatmend und lächelnd hin. Steen Olsen verliert 91 Hundertstel und ist damit der Einzige, der unter einer Sekunde bleibt. Dabei macht Odermatt nie den Anschein, als würde er an sein Limit gehen. In seiner bestechenden Form reicht es auch so zum nächsten überragenden Triumph.
Er beweist damit auch, dass ihn die ungewohnt lange Wettkampfpause von knapp zwei Wochen, entstanden durch die Absage der Speedrennen in Chamonix, nicht aus dem Rhythmus gebracht hat. Im Gegenteil macht er dort weiter, wo er im Super-G von Garmisch-Partenkirchen aufgehört hat: mit Siegen.
Es ist im sechsten Riesenslalom der Saison der sechste Triumph des Schweizers. Saisonübergreifend ist es sein neunter Riesenslalomsieg in Serie. Er jagt damit weiter den Fabelrekord von Ingemar Stenmark. Der Schwede gewann zwischen 1977 und 1980 14-mal in Folge in dieser Disziplin.
26 Podestplätze in Folge
Auch in der ewigen Bestenliste der Riesenslalomfahrer rückt Odermatt einigen Legenden näher. Mit seinem 20. Sieg liegt er noch drei Triumphe hinter Michael von Grünigen. Einzig Ted Ligety (24), Marcel Hirscher (31) und Stenmark (46) liegen noch vor den beiden Schweizern. Und wenn wir schon bei den Zahlen sind: In den letzten 26 Riesenslaloms, zu denen er inklusive WM und Olympia angetreten ist, landete er immer auf dem Podest.
Nun also hat Odermatt auch erstmals in Bansko gewonnen, wo er vor drei Jahren noch Fünfter und Zweiter geworden ist. «Es ist cool, wieder ein Land abhäkeln zu können», sagt Odermatt in die Fernsehkamera. «Und über die Zahlen darf ich gar nicht zu viel nachdenken, auch wenn sie genial sind.» Was er auch noch sagt: «Mit diesem Teamresultat macht ein Sieg noch mehr Spass.»
Odermatt führt eine Schweizer Mannschaft an, die gleich mit sieben Fahrern vertreten ist im 2. Lauf – und alle schaffen es in die Punkte. Hinter dem Teamleader klassieren sich auch Loïc Meillard (7.) und Thomas Tumler (8.) in den Top 10. Im zweiten Durchgang auf Wiedergutmachung aus ist Gino Caviezel, der zur Halbzeit nur auf Rang 21 lag. Entsprechend viel riskiert der Bündner, ist enorm schnell unterwegs, ehe es ihn kurz vor dem Ziel überdreht und er viel Zeit verliert. Dennoch arbeitet er sich auf Platz 13 vor.
Fadri Janutin verpasst als 18. sein Karrierebestresultat in einem Riesenslalom nur knapp. Zweimal ist der 24-jährige Bündner schon Siebzehnter geworden. Justin Murisier wird 22 und Livio Simonet 25.
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