Benkos Büromöbel unter dem HammerSigna-Pleite: Fussmatte für 1600 Euro versteigert
Geld wird dringend gebraucht: Noch bis zum 2. Februar laufen die Auktionen mit René Benkos Signa-Inventar in Wien. Die ersten zwei Versteigerungen sind nun beendet.
Die erste Runde ist beendet. Im Wiener Auktionshaus Aurena sind die ersten Stücke aus René Benkos Büroräumlichkeiten unter den Hammer gekommen. Denn nach der Insolvenz der Signa Holding Ende November wird zu Geld gemacht, was möglich ist. In einem ersten Schritt heisst das: Die Ausstattung der Signa Holding wird verscherbelt.
Dazu zählen nicht nur Designerbürostühle und -tische, sondern auch Teppiche, Schirmständer, Lampen und Kleiderbügel. Auch ungewöhnliche Stücke wie beispielsweise ein Waffenschrank finden sind in Benkos Inventar. Als ein «besonderes Erinnerungsstück» könne ein Signa-Monopoly-Brettspiel ersteigert werden, schreibt das Auktionshaus auf seiner Website.
Insgesamt kommen so bis zum 2. Februar 1600 Stücke unter den Hammer, aufgeteilt in sieben Auktionen. Der Schätzwert des gesamten Inventars liegt laut Bericht des Sanierungsverwalters bei etwas mehr als 600’000 Euro.
Die Zeit drängt: Bis Anfang März sollen Benkos Büros geräumt sein. Denn auch die Mietverträge für die Räumlichkeiten im Palais Harrach und im Palais Ferstl wurden aufgelöst. Zwei Auktionen sind nun beendet.
Neben Designersofas, Aktenschränken und Teppichen wurde ein Design-Lederbürodrehstuhl von Vitra für 1200 Euro versteigert, der Startpreis lag bei 280 Euro. Besonderer Beliebtheit erfreute sich ein Set aus Kleiderbügeln mit Signa-Logo: Das Gebot kurz vor Auktionsschluss lag bei 240 Euro – bei einem Startpreis von 1 Euro. Und fünf Lederuntersetzer gingen für 280 Euro weg (Startpreis 3 Euro).
Für eine Fussmatte mit Signa-Logo fiel der Auktionshammer bei 1600 Euro. Ein Set mit Klobürstenhalter, Klopapierhaltern und Mülleimer aus der noblen Holding-Zentrale im Wiener Stadtzentrum war einem Bieter 600 Euro wert. Das siegreiche Gebot für einen Büro-Kaktus lag bei 220 Euro.
Exklusive Weine und 3-D-Gebäudemodelle
Wer bei diesen zwei Auktionen nicht zum Zug kam, kann bis zum 2. Februar weiterbieten. Eine eigene Auktion dreht sich nur um Benkos exklusive Weine aus dem Weinkeller im Palais Harrach: Über 330 Positionen können ersteigert werden. Darunter zahlreiche französische Rotweine der Grand-Cru-Klasse.
Derzeit noch versteigert wird auch die Ausstattung des Signa-Konferenzraums: Der «Präsidententisch» hat einen Durchmesser von mehr als acht Metern und bietet Platz für rund 20 Personen. Das aktuelle Gebot liegt bei 12’500 Euro.
Und wer will, kann sich eine prestigeträchtige Signa-Immobilie sichern. Zwar hat die Hamburg Elbtower Immobilien Antrag auf Insolvenz gestellt, der Bau des Wolkenkratzers ist erst mal gestoppt. Doch den fertigen Tower gibts als 3-D-Gebäudemodell. Aktuelles Gebot: 2200 Euro. Auch das Modell des Vienna Park Hyatt kann ersteigert werden.
Geld wird dringend gebraucht: Die Signa Holding hatte in ihrem Insolvenzantrag Schulden von 5,26 Milliarden Euro aufgelistet. Die vorläufige Gläubigerliste umfasst 273 Namen. Laut dem Sanierungsverwalter haben bislang 46 Gläubiger Forderungen von insgesamt 1,13 Milliarden Euro gegenüber der Signa Holding angemeldet.
Wie viel Geld die ersten zwei Auktionen nun eingebracht haben, kommuniziert das Auktionshaus nicht. Aber eine Hochrechnung dieser Redaktion zeigt: Rund 50 Minuten vor Ende der ersten Auktion ergab sich ein Wert von 58’420 Euro.
Mit Material der Nachrichtenagentur DPA.
Fehler gefunden?Jetzt melden.