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Shygirl im Mascotte
Sie singt über ihre «Coochie» und normalisiert weibliche Lust

Shygirl möchte mit ihrer Musik Reaktionen provozieren.
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Sie nennt sich Shygirl – dabei ist sie alles andere als schüchtern. Die britische Rapperin und Sängerin, deren richtiger Name Blane Muise ist, eckt an mit ihren sexpositiven Texten. Ihre Musik ist vielfältig, dabei aber am ehesten im Grime zu verorten, einem Musikstil, der Hip-Hop mit elektronischer Tanzmusik verbindet.

Queerness und Selbstliebe

Mit ihren Liedern möchte die queere Künstlerin weibliche Lust enttabuisieren. Den Song «Coochie – A Bedtime Story» bezeichnet sie als lesbische Hymne. Für Shygirl hat eine Beziehung mit einer gleichgeschlechtlichen Person auch etwas mit Selbstliebe zu tun, wie sie im «Vogue»-Interview erzählt: «Man liebt die gleiche Art von Körper; man liebt am Gegenüber, was man auch an sich selbst liebt: eine Frau zu sein.»

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Sehr deutlich singt sie darüber, was ihr gefällt: «Pretty and soft, yeah, I like it brand new, spread that little coochie for me, show me how you do.» Shygirl kritisiert, dass britische Radiosender ein Problem mit dem Wort «Coochie» haben, was am ehesten dem deutschen Wort Muschi gleichkommt: «Es ist erlaubt, Wörter wie ‹Bitch› oder tausend abwertende Begriffe zu benutzen, während das völlig harmlose ‹Coochie› verboten ist.»

Shygirls Karriere startete als DJ in einem Club in London, wo sie auch aufgewachsen ist, ihren ersten Song veröffentlichte sie 2016. Inzwischen hat sie Songs mit FKA Twigs und Lil Uzi Vert im Repertoire, mit Björk und Lady Gaga hat sie für einen Remix zusammengearbeitet.

Dabei hält sie sich auch in den Liedern mit Featuregästen, wie etwa in «BDE» mit dem britischen Rapper Slowthai, nicht mit ihrer Liebe zu Sex zurück. Offenheit mit dem Thema ist der 30-Jährigen wichtig: «Scham ist keine Emotion, die irgendeinen Fortschritt zulässt.» Im Gespräch mit der GQ sagt sie, dass sie dieses Gefühl früher zurückgehalten habe, weshalb sie hoffe, das jetzt ausmerzen zu können.

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Ihre Botschaften transportiert Shygirl auf unterschiedlichen Melodien. So bestimmt den Song «Tasty» ein schneller, unruhiger Beat mit dominantem Bass, dazu eine hochgepitchte Stimme. In «Leng» rappt sie im Grime-Stil, der Synthesizer spuckt Töne aus, die an Videospiele erinnern.

Shygirls Musik ist ein wilder Mix, der an gewissen Stellen bewusst aus dem Gleichgewicht fällt und überrascht. Damit packt die Künstlerin eine weitere Nachricht in ihre Musik: «Schönheit ist meistens nur von kurzer Dauer, darum sollte man sie geniessen und wertschätzen, solange sie einen umgibt.» Sie selbst habe sich mit der Idee angefreundet, nicht perfekt zu sein, und gelernt, das Imperfekte im Leben zu akzeptieren.

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Shygirl achtet in ihrem künstlerischen Kosmos auch auf das Visuelle: «Manchmal kann ein Bild etwas sagen, was ein Text nicht kann.» Die studierte Fotografin hat für das Album «Alias» vier Avatare entwickelt, die unterschiedliche Charakterzüge repräsentieren und als ihre Alter Egos fungieren. «Je nachdem, wie ich mich anziehe, werde ich dann wirklich zu diesen Personen», sagt sie.

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Das lebt Shygirl auch auf ihren Konzerten aus, wo sie mal als eine dieser Figuren, mal als Hologramm und dann wieder als sich selbst erscheint – das Gegenteil von schüchtern eben.

So 10.12., 19.30 Uhr, Mascotte, Theaterstr. 10