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Witch spielen Konzert in Zürich
Diese Band bringt ihren 72-jährigen Frontmann noch immer zum Tanzen

Sie nennen sich Witch. Das Wort bedeutet einerseits Hexe, andererseits ist es eine Abkürzung für «We intend to cause havoc». Und Chaos stiftet die Band mit ihrem inzwischen 72-jährigen Frontmann wirklich: Denn wenn man die schnellen Trommelrhythmen hört, diese psychedelischen Orgelklänge, diese verzerrten E-Gitarren-Sounds, ist das Stillstehen fast unmöglich. Auch drehen sich beim Hören die Gedanken, schweifen von tanzenden Sonnenstrahlen zu den Rolling Stones, vielleicht zu Jimi Hendrix. Dass die Musik dieser Band aus Sambia, die in den 70er-Jahren gegründet wurde, an die Grossen des Rock erinnert, ist kein Zufall: Der Zamrock, den Witch wieder wach küssen, ist stark inspiriert von ihnen.

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Im Sambia der 70er-Jahre, der Wiege des Zamrock, waren Rockplatten und das Radio aus dem Westen bei jungen Menschen besonders beliebt. Die Zamrocker kombinierten diese westlichen Einflüsse mit Elementen aus der afrikanischen Musik. Eine Art Puzzlespiel, nur wilder, mit dem Effekt, dass sich am Schluss ein Gesamtbild ergibt aus Teilen, die perfekt ineinandergreifen.

Witch gehörten zu den Pionieren in Sachen Zamrock, und in den 70er-Jahren waren die Bandmitglieder regelrechte Superstars. Irgendwann engagierten sie gehörlose Türsteher. Diese hätten beim Flehen der Fans, die gratis in den Konzertsaal wollten, nicht weich werden können, erzählte Frontmann Emmanuel «Jagari» Chanda dem Newsportal «Okay Africa».

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Mitte der 80er-Jahre wurde es dann still um die Band, wie es auch um den Zamrock im Allgemeinen still wurde. Die Aids-Krise und die Unruhen in den Nachbarländern hatten der Musikszene sehr zugesetzt. Doch über 30 Jahre später begann man in den legendären DB Studios in der Hauptstadt Lusaka – früher die Produktionsstätte des Zamrock schlechthin –, das alte Mischpult, ein Tonbandgerät und diverses weiteres Musik-Equipment von Staub und Rost zu befreien.

Denn Witch hatten sich um Emmanuel «Jagari» Chanda und den Keyboarder Patrick Mwondela neu formiert, hinzugekommen waren Mitglieder aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Bereits seit 2013 spielt die Band wieder Konzerte, 2021 sollte im Studio in Lusaka ein neues Album aufgenommen werden.

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Diesen Sommer endlich erschienen, klingen die Aufnahmen auf dem Album «Zango» so, wie ein entwickeltes analoges Foto aussieht: eben nicht ganz makellos, aber dafür mit Nostalgie und Charme. Es rocke so wie früher, erzählt Chanda in einem Video aus dem Tonstudio strahlend. Wie früher tanzt er auch heute noch bei Konzerten auf der Bühne – trotz seiner 72 Jahre. «Wenn man sich entscheidet, diese Musik zu spielen», sagte er gegenüber dem «Chicago Tribune», «lässt man sich darauf ein, dass sie den ganzen Körper ergreifen wird.»

Konzert Witch, So 19.11., 19 Uhr, Moods, Schiffbauplatz